© Hiroshi Sugito

Hiroshi Sugito: "channel 4", 2002
Acryl und Papier auf Leinwand, 23 x 28 cm


Antonio Calderara
Hiroshi Sugito



Zum 100jährigen Geburtsjahr des Malers Antonio Calderara (*1903/+1978) zeigt die Galerie Michael Zink Arbeiten des italienischen Künstlers zusammen mit Bildern des japanischen Malers Hiroshi Sugito (*1970). Die Gegenüberstellung schlägt eine Brücke zwischen zwei Positionen der Malerei jenseits historischer und stilistischer Kategorisierung.

Obwohl Antonio Calderara und Hiroshi Sugito mehr als zwei Generationen trennen, verbindet die beiden künstlerischen Positionen ein gemeinsames Interesse an der Fragestellung, wie der Bildraum durch Farb- und Formgebung künstlerisch zu gestalten ist. Durch seine Hinwendung zum abstrakten, gegenstandsfreien Bild eröffnete Calderara einen Kreislauf, den Sugito mit einer Rückwendung zum gegenständlichen Bild nun wieder zu schließen scheint. Unübersehbar gemeinsam ist den beiden ein höchst sensibler und feiner Umgang mit Farbe und das sichere Gespür für die Organisation des Bildraumes.

Die Landschaften und Raumbilder von Hiroshi Sugito sind geprägt von einer bedrohliche Stille; der leere, vielfach von einem Bühnenvorhang eingerahmte (Bild)Raum, der das in Miniaturgröße gehaltene, oft phantastische Geschehen umgibt, schafft eine unheimliche, surreale Atmosphäre.

Geboren 1970 in Nagoya, Japan, verbrachte Hiroshi Sugito seine Kindheit in Amerika, wo er als Heranwachsender mit westlichen Einflüssen konfrontiert wurde. Zurück in Japan studierte Sugito Nihon-ga, traditionelle japanische Malerei. Den erlernten fein lasierenden Farbauftrag, die Offenheit des Bildraumes und die fast freskohafte Trockenheit der Oberfläche verbindet Sugito in seinen Gemälden mit einem zeichnerischen Malstil und einer zeichenhaften - in ihrer Reduktion an Kinderzeichnungen erinnernden - Bildsprache. Hiroshi Sugitos Bilder sind - anders als bei vielen unter dem Begriff "Tokio-Pop" verhandelten japanischen Künstlern - von extremer Zartheit und Stille und einem unübersehbarem Interesse an originär malerischen Fragestellungen gekennzeichnet.

Den Bildern von Hiroshi Sugito stehen in der Ausstellung die Arbeiten des italienischen Malers Antonio Calderara, eines der bedeutenden Vertreters des geometrischen Konstruktivismus in Europa, gegenüber.

Zunächst als Landschafts- und Portraitmaler bekannt, wandte Caldera sich ab 1957 unter dem Einfluss von Mondrian und Albers der ungegenständlichen Malerei zu. Ähnlich wie bei Hiroshi Sugito sind Calderaras Bilder von besonders zarter, lasierter Farbigkeit. In seinen auf Holz gemalten Kompositionen schichtet Caldera bis zu 40 - anschliessend teilweise wieder abgeschliffene - Lasuren übereinander.

Im Verzicht auf einen erkennbaren Bildgegenstand und einer subjektiven Künstlerhandschrift schafft Antonio Calderara allein durch das Zusammenspiel von Farbe und Fläche einen suggestiven Bildraum, der universell lesbar wird.

Die Arbeiten der Ausstellung stammen aus ausgesuchten italienischen und deutschen Privatsammlungen.


Ausstellungsdauer: 7.3. - 19.4.2003
Öffnungszeiten: Mi-Fr 11 - 19 Uhr
Sa 11 - 15 Uhr und nach Vereinbarung


Galerie Michael Zink
Theresienstrasse 122a
(Rückgebäude)
D-80333 München
Telefon +49 89 / 523894 49
Fax +49 89 / 523894 55
E-Mail info@galeriezink.de

www.galeriezink.de


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