© Andreas Marti


Andreas Marti
Piaggio



Click for English text


Im Projektraum "Ehegraben" freut sich Widmer+Theodoridis contemporary den Zürcher Künstler Andreas Marti zu präsentieren. Gezeigt wird die speziell für den Ehegraben konzipierte Audioinstallation "Piaggio".


Andreas Marti arbeitet seit diesem Frühling in Genua. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Atelierstipendium Genua der Stadt Zürich, oder nominiert für die Auswahl 06 des Kunsthauses Aarau und dem Kunstkredit 2006 des Aargauer Kuratoriums.


Marti's Audioinstallation "Piaggio" ist während seines Aufenthalts dieses Jahr in Genua entstanden und greift die Situation in den engen Gassen der Stadt auf. Die städtebauliche Ähnlichkeit mit Zürichs Altstadt erlaubt Marti in ungezwungener Weise seine Eindrücke Genuas im Ehegraben adäquat umzusetzen.


Beim Betreten des Ehegrabens verlässt der Besucher die Hauptgasse und tritt in eine Ruhe und Abgeschiedenheit ein. Die plötzliche Konfrontation mit einem lauten Geräusch verstärkt die Isolation und die Enge im Ehegraben und evoziert eine Irritation. In den engen Gassen Genuas ist der 3-Rad-Piaggio eines der wenigen Motorfahrzeuge, das überall durchkommt. Sein Ton kündigt das Nahen an bevor man ihn noch sieht - jeden Moment kann der Piaggio um die Ecke kurven. Und obwohl im Ehegraben, der für den Piaggio viel zu eng und zu klein ist, eine Durchfahrt unmöglich ist, irritiert und warnt der Ton den Betrachter. Die akustische Präsenz dekonstruiert die Enge im Ehegraben und öffnet einen Raum den es so nicht gibt.


In Genua wurden die Gassen im Laufe der Zeit immer wieder um- und zugebaut um dann später wieder geöffnet zu werden. Hohlräume befinden sich nicht selten zwischen den Hausteilen und werden vielfach erst bei einer späteren Renovation wieder geöffnet. Diese Präsenz von Räumen, sichtbaren und nicht sichtbaren, von Grenzen und Absenzen, erzielt eine Spannung, die Marti auch in seinen Zeichnungen bewusst aufbaut.


Dabei geht es nicht um die Täuschung des Betrachters, sondern vielmehr um die Auseinandersetzung mit unserer Wahrnehmung. Was sehen wir? Was hören wir? In ihrer konstruktiven Klarheit und formalen Einfachheit strahlen Martis Zeichnungen und Installationen eine eigentümliche Selbstverständlichkeit und emotionale Vertrautheit aus.


Andreas Marti lebt und arbeitet in Zürich. Er hat seine Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich abgeschlossen.


Für die Ausstellung im Ehegraben präsentiert Marti nebst der Installation "Piaggio" zwei weitere Arbeiten: Eine Zeichnung mit dem Reifenabdruck des Piaggios, als Multiple, und eine Fotografie (C-Print) mit dem herannahenden Piaggio. Diese Arbeiten und weitere Werke sind in der Galerie erhältlich.


Ausstellungsdauer 26.10. - 22.12.2007

Oeffnungszeiten Mi-Fr 14 - 19 Uhr, Sa 12 - 18 Uhr, und nach Vereinbarung


Widmer+Theodoridis contemporary
Weggengasse 3
8001 Zürich
Telefon +41 (0)43 497 3970
Email mail@0010.ch

www.0010.ch
www.likeyou.com/andreasmarti



Andreas Marti
Piaggio



Widmer+Theodoridis contemporary is pleased to present a new work by Zurich artist Andreas Marti. On display is "Piaggio", an audio installation especially conceived for the Ehegraben.


Andreas Marti has worked since the spring of this year in Genoa. His work has won numerous awards, most recently the Genoa Studio Stipend of Zurich and the "Auswahl 06 des Kunsthauses Aarau und Kunstkredit 2006 des Aargauer Kuratoriums".


Marti's audio installation "Piaggio" was developed during this year's stay in Genoa and seizes on the situation found in the narrow alleys of the city. The urbanistic analogy with the old town of Zurich permitted Marti to transcribe his impressions of Genoa for the Ehegraben in an unforced way.


Entering the Ehegraben the visitor leaves behind the main alley and steps into quietness and seclusion. The sudden confrontation with a loud noise enhances the isolation and narrowness of the Ehegraben and evokes irritation. The 3-wheeled Piaggio is one of the few motor vehicles that can fit through the narrow alleys of Genoa. The sound of its motor signals its arrival long before it can be seen. And although the Ehegraben is far too narrow and small to fit the Piaggio in, one is irritated and warned by the approaching sound. The acoustic presence deconstructs the narrowness and opens a space that does not exist in such a way.


The narrow streets and alleys of Genoa have been repeatedly altered and built upon over time and then reopened at a later date. Hollow spaces that lie between the buildings are not uncommonly discovered by accident and reopened during later renovations. The presence of spaces, visible and non-visible, of boundaries and absences, generates a tension that Marti also consciously builds upon in his drawings.


It's less about deceiving the observer and more about dealing with one's perception. What do we see? What do we hear? Marti's installations and drawings of constructive clarity and formal simplicity radiate a peculiar implicitness and emotional intimacy.


Andreas Marti lives and works in Zurich. He was educated at the "Hochschule für Gestaltung und Kunst" in Zurich.


In addition to the exhibition in the Ehegraben, Marti has created two further works: A drawing with an imprint of the Piaggio wheel (multiple) and a photograph (C-Print) of the approaching Piaggio. These and more works will be available at the gallery.


Exhibition 26 October - 22 December 2007

Gallery hours Wed-Fri 2 - 7 pm, Sat noon - 6 pm, and by appointment