Links: Dennis Scholl: Gabe, 2007
pencil on paper
Rechts: Federico Zuccari: David and Goliath
chalk, pen and ink on paper


Drawing Now - Drawing Then
Junge Meister - Altmeister



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"Drawing Now - Drawing Then", unter diesem Titel führt die Galerie Arndt & Partner Zürich zeichnerische Positionen der Gegenwartskunst mit Altmeisterzeichnungen zusammen. Ausgangspunkt dieser Ausstellung ist das "Medium Zeichnung" als elementares Instrument der Aneignung von Realität und das Zeichnen als Grundschule des aufmerksamen Sehens. Dabei geht es weniger darum, die "Jungen Meister" auf ihre Vorbilder hin zu überprüfen oder nach Anlehnungen oder Entsprechungen bei den Altmeistern zu suchen. Vielmehr wird nach Bedeutung und Möglichkeiten des Zeichnens heute gefragt.


Im Dialog mit Altmeistern wird deutlich, wie sehr die Zeichnung zu einem wandelbaren Instrument geworden ist und wie sich ihre Fähigkeit zum Erzählen entwickelt hat. Ohne Methodik, aber dafür mit normativem Geschmack, werden in dieser Ausstellung ganz unterschiedliche Künstler und damit verschiedenste Aspekte des Zeichnens vorgestellt: Die Zeichnung als Notiz, als Auslegeordnung der Welt oder als Kommentar zu sich und zur Welt. Der zeitgenössische Zeichner kennt keine Grenzen des Auftritts: Die Zeichnung wird zum Endprodukt, zum eigenständigen Kunstwerk, und der Erzählraum kann selbst physische Grenzen des realen Raums sprengen.


Bei den Altmeistern dagegen stand das Sichtbarmachen von Natur und Figur im Vordergrund. Sie arbeiteten auf eine Ausformulierung der Körperlichkeit eines Bildgedankens hin. Die Zeichnung galt von ihrer Anlage her als Durchgangsstadium zum vollendeten Werk, war Entwurfs- oder Ideenskizze. Suchte der Altmeister mit dem Strich das einzufangen, was es gibt, so sucht der "zeitgenössische Zeichner" mit dem Strich immer auch nach etwas, was es nicht gibt.


Aber heute wie damals ist das Zeichnen ein ursprünglicher, sinnlicher und emotionaler Prozess - sowohl für den Erzeuger als auch für den Betrachter. Die Zeichnung steuert auf etwas Wesentliches zu und will es bildlich konkretisieren. Zeichnen ist ein intimer Akt, der uns die die schöpferische Hand oder den schöpferischen Geist in einem Naturzustand vorführt. Die Zeichnung führt den Betrachter "auf die Spur" und zur Summe einer Vorstellung hin, welche im besten Falle auch die Sinne oder die Sinnlichkeit des betrachtenden Auges anspricht.


Und hier befindet sich das Scharnier zwischen Jungen Meistern und Altmeistern. Hier wird die herkömmliche Praxis der kategorisierenden Unterscheidung bedeutungslos. Denn heute wie damals verdient eine "Meisterzeichnung" dieses Prädikat dann, wenn sich ihre kreative Hand unangestrengt und mit Leichtigkeit eines Tiefsinns bedient.


Ausstellungsdauer 25.1. - 1.3.2008

Oeffnungszeiten Di-Fr 14 - 18.30 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr


Galerie Arndt & Partner
Lessingstrasse 5
8002 Zürich
Telefon +41 43 817 67 80/81
Fax +41 43 817 67 82
Email zurich@arndt-partner.com

www.arndt-partner.com




Drawing Now - Drawing Then
Junge Meister - Altmeister



"Drawing Now - Drawing Then" is the title of an exhibition where Galerie Arndt & Partner Zurich places contemporary positions in drawing alongside those of the old masters. The exhibition takes the premise that drawing is an essential instrument for the internalization of reality and provides basic training in developing an attentive eye. It does not intend to examine the "young masters" in the light of their forbears - either in terms of style or stature - but to inquire into the significance and possibilities of drawing today.


This dialogue with the old masters shows what a changeable practice drawing is, and how its capacity for narrative has developed. Without slavish adherence to methodology, but with a reliable eye for quality, this exhibition presents some very differing artists and therefore some very varied aspects of drawing - drawing as note-taking, as an inventory of the world or as a personal or public commentary. For contemporary artists drawing has no limits - the drawing is the finished product, an independent work of art, and its narrative space can even break physical boundaries in real space.


The old masters, by contrast, concentrated on observing nature and figures. Their aim was to give physical form to a visual idea, and the drawing was seen as an intermediate stage in the development of the completed work, as a draft or sketch. If the old masters attempted to capture in lines what is, the young masters are also searching for what "is not".


But drawing, now as then, is an immediate, sensual and emotional process - for both artist and viewer. A drawing aims to visualize something substantial. Drawing is an intimate act that demonstrates the creative hand or spirit in its raw state. A drawing puts us "onto the scent" of an idea and takes us to its entirety; ideally this idea also engages the senses or the visual sensibility of the viewer. And here