Bekanntmachungen
20 Jahre Studiengang Bildende Kunst SBK der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich HGKZ


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Ausstellungen - Performances - Symposion - Vorträge


1985 wurde an der damals noch Schule für Gestaltung genannten Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich HGKZ der erste Studiengang für "freie" bildende Kunst eingerichtet. Der Studiengang Bildende Kunst SBK hatte zum Anliegen, eine Ausbildung anzubieten, die sich sowohl von den nahe an der Gestaltung orientierten Ausbildungsgängen der Hochschule als auch von der traditionellen Akademieausbildung unterscheidet und den Bedingungen des zeitgenössischen Kunstschaffens Rechnung tragen kann. Der Studiengang wurde grundlegend auf eine medienübergreifende Ausbildung angelegt; die Theorie und damit die für Künstlerinnen und Künstler heute besonders wichtige intellektuelle Ausbildung spielt eine zentrale Rolle; projekt-orientiertes Arbeiten und der Austausch mit einem internationalen Gastdozententeam ergänzen die individuelle und institutionell gebundene Zeit, die der Ausbildung zum Künstler, zur Künstlerin gelten soll.


In engster Kooperation mit den Lehrenden und Studierenden des Studiengangs Bildende Kunst realisiert die Kunsthalle Zürich nun ein Ausstellungsprojekt, das zwar anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des SBK stattfindet, aber vor allem dem Studiengang für Bildende Kunst und seinen spezifischen Qualitäten und Vorgehensweisen eine Plattform verleihen möchte. Seit 1985 haben 96 Künstlerinnen und Künstler die Ausbildung abgeschlossen. Von diesen zählen zahlreiche zu den die lokale, nationale und internationale Szene entscheidend mitgestaltenden Künstlerinnen und Künstlern.


Ziel unseres Projektes ist es aber gerade nicht, eine Leistungsschau der Absolventen zu präsentieren, sondern der Frage nach zu gehen, wie Lehre funktioniert, was sie für die Studierenden und die diplomierten Künstlerinnen und Künstler bedeutet - und vor allem, wie der sogenannte Freiraum des Studiums sich zum Kunstbetrieb und insbesondere zur Repräsentation von Kunst in einer Ausstellungsinstitution verhält. Wir möchten die Schnittstellen zwischen Prozess und Repräsentation, Lehre und Selektion, Privatheit des Studios und Veröffentlichung in einer Ausstellung, die Diskurse von Ausbildung und Kuratierung als Zwischenräume, als temporäre und auch konstruktive Felder des Konflikts erfahrbar machen.


Kann man Kunst lehren? Wie findet der Übergang in den Kunstbetrieb statt? Was bedeuten Selektion und kritischer Diskurs in der Ausbildung? Was bedeuten Selektion und kritischer Diskurs im Ausstellungskontext? Wie kann man Diskurse aus dem einen in den anderen Bereich übertragen? Und wie kann man sie für ein öffentliches Publikum aktivieren und eventuell damit sogar den Umgang mit dem Medium Ausstellung verändern?


Für das Ausstellungsprojekt "Bekanntmachungen" haben wir deshalb nicht eine institutionell kuratierte Ausstellung oder die Verlagerung der Akademie in den Kunstkontext als homogene und Gegensätze formulierende Form gewählt, sondern wir bringen eine komplexe Vielfalt von unterschiedlichen Ausstellungsmodellen und Präsentationsgefässen, die zeitlich parallel wie auch überlagernd stattfinden, zusammen mit ebenso vielen Versionen des Diskurses und der öffentlich gemachten Fragestellungen an Kunst, Ausbildung und Ausstellung. Es soll ein permanent brummender Organismus entstehen, der die Systeme Ausbildung und institutionelle Repräsentation von Kunst immer wieder in einen konstruktiven Konflikt versetzt und eine Annäherung an die oben gestellten Fragen ermöglichen soll.


