© Annelise Coste


Annelise Coste
Contre la saturation du visible



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Die Galerie Reinhard Hauff freut sich, mit "Contre la saturation du visible" die zweite Einzelausstellung der 1973 bei Marseille geborenen Künstlerin Annelise Coste in Stuttgart ankündigen zu können.


In ihren grossformatigen Airbrush-Arbeiten auf Papier, die in den letzten Jahren international in zahlreichen Ausstellungen zu sehen waren, entwirft die in Zürich lebende Künstlerin ein dichtes Assoziationsgeflecht aus gestischen Linien, figurativen Zeichnungen und fragmentarischen Textpassagen, die - meist auf französisch - häufig nur aus einem Wort, einem Aus (Auf-) ruf, einem poetischen Gedanken bestehen.


Diese, "eine gewisse Verwandtschaft mit visueller Poesie" (Nadia Schneider) aufweisenden Textbilder, die ihre einzelnen Text- und Bildbausteine in ein zwar nicht ursächliches, sich aber dennoch gegenseitig kommentierendes Verhältnis setzen, zeugen von einer inneren Haltung der Künstlerin, in der sich Auflehnung und Rebellion untrennbar mit dem Wunsch nach Geborgenheit und einem romantischen Gefühl sehnsüchtiger Melancholie vermischt.


Die radikale Subjektivität ihrer künstlerischen Handschrift, bei der - trotz aller Spontaneität und erfrischender Unmittelbarkeit im Ausdruck - das "moi" des Bildes natürlich nie eins zu eins mit dem "Ich" des Künstlers ineinander zu setzten ist, resultiert wie die häufige Verwendung der ersten Person Singular aus einem zutiefst politischen Verständnis von Kunst, bei dem sowohl Geschriebenes wie auch Gezeichnetes immer auch eine gesellschaftliche Dimension inne hat.


In "Contre la saturation du visible" kombiniert Annelise Coste - ähnlich wie bei ihrer aktuellen Einzelausstellung im Kunsthaus Glarus - ihre neuesten Zeichnungen auf Papier mit direkt auf die Wände der Galerie gesprayten Interventionen, die als farbige Nebel die motivischen Verästelungen ihrer Arbeit über den gesamten Galerieraum hinweg ins Unendliche fortzusetzen scheinen.


Seit neuestem bedient sie sich bei ihren immer grössere Formate einnehmenden Zeichnungen nicht mehr nur der für sie typischen Technik des Airbrush, sondern experimentiert zunehmend mit den Möglichkeiten von Aquarellfarben auf saugfähigem Papier. Wie ihre Schriftbilder, bei denen Ausstreichungen, Neuformulierungen und Umschreibungen den Betrachter scheinbar unmittelbar am Entstehungsprozess der Arbeit teilhaben lassen, zeigt auch die in einem abgedunkelten Raum projizierte Serie der "portraits d'automobiles", die Annelise Coste in verschiedenen Städten mit ihrer Digitalkamera aufgenommen hat, ihre intuitive - und damit von humorvoll bis tragisch reichende - künstlerische Auseinandersetzung mit sich und der Welt.


Zur Ausstellung erscheint in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Glarus und der Edition Patrik Frey das Künstlerbuch "Annelise Coste. POEMABOUT", das ihre in den letzten beiden Jahren entstandenen Airbrush-Arbeiten sowie ein Begleitheft mit Gedichten von Annelise Coste umfasst.


Ausstellungsdauer: 22.4. - 4.6.2005
Öffnungszeiten: Di-Fr 14 - 19 Uhr, Sa 11 - 15 Uhr,
sowie nach Vereinbarung


Galerie Reinhard Hauff
Paulinenstrasse 47
D-70178 Stuttgart
Telefon +49 711 609 770
Fax +49 711 620 26 67
Email galerie@reinhardhauff.de

www.reinhardhauff.de






Annelise Coste
Contre la saturation du visible



While Annelise Coste, born 1973 in Marseille and living in Zurich, is having her first museum solo show at the Kunsthaus Glarus in Switzerland (closing May 1), the Galerie Reinhard Hauff is pleased to open "Contre la saturation du visible" - Coste's second solo show at the Gallery since she first participated there in a 2002 group show.


Words, slogans, quotations and fragments of phrases play a central role in Coste's work, where text and figurative drawings combine to comment on political, social and personal issues, as well as emotional stages ranging from despair, anger and love, to loneliness, doubt and confusion. Airbrush lends itself perfectly to the artist's street smart graffiti-like handwriting sprayed directly on the gallery walls, and on different paper formats embedded into the wall composition which in turn form individual pieces.


But the artist also works with watercolour and gouache. Reflections and emotions are expressed with colourful immediacy which could appear as merely insolent criticism of the establishment. Instead, Coste's frequent use of the first person singular emphasises her always very personal relationship to the stated. Although the "Moi" of a composition can't be identical to the "I" of the artist, the radical subjectivity of Coste's artistic handwriting stems from a profoundly political understanding of art where both what is written, as well as that which is portrayed always has a social dimension.


The way Coste confronts and exposes conflicting emotions in her paintings is courageous and mature. She illustrates thinking processes through underlining, crossing over or obsessively repeating key words. In her work, rebellion and protest are never divorced from a fundamentally poetic relationship to reality, and communicate "an affinity with visual poetry" (Nadia Schneider). In addition to the exhibition's large scale wall and paper works, Coste is projecting a series of "car portraits" photographed on a tour of Poland as an exercise in "Contemporary archeology".


The artist book "Annelise Coste. POEMABOUT", published jointly by the Edition Patrick Frey, Zu
rich, the Kunsthaus Glarus and the Galerie Reinhard Hauff on the occasion of Coste's present exhibitions, focus on her later aribrush paintings and also contain a compilation of Coste's own poems. The Book will be presented at the show.


Exhibition: April 22- June 4, 2005
Gallery hours: Tue-Fri 2 - 7 pm, Sat 11 am - 3 pm
and by appointment



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