© Daisy de Villeneuve


Daisy de Villeneuve
Some of my favourite things



Die Londoner Künstlerin Daisy de Villeneuve übersetzt Gefühlsäusserungen ihres täglichen Lebens in prägnante, minimale Zeichnungen. Den Ausgangspunkt ihrer Arbeiten bilden Satzfragmente, alltäglicher und teils emotional aufwirbelnder Unterhaltungen und die, auf ein Minimum reduzierten Signifikanten der Gegenwart. Text und Bild stehen in direkter, sich ergänzender Korrespondenz zueinander. Teils lebensgrosse Portraits von männlichen Figuren, lassen Verbindungen zwischen Zitiertem und Zeichnung ziehen.


Daisy de Villeneuve zitiert im ersten Teil der Ausstellung treffend die Defizite verletzender und verstörender Kommunikation zwischen Mann und Frau bzw. Frau und Frau im Umfeld aufgekündigter Beziehungen und tröstender Freundschaften. Ihre Bild- und Textsprache, die sehr mädchenhaft erscheint, ist dadurch auf subtile Art und Weise radikal und persifliert dadurch die Hilflosigkeit, Unbedarftheit und Mutlosigkeit, wenn es um die tragischeren Momente einer Beziehung geht.


Der allgemeine Erinnerungswert, der Daisy de Villeneuve's Arbeiten zuzusprechen ist, mag einerseits mit den Erlebnissen vergangener Tennagerzeiten zusammenhängen. Andererseits spielen die Arbeiten der Künstlerin auch mit den sich permanent wiederholenden Inhalten, tausendfach aufgelegter Frauenmagazine für jede Altersstufe. Die Floskel manifestiert darin das Ende einer Beziehung, gleichsam von gleicher Eigenschaft, sind die Kommentare der Freundinnen. Im Umfeld dieser Bereiche wird die Floskel paradoxerweise in ihrer Schlagfertigkeit zelebriert und angepriesen, gleichzeitig aber auch wegen ihrer verletzenden Wucht missbilligt.


Im zweiten Teil der Ausstellung finden sich Zeichnungen mit Alltagsgegenständen aus dem Leben der Künstlerin. Hierbei handelt sich um Dinge oder sezierte Alltagsbeobachtungen. Königliche Blechtafeln, sowie Tassen von Prinz Charles und Lady Di oder der Spatz vom Platz. Hier findet sich Kitschiges wieder, das weder karikiert, noch ironisiert wird. Es sind ernst zunehmende Accessoires des Lebens, die Zugehörigkeit und Zuhause symbolisieren.


Im Mittelpunkt von "Some of my favourite thinks" steht die Künstlerin, die dem nichtssagenden Wort kitschige Gegenständlichkeit entgegensetzt. Kitsch und Floskel werden dabei radikal von einander getrennt, indem dem Kitschobjekt das Schützende und Vertraute zugestanden wird und der Floskel durch Beachtung die Bedeutung entzogen wird.


Daisy de Villeneuve, 29 Jahre alt, studierte Mode und Kunst in New York City und Paris, schloss 1999 ihr Studium an der Parson School of Design ab. Daisy de Villeneuvs Arbeiten erschienen in The Guardian, Cheap Date, Very, Lab Magazine und vielen anderen mehr. Zuletzt kuratierte de Villeneuve die Gruppenausstellung junger englischer Künstlerinnen mit dem Titel "Lie back and think of England" in New York.


Ausstellungsdauer: 8.4. - 28.5.2005
Oeffnungszeiten: Di-Fr 14 - 19 Uhr, Sa 13 - 17 Uhr


Galerie Artrepco
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