© Verena Schwab
Verena Schwab: aus der Serie "Germs"
Ilfochrome 30 x 21 cm, in Kastenrahmen, 1999-2002

Ruth Buck - Verena Schwab

Zwei Künstlerinnen treffen sich in der Galerie zum ungewöhnlichen Dialog. Ruth Buck zeigt zwei grössere Arbeitsserien. Zu "mountaining in bed" sagt die Künstlerin selber: "Es ist meine Lust und mein Wunsch, selber mal ein Berg zu sein". Es ist ein "Decken-Fuss-Spiel", ein performatives Platzieren von spielerisch entstandenen Bergen im Bett – vor realem Berghintergrund. Durch die Präsentation in Leuchtkästen erhalten die Fotografien eine verblüffende Tiefenwirkung; es scheint, als ob sie "echte" Fenster in eine "echte" Landschaft seien. Auch Bucks grossformatigen Autolackbilder sind als Landschaftsbilder zu lesen. Der auf den aufwendig zusammengesetzten Papiergrund aufgetragene Autolack ändert seine Farbe im Licht und Streiflicht; es entsteht dabei eine ungeahnte Tiefe, die einen förmlich dazu verleitet, darin einzutauchen. Die monochrome Farbe erfährt durch die unregelmässige Oberfläche des Papiers eine sich mit dem Lichteinfall verändernde Farbwärme, und man meint, gleichzeitig verschiedene Farben auf dem eigentlich einfarbigen Bild zu sehen.

Den Autolackbildern gegenübergestellt sind die "Landescapes of Desire" von Verena Schwab. In diesen fotografischen Diptychen zeigt sie den fliessenden Übergang von menschlichen Körpern zu Linien im Schnee. Sie schafft damit einen ungewohnten und doch formal vertrauten Horizont aus warmem Körper und gefrorenem Eis. Es sind vermeintliche "Wunschlandschaften", die Betrach- terInnen werden hin- und hergerissen zwischen den lieblichen Formen und der Absurdität des Zusammentreffens von warm und kalt. Im Korridor zeigt Schwab die Serie "Germs". Es handelt sich dabei um Makroaufnahmen von keimenden Pflanzen, die sie am Computer zu faszinierenden Gebilden aus Farben und Formen umgearbeitet hat. Die Präsentation in hölzernen Kastenrahmen erinnert entfernt an kostbare Sammelstücke in alten Herbarien. Die "Germs" bieten einen ungewohnten Zugang zu einer organischen Mikrowelt und gleichzeitig ein unvergleichliches Panoptikum von kreativen Spielarten der Natur.

Ausstellungsdauer: 17.3. - 20.4.2002
Oeffnungszeiten: Mi-Fr 14 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr
oder nach Absprache

Galerie Bernhard Bischoff
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3600 Thun
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