Im Foyer der Kunsthalle ist ein Archiv eingerichtet, in dem die wechselnden Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktionen laufend dokumentiert und über Audio- und Videostationen zugänglich gemacht werden. Dort gibt die Internetseite SBK-Online auch umfassenden Einblick in das Archiv des SBK.


In drei unterschiedlichen Ausstellungsformen verändern sich die Präsentationen im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Wechsel: Für die künstlerkuratierte Ausstellung "Der Strich (Teil I-IV)" haben wir drei ehemalige Studierende eingeladen, ein Konzept für die weiteren Einladungen von je drei ehemaligen Studierenden zu entwickeln. Es entsteht im viermaligen Wechsel eine akkumulative Ausstellung, die unter Ein- oder Ausschluss vorhergehender Arbeiten entlang einer immer wieder neu gezogenen imaginären Grenzlinie, dem "Strich", sich den Raum aneignet. Für die "Themenausstellungen" wurden von den Dozierenden der SBK vier Kuratorinnen und Kuratoren eingeladen, die, ausgehend vom Werk der inzwischen 96 diplomierten Künstlerinnen und Künstlern des SBK, Schwerpunkte aus der künstlerischen Produktion der letzten Jahre herausgefiltert haben. Im Raum "Bilderstreit" werden acht Einzelausstellungen mit acht Einzelwerken von Studierenden und Absolventen der SBK kuratiert, die jeweils in einem öffentlichen Gespräch mit zwei Kritikerinnen und Kritikern und den Ausstellenden, moderiert von der Kunsthalle, diskutiert werden.


Im freibleibenden grossen Ausstellungsraum der Kunsthalle finden während der achtwöchigen Dauer der Ausstellung unter dem Begriff der "Arena" im annährend täglichen Wechsel Symposien, Tagungen, Performances, Videopräsentationen und Events statt.


"No Credits.", das kostenlose Themenheft der Seminargruppe "Kunst und Geld" mit Beiträgen zur Thematik Kunstausbildung, ist ebenso während der gesamten Ausstellungszeit vorhanden, wie der von den Studierenden eingerichtete "Museumsshop" oder die permanente photographische "Dokumentation" der Ausstellung durch sechs ehemalige Studierende und die wöchentliche Information eines Dozenten über die Ausbildung des Studienganges. Aber auch Ortswechsel finden statt: Veranstaltungen der SBK werden in die Räume der Kunsthalle verlegt, die so zur temporären Akademie wird, und Veranstaltungen in den Räumen der SBK sind fester Bestandteil des Ausstellungsprojektes und damit dieses Themen, Räume und Dauer varierenden Ausstellungsprogramms.


Die Kunsthalle Zürich dankt: Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Luma Stiftung, Schweizerische National-Versicherungs-Gesellschaft.


In Zusammenarbeit mit dem SBK erscheint nach Ausstellungsende eine Publikation, die die Ausstellung in Bild und Text dokumentiert.


Unser Vermittlungsprogramm wird ganzjährig unterstützt durch Swiss Re.


Ausstellungsdauer 12.11.2005 - 8.1.2006

Oeffnungszeiten Di/Mi/Fr 12 - 18 Uhr, Do 12 - 20 Uhr
Sa/So 11 - 17 Uhr, Mo geschlossen


Kunsthalle Zürich
Limmatstrasse 270
8005 Zürich
Telefon +41 (0)44 272 15 15
Fax +41 (0)44 272 18 88
Email info@kunsthallezurich.ch

www.kunsthallezurich.ch
www.kunstklasse.ch




Announcements
20 years Fine Arts Studios Course SBK at the Hochschule für Gestaltung und Kunst Zurich HGKZ



In 1985 the first course of studies in "free" fine arts was established at Zurich's Design and Art Academy HGKZ (then still called the Zurich Design Academy). The intention was to offer a course of study that differed both from university courses with a design focus but also from a traditional academy training, and would take into account the practical considerations involved in the production of contemporary art. The course had a deliberate cross-media orientation. Theory, and as such the intellectual training so vital for artists today plays a central role; project-oriented work and the exchange with an international team of visiting lecturers complement the time each individual student spends in the HGKZ, and which serves the purpose of providing training as an artist.


