© Breyer P-orridge


Breyer P-orridge
Painful But Fabulous



Wir freuen uns besonders, ein Jahr nach der ersten grossen Ausstellung zum künstlerischen Gesamtwerk von Genesis P-Orridge in London mit "Painful But Fabulous" nun auch in Berlin einen Einblick in das umfangreiche Schaffen des fast schon legendären Künstlers zeigen zu können.


Der 1950 in Grossbritannien geborene Genesis P-Orridge lebt und arbeitet in New York. Der exzentrische Künstler, dessen Credo die absolute Untrennbarkeit von Kunst und Leben ist, leistet seit nunmehr dreissig Jahren auf ganz eigenwillige und stets innovative Weise mithilfe verschiedenster künstlerischer Methoden Widerstand gegen Establishment, Spiessertum und gesellschaftliche Unbeweglichkeit.


Das immense Werkspektrum Genesis P-Orridges umfasst Performances und Aktionen, Fotografie, Multimedia-Installation, Musik und Text und verschaffte dem Künstler, der sich selbst gern als "cultural engineer" bezeichnet, ebenso viel Anerkennung wie empörte Ablehnung. Mit der Extrem-Performancegruppe "Coum Transmissions", als einer der massgeblichen Pioniere von Industrial Music mit seiner Band "Throbbing Gristle" oder mit Skulpturen aus benutzten Tampons anlässlich einer skandalumwitterten Ausstellung im
Londoner ICA schockten Genesis P-Orrigde und seine jeweiligen künstlerischen Mitstreiter nachhaltig das britische Establishment. P-Orridge wurde aufgrund der öffentlichen Empörung in den siebziger Jahren sogar strafrechtlich verfolgt.


Die Ausstellung "Painful But Fabulous" spannt anhand ausgewählter Arbeitsbeispiele, die verschiedenen künstlerischen Prozessen entstammen, einen Bogen von den "Coum"-Aktionen der siebziger Jahre über P-Orridges Zeit mit den Industrial Bands "Throbbing Gristle" und "Psychic TV" bis zur Gegenwart. Insbesondere werden die aktuellen Projekte vorgestellt, die der fortgesetzten Auseinandersetzung des Künstlers mit der Transgender-Thematik entspringen; sie sind gleichzeitig der Grund, warum Genesis P-Orridge zu Breyer P-Orridge wurde. So ist Breyer P-Orridges neue Werkreihe "Pandrogeny" letztlich eine Dokumentation des Verwischens von geschlechtlichen Grenzen mithilfe medizinischer Hochtechnologie. Sowohl Genesis P-Orridge als auch seine Frau Lady Jackie Breyer unterziehen sich seit geraumer Zeit einer Reihe von chirurgischen Eingriffen - so liess Genesis sich z.B. Brüste implantieren - die zum Ziel haben, die beiden Personen einander immer ähnlicher werden zu lassen, um sie so letztlich zu einem einzigen, multigeschlechtlichen Wesen zu verschmelzen.


Breyer P-Orridge, die seit 2003 sämtliche Kunstwerke und künstlerischen Aktionen konzipieren und signieren und sich als zwei Aspekte ein und derselben symbolischen Einheit betrachten: "Suddenly the immaculate conception of the p-androgeny, identity and gender re-materialisation; re-union of the hermaphrodite into a perfecting state before the fall and separation of male and female, all became clearer and unfolded with symmetry" (Genesis P-Orridge).


Die Buchdokumentation "Painful But Fabulous" zu P-Orridges Lebenswerk ist bei Soft Skull Press, New York erschienen und kann während der Dauer der Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien erworben werden.


Als besonderes Highlight des Eröffnungsabends präsentiert Harald Fricke am 3. Juni ab 21 Uhr in der Ausstellung ein Special feature unter dem Motto "Disco-Wreckage - acoustic travel through industrial landscapes, 1976-2004".


Ausstellungsdauer: 4. - 20.6.2004
Oeffnungszeiten: Mi-So 14 - 19 Uhr


Künstlerhaus Bethanien
ateliers und projektwerkstatt für künstlerische und kuratorische konzepte
Studio 3
Mariannenplatz 2
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