© Angel Marcos

Angel Marcos
Fotografien


Der Spanier Angel Marcos arbeitet in gross angelegten Fotoserien, u.a. Paisajes, 1997; Los Bienaventurados, 1997; Obras Postumas, 1999; La Chute, 2000. Die Galerie Ernst Hilger zeigt erstmals eine Auswahl seiner letzten in Belgien entstandenen Fotoarbeiten "La Chute".

Der Künstler offenbart in seinen Fotografien ein Sichtbarmachen von scheinbar Unsichtbarem im Begegnen von Fragmenten einer uns bekannten Realität, wie z.B. ein Waschbecken mit Rasierapparat oder Zahnpasta, ein paar Schuhe am Flur usw., zu lesen als Hinweise auf die allgemeine Vereinsamung der Menschen.

Marcos schwankt allgemein in seiner Arbeit zwischen Aufnahmen von ländlichen Kleinkulturstrukturen und der städtischen, globalen Massenkultur. Der den Fotografien innewohnende autobiografische Symbolismus wird immer wieder als Kritikpunkt seiner Arbeit herangezogen. Das Fotografieren sieht der Künstler als Vehikel zum Transportieren von Emotionen. Er versteht die Fotografie als Reise: Letztlich ein cinematografischer Ansatz.

Seine Motive liefert das tägliche Leben. Der Bildaufbau wird theatralisch, barock anmutend inszeniert. Seine Protagonisten erscheinen wie in einer Parallelwelt umhüllt von einer angeblich poetischen Bildersprache auf der Suche nach "poetischen Neuentdeckungen". Der Künstler selbst scheint auf der Suche nach Authentizität zu sein. Die Idee ist also nicht das Aufzeigen der Realität, welche die Fiktion imitiert. Die literarische Botschaft des Gezeigten wird als zusätzliche Information lesbar. Die Fotografien werden zu Warnschildern oder Hinweisen: Das Foto als verschlüsselte Botschaft.

Angel Marcos Fotografie spiegelt Widersprüche. Sie eröffnet ein Spannungsfeld zwischen Emotion und Verstand, spielt mit Begriffen wie Abwesenheit und Präsenz, Bewegung und Stillstand. Gefühle und Frustrationen, Stille und Kommunikationsunfähigkeit werden feinfühlig in den eindrucksvollen Stillleben der Serie "La Chute" angereichert durch Alltagsgegenstände, welche durch private Bereiche führen, transportiert.

Ausstellungsdauer: 8.3. - 6.4.2002
Oeffnungszeiten: Di-Fr 10 -18 Uhr, Sa 10 - 16 Uhr

Galerie Ernst Hilger
Dorotheergasse 5
A-1010 Wien
Telefon +43 1 512 53 15
Fax +43 1 513 91 26
E-Mail: hilger@hilger.at

www.hilger.at