Working in close cooperation with the lecturers and students of the fine arts course Kunsthalle Zurich is now realizing an exhibition project, which while conceived to mark SBK's 20th anniversary is intended above all to provide a platform for the course together with its specific qualities and methods. Since 1985, some 96 artists have graduated from the course. Many of these graduates are today artists who decisively shape the local, national and international scene.


However, it is very definitely not the aim of our project to present a "best of" show of graduates' works, but rather to explore the question of how teaching functions, what it means for students and qualified artists, but above all to examine the relationship between the scope for development inherent in study and the art business and in particular to the representation of art in an exhibition institution. We seek to present a form where the visitors can experience the interfaces between process and representation, teaching and selection, the privacy of the studio and publication in an exhibition, not to mention the discourse of training and curation as intermediate spaces, as temporary and also constructive fields of conflict.


Can you teach art? How is the transition to the art business accomplished? What is the significance of selection and critical discourse in training? What is their significance in the exhibition context? How can you transfer discourse from the one area into the other? And how can you encourage such a discourse amongst the art-viewing public, and possibly even alter how the medium exhibition is treated as a result?


As regards the "Bekanntmachungen" exhibition project we did not opt for an exhibition with curator or the shifting of the academy to the art context as a homogeneous model reflecting opposite poles; rather we combine a complex diversity of varying exhibition models and forms of presentation - whose duration is sometimes simultaneously and sometimes overlaps - with just as many versions of the discourse and publicly discussed issues relating to art, training and exhibition. Our aim is to achieve a permanently humming organism, which repeatedly places the systems of training and institutional representation of art in a constructive conflict, and should allow us to attempt an investigation of the questions posed previously.


In the foyer of the Kunsthalle an archive is installed in which the changing exhibitions, events and actions are continually documented and can be accessed via audio and video stations. The SBK Web site also provides in-depth insights into the SBK archive.


There are three different exhibition forms whose presentations are altered weekly or fortnightly: For "Der Strich (Teil I-IV)" (The Line /Part I-IV), which is curated by artists, we invited three former students to develop a concept, each inviting subsequently another three former students. The result is an accumulative exhibition, which alters four times, and which appropriates the exhibition space through the inclusion or exclusion of previous works along an imaginary dividing line or "Strich" that is repeatedly drawn anew. For the "Themenausstellungen" (Topical Exhibitions) the SBK professors invited four curators, who filtered out from the work by the 96 graduates of the fine arts course (SBK) focal points of the artistic production of recent years. In the "Bilderstreit" (Work Dispute) room there are eight individual exhibitions with eight individual works by SBK students and graduates, each of which will be the topic of a public discussion (moderated by the Kunsthalle) with two art critics and the exhibitors.


Finally, under the title "Arena" there will be a program of symposiums, congresses performances, video presentations and events alternating on an almost daily basis and lasting for the entire eight weeks of the exhibition. The location: the large exhibition room of the Kunsthalle.


"No Credits", the free topical magazine by the seminar group "Kunst und Geld" (Art and Money) featuring articles on artist training will be available throughout the entire exhibition. The same applies to the "Museum Shop" set up by students or the permanent photographic "Documentation" of the exhibition by six former students. Finally a professor will give weekly information on the SBK course. Shifts of location will also take place: SBK events will be relocated to the premises of the Kunsthalle turning it into a temporary academy, while events in the SBK premises are a firm part of the exhibition project and thus of this exhibition program with its varying rooms, topics and duration.


Kunsthalle Zurich would like to thank: Präsidialdepartement der Stadt Zurich, Luma Stiftung, Schweizerische National-Versicherungs-Gesellschaft.


A catalogue produced in collaboration with SBK and featuring articles and illustrations will be available after the exhibition.


Swiss Re supports our education- and event program throughout the year.


Exhibition November 12, 2005 - January 8, 2006

Opening hours Tues/Wed/Fri noon - 6 pm, Thu noon - 8 pm
Sat/Sun 11 am - 5 pm, closed on Mondays