© Markus Scherer

Markus Scherer: Stadio communale Giubiasco, 2007
Diplomarbeit Fotografie


Diplomausstellung der F+F Schule für Kunst und Mediendesign
Studiengänge bildende Kunst, Grafik und Fotografie



DiplomandInnen

Kunst

Marvin-Miles Ferrante, Lilian Frei, Nena Honegger, Branimir Kozic, Carol Kuhn, Edith Pfister, Miro Schawalder, Esther Schena, Nuél Schoch, Claude Treptow

Grafik
Jessica Aguilera, Manuel Bächler, Dominique Berrel, Marc D'Arrigo, Murièle Giauque, Markus Mündle, Luigi Olivadoti, Luis Paz Ortuno, Adrian Schmid

Fotografie
Dario Bolli, Samantha Hauri, Sebastian Huber, Gaudenz Metzger, Selina Nauer, Markus Scherer


Kuratorinnen, Künstler, Galeristinnen und Sammler reisen von Biennale zu Biennale, von Messe zu Messe um die Welt. Sie entdecken dabei oftmals immer wieder dasselbe, wenn auch die Interpretation aufgrund der unterschiedlichen Herkunft verschieden ausfällt. Kunst geschieht nicht mehr nur in Metropolen wie Paris, Berlin oder New York: Die weltweite Gleichzeitigkeit der Erfahrungen und Erkenntnisse scheint fast erreicht. In diesem Kontext ist es besonders interessant zu erfahren, womit sich junge Gestalterinnen, Künstler oder Fotografinnen beschäftigen, die noch nicht im globalisierten Umfeld agieren. Was inspiriert sie, welche Themen sind ihnen wichtig, woran orientieren sie sich? Die Diplomausstellung an der F+F gibt einen Einblick. Die Abschluss-Arbeiten lassen sich grob drei Themenfeldern zuordnen: Erstaunlich viele Diplomandinnen und Diplomanden setzen sich in unterschiedlichster Form mit unserer Gesellschaft auseinander; eine zweite Gruppe von Studierenden beschäftigt sich mit emotionalen Werten, sei es die eigene Familiengeschichte, Musik oder der Körper. Eine dritte Gruppe wendet sich formalen, ästhetischen oder fantastischen Fragen zu.


Die Ausstellung wird kuratiert von Fanni Fetzer, Leiterin Kunsthaus Langenthal, freie Autorin und Dozentin.


Gesellschaft
Soziales Engagement, Interesse an unserer Gesellschaft drückt sich in dokumentarischen Arbeiten aus wie bei Dario Bollis Reportage über einen Fixer, Markus Mündles Annäherung an Spielsüchtige oder Samantha Hauris Porträtserie junger arbeitsloser Menschen. Selina Nauers Fotografien zeigen die Wohnungen alter Menschen, ohne dem Klischee der muffeligen Möblierung zu entsprechen; im Gegenteil: Ihre Bilder zeugen von Wärme und Behaglichkeit. Auch Nena Honeggers zarte Zeichnungen in blauem Farbstift vermitteln Neugier für ein Gegenüber, die Gefühlsregungen bleiben aber sehr zurückhaltend. Adrian Schmid will in seiner Videoinstallation hingegen die Reaktionen des Publikums direkt einbeziehen. Mit Witz versucht Miro Schawalder die Utopie einer gerechteren Gesellschaft voranzutreiben und offeriert dem Publikum in Workshops fabrizierte Sofas. Von diesen aus ist beispielsweise die Übertragung einer Performance von Lilian Frei zu geniessen, die wiederum den Menschen in der Gesellschaft thematisiert. Auch Manuel Bächler zielt mit seiner sarkastischen Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Bevölkerungswachstum und Waffenverteilung auf gesellschaftliche Widersprüche.


Befindlichkeit
Liebevoll untersucht Luigi Olivadoti die Migrationsgeschichte seiner Familie über drei Generationen, während Gaudenz Metzger in seiner Serie bolivianischer Landschaften seiner eigenen Sehnsucht folgt. Murièle Giauque, Marc D'Arrigo und Nuél Schoch entwickeln aus Musik, Nummern und Rhythmus eine Ästhetik, während Marvin-Miles Ferrante in einer Videoinstallation sich selbst vorführt. Auch Edith Pfister inszeniert sich selbst, ihre Fotografien thematisieren unspektakuläre Ecken dieser Stadt, während Luis Paz Ortuno erotische Fantasien anderer in seinem eigenen Stil zeichnerisch festhält.


Form
Markus Scherer
entwickelt in seiner Fotoserie eine Art Typologie der Fussballgebäude von Laienvereinen. Auch Dominique Berrel untersucht Architektur, nämlich das markante Sulzerhochhaus in Winterthur. Sebastian Huber generiert am Computer Bilder einer fiktiven Architektur. Schattenwurf respektive Abbild sind Thema bei Carol Kuhn und Esther Schena. Jessica Aguilera möchte mit ihrem Leitsystem für das Schulgebäude der F+F nichts weniger als mehr Farbe und Form ins Gebäude bringen, wie auch Branimir Kozic mit seiner installativen Malerei ein Panorama zum Fantasieren schafft. Claude Treptow entwickelt Reliefs, die an die sechziger Jahre erinnern und ihren Ursprung in der räumlichen Erfahrung haben.


Ausstellungsdauer: 22.6. - 1.7.2007
Öffnungszeiten: Mo-Fr 11 - 19 Uhr, Sa/So 12 - 18 Uhr


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