© Mark Harasimowicz

© Mark Harasimowicz


The dark side of the moon

Simon Dybbroe Møller
, Ellen Gronemeyer und Mark Harasimowicz


Begriffe wie Rationalität, Geometrie und Abstraktion haben über weite Strecken des 20. Jahrhunderts die Entwicklung der modernistischen Kunst geprägt. Figuration und ein an Naturformen angelehntes Vokabular scheinen demgegenüber nur eine untergeordnete Rolle in der Moderne gespielt zu haben. Die von Philipp Ziegler für Karma International kuratierte Gruppenausstellung "The dark side of the moon" stellt anhand der Arbeiten von Simon Dybbroe Møller, Ellen Gronemeyer und Mark Harasimowicz das diffizile Verhältnis von Modernismus und Natur, Verstand und Gefühl in ihren Mittelpunkt. Geht man davon aus, dass es im Herzen jedes Gesetzes und jeder Norm Gesetzlosigkeit, Auflösung und Leere gibt, so sind es gerade diese Bruchstellen der Moderne, die in den Arbeiten der drei Künstler einen besonderen Stellenwert einnehmen. Irrationalität, Utopie und Romantik werden so zu nostalgischen Spiegelbildern, auf denen sich im Sinne Robert Smithsons "umgekehrten Ruinen", das Tableau einer bereits vergangenen Gegenwart entfalten kann.


Kennzeichnend für das Werk von Simon Dybbroe Møller, Ellen Gronemeyer und Mark Harasimowicz sind vielfältige formale und inhaltliche Bezüge zur Tradition der modernen Kunst. Die Arbeiten von Simon Dybbroe Møller (*1976, lebt und arbeitet in Frankfurt a.M. und New York), die vor kurzem in einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Thun zu sehen waren, kreisen um das utopische Potential historischer Avantgarde-Bewegungen, um eine nicht-kanonisierte Kunstgeschichte, die von ihm neu in Szene gesetzt wird. In der Ausstellung "The dark side of the moon" ist er mit der Videoarbeit "Improvised Szkieletor Soundtrack (Attempt # 5)" von 2007 vertreten. Darin ist er zu sehen, wie er mit seiner Gitarre den Soundtrack zu der 16mm-Projektion der Ruine des nie fertig gestellten Hochhaus "Szkieletor" in Krakau spielt.


Ellen Gronemeyers (*1979, lebt und arbeitet in London) kleinformatige Gemälde erinnern in ihrer dichten malerischen Textur an die apokalyptischen Landschaften des deutschen Expressionismus. Trotz ihrer dunklen Farbstimmung thematisieren sie ein harmonisches Verhältnis von Mensch und Natur, das einer idyllischen, mythisch entrückten Vergangenheit zu entstammen scheint. Wie Ellen Gronemeyer wird auch Mark Harasimowicz (*1982, lebt und arbeitet in Manchester) in dieser Ausstellung zum ersten Mal in der Schweiz präsentiert. In seinen Zeichnungen kombiniert er naturalistisch ausgeführte Tierdarstellungen, häufig Rehe und Hirsche, mit abstrakten Mustern und flüchtig "hingekritzelten" geometrischen Formen.


Kuratiert von Philipp Ziegler


Mit der freundlichen Unterstützung von British Council und Deutsche Botschaft.


Ausstellungsdauer 25.8. - 6.10.2007

Oeffnungszeiten Do/Fr 14 - 18 Uhr, Sa 14 - 17 Uhr, oder nach Vereinbarung


KARMA International
Richard Wagner-Strasse 16
8002 Zürich
Telefon +41 43 535 85 91

www.karmainternational.org