© Christian Schwager

Chalet, 1942, Infantriebunker, Hilterfingen, BE
Betonbau mit ziegelbedecktem Krüppelwalmdach und gewölbter Dachuntersicht. Fenstern, Läden und Balkonbrüstung sind auf die Holzschalung aufgemalt. Der Balkonsims steht vor und die Brüstung ist rebenbewachsen. Unter dem Rücksprung befindet sich der Schartendeckel, der als ein Fenster mit halbgeöffnetem Rollladen erscheint.


Christian Schwager
Falsche Chalets



Die getarnten Bunker der Schweiz


Wohnhäuser, Ställe und Schuppen erbaut zum blossen Schein. Zu Hunderten sind getarnte Bunker in der ganzen Schweiz verteilt. Gebaut wurden sie ab 1941 im Geiste des "Réduits" bis zum Ende des Kalten Krieges im Auftrag der Schweizer Armee. Im lokalen Baustil der jeweiligen Region gestaltet, erscheinen die Bunker auf den ersten Blick perfekt getarnt. Einen zweiten dokumentarisch distanzierten Blick wirft der Fotograf Christian Schwager auf die Häuser, die keine sind. Er entlarvt die Haustarnungen, deren kunsthandwerkliche Ausführung und liebevolle Detailgestaltung auf ihn typisch schweizerisch wirkten und legt damit offen, wie die Armee die lokale Baurealität interpretierte. Heute unterliegen die Bauten bisweilen einem unfreiwilligen, hintersinnigen Humor und erzählen eine eigentümliche Geschichte geheimer Gestaltung im Stil eines militärischen Ballenbergs.


Publikation: "Falsche Chalets", Edition Patrick Frey, Zürich, 2004.


Ausstellungsdauer: 18.8.2004 - 2.1.2005 (verlängert)
Oeffnungszeiten: Di-Do 10 - 20 Uhr, Fr-So 11 - 18 Uhr
Mo geschlossen


Museum für Gestaltung, Galerie
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8005 Zürich
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