© AMI: Andrea Baumgartl / Michael Witte
"Ohne Titel", 2001
57 x 82 cm, c-print


AMI - Andrea Baumgartl / Michael Witte
Rhapsodie


Seit 1993 arbeiten Andrea Baumgartl (*1965) und Michael Witte (*1960) zusammen. Ihre Fotografien präsentieren sie unter dem Kürzel AMI.

Dabei bleibt der einzelne Anteil im Entstehungsprozess dem Betrachter vorenthalten. Die Geschlossenheit ihrer fotografischen Werkes lässt auf eine enge künstlerische Verwandtschaft und gleiche Weltsicht schließen.

Trotz stilistischer Stringenz ist den Fotoarbeiten von AMI ein ständiger Wechsel zwischen Schwarzweiß und Farbe, zwischen kleinem und großem Format sowie Variationen in der Bildschärfe zu eigen. Als ein Teil des Arbeitskonzeptes ist die Art der Bildpräsentation von Bedeutung: neben Solitäraufnahmen können ihre Fotografien optimale Wirkung erst in Bildsequenzen entfalte. Dementsprechend werden sie in größeren Tableaus angeordnet oder in Form von Büchern bzw. Katalogen zusammengefasst. So entstehen kleinere abgeschlossene Werkgruppen, die durch thematische Verbindung untereinander wie die Kapitel eines fortlaufend geführten visuellen Tagebuches wirken.

Die Motive entstammen der unmittelbaren Alltagswelt beider Fotografen und scheinen in ihren äußeren Merkmalen auch dem Bildbetrachter vertraut zu sein: es sind Häuser, Innenräume, Landschaften, Menschen und die sie umgebenden Gegenstände. Durch Unschärfe, gebrochene Farbigkeit und Anschnitt verfremdet, werden sie jedoch dem Alltag enthoben und abstrahiert.

Die Stilistik dieser Fotoarbeiten sowie das Gestaltungsprinzip ihrer Aneinanderreihung legen eine Verbindung zur Aesthetik des filmischen nahe. Allerdings ist ihre Bildsprache weit von jeglichem Mainstream entfernt. Sie bedient sich vor allem der Stilmittel des europäischen Autorenkinos, beispielsweise der Nouvelle Vague, oder der amerikanischen Avantgarde-Filme eines Jonas Mekas. So ist es z.B., als würden einige der in den Fotosequenzen sowohl inhaltlich als auch formal einen Dialog mit Antonioinis "Blow up" aufnehmen wollen.


Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.


Ausstellungsdauer: 19.10. - 30.11.2002
Oeffnungszeiten: Di-Fr 14 - 18 Uhr, Sa 13 - 17 Uhr
und nach Vereinbarung


semina rerum
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