Carl August Liner

Carl August Liner - 1871 - 1946

Die erste Einzelausstellung von Carl Liner senior im Museum Liner ist von besonderer Bedeutung, stellt sie doch den bei der Ostschweizer Bevölkerung hoch geachteten Künstler in der Fülle seiner künstlerischen Ausdrucksformen vor.
 
Carl Liner sen. ist ein Kind des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Am 8. Juni 1871 in St. Gallen-Tablat als Sohn eines Zimmermanns zur Welt gekommen, studierte er von 1890 bis 1894 an der damals neben Paris renommiertesten Ausbildungsstätte Europas, der Münchener Kunstakademie.
 
Ein erster Höhepunkt seines Wirkens dürfte eine Italienreise kurz vor der Jahrhundertwende gewesen sein, die ihn u.a. nach Rom und Neapel führte. 1901 schlug er eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie aus. Liner fühlte sich der heimatlichen Ostschweiz wohl zu sehr verbunden. 1906 erwarb er den Bauernhof "Landhaus" am Unterrain bei Appenzell, nicht zuletzt auch aus Gründen der materiellen Absicherung. Jahrzehntelang lebte die vierköpfige Familie, darunter der spätere Maler Carl Walter Liner (1914 -1997), in sehr bescheidenen Verhältnissen. Ein beglückendes Ereignis seiner späten Jahre war eine Ägyptenreise im Februar 1934, wo er Porträtaufträge ausführte.

Von der Pleinairmalerei seines Münchener Lehrers Paul Höcker geprägt, setzte sich Carl August Liner besonders mit dem Impressionismus auseinander. In kleinformatigen Landschaftsskizzen konnte er die Farbe aber auch bis zur expressiven Vision steigern. Carl Liner sen. war nicht auf Landschaftsmalerei spezialisiert, aufgrund seiner umfassenden Ausbildung konnte er auch als Porträtist reüssieren. Seine Trachtenbilder zeigen ihn als einfühlsamen, jedoch auch genau beobachtenden Schilderer heimatlicher Tradition.

Die Ausstellung umfasst rund 90 Exponate, dabei sind alle Gattungen und Medien vertreten, sodass neben grossformatigen Gemälden, die sich der Arbeitswelt und den kirchlichen Festen Appenzells widmen, auch zahlreiche kleinere Landschaftsbilder und Aquarelle, u.a. von seiner Italienreise, gezeigt werden.

Einen bedeutenden Stellenwert in seinem Werk haben die Zeichnungen, von denen eine repräsentative Auswahl - sie war grösstenteils noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen - hier vorgestellt werden kann.

Ausstellungsdauer: 30.6. - 9.9.2001
Oeffnungszeiten:
April - Oktober
Di - Fr 14 - 17 Uhr, Sa/So 11 - 17 Uhr
November - März
Di - Sa 14 - 17 Uhr, So 11 - 17 Uhr

Öffentliche Führungen finden an jedem ersten Sonntag des Monats um 14 Uhr und jeden 3. Mittwoch des Monats um 19.30 Uhr statt. Führungen für Gruppen und Besuche ausserhalb der regulären Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung.

Museum Liner
Unterrainstrasse 5
9050 Appenzell
Telefon 071 788 18 00
E-Mail mailbox@museumliner.ch

www.museumliner.ch