© herman de vries

herman de vries, 2000
carex vegetation, collected: kohlberg


Aus der Natur

herman de vries
, Richard Long, Giuseppe Penone,
Mario Reis


Die Ausstellung "Aus der Natur" zeigt mit herman de vries, Richard Long, Giuseppe Penone und Mario Reis vier künstlerische Positionen, die sich durch einen behutsamen Umgang mit in der Natur vorgefundenen Materialien - Pflanzen, Stein, Holz, Erde - auszeichnen. Indem die Arbeiten natürlichen Prozessen ihren Lauf lassen schärfen sie den Blick für Formen und Strukturen der Natur und machen Vorgänge der Veränderung und des Verfalls sichtbar: Im Ausstellungsraum hängt der Duft von frischen Lavendelblüten, die herman de vries als Teppich ausgebreitet hat und welken lässt; seine hinter Glas gerahmten Pflanzensammlungen erscheinen als sorgfältig zusammengestellte Herbarien, die jedoch von bestimmten Momenten, Orten und Stimmungen erzählen.


Mario Reis "Naturaquarelle" verdanken ihren taktilen Reiz den in Flüssen mitgeführten Schwebstoffen, die der Künstler sichtbar macht, indem er auf Keilrahmen gespannte Leinwände für bestimmte Zeit der Flussströmung aussetzt. Der im Holzbalken verborgene Baum, den Giuseppe Penone in minutiöser Arbeit herausschält, steht für die Behutsamkeit, mit der das natürliche Material befragt wird, eine respektvolle Annäherung an die Natur, die sich auch in den einsamen Wanderungen Richard Longs äussert, der in Auseinandersetzung mit dem Ort für die in der Ausstellung gezeigte, monumentale "Glarus Line" autochthone Schieferplatten verwendet hat. Bisweilen nähert sich die Kunst in diesen Arbeiten wissenschaftlichen Methoden, ohne deren Systematisierungsdrang zu übernehmen und entwindet sich gleichzeitig dem Zwang zur Formfindung, indem sie die Gesetze des Zufalls wirksam werden lässt.


Alle vier Künstler waren häufig unterwegs in heimischen und fremden Landschaften. Richard Long hat die Schweiz bereits mehrfach besucht, war im Glarnerland, diesen Sommer im Engadin, 1991 am Vierwaldstättersee, wo er anlässlich der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft eine Stein-Installation rund um den See schuf. Auch herman de vries und Mario Reis sind nicht das erste mal in der Schweiz tätig. Sie werden die Gelegenheit dieser Ausstellung in Pfäffikon nutzen, um vor Ort neue Werke entstehen zu lassen und auf die hier vorgefundene Landschaft zu reagieren.




Flower Power aus der Vogelperspektive:
links Chantal Michel (Punkte), rechts Katja Schenker (Spiralen)
Foto: Stefan Rohner


Gleichzeitig können die Besucher auf dem Mezzaningeschoss des grossen Ausstellungsraums nochmals den Gärten von Chantal Michel und Katja Schenker begegnen, die im Sommer 2002 die Zürichsee-Insel Ufenau verzauberten. In Fotoserien und Installationen dokumentieren die beiden Künstlerinnen das Projekt "Flower Power auf der Ufenau" und zeigen die Entwicklung der temporär angelegten Gärten von der Aussaat im Frühling bis zur üppigen, reifen Fülle im Herbst.


Zu beiden Ausstellungen erscheint ein Bulletin.


Ausstellungsdauer: 5. 9. - 31.10.2004
Öffnungszeiten: Di-So 10 - 17 Uhr


Seedamm-Kulturzentrum
Stiftung Charles und Agnes Vögele
Gwattstrasse
8808 Pfäffikon SZ
Telefon 055 416 11 11
Fax 055 416 11 12
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www.seedamm-kultur.ch
www.likeyou.com/katjaschenker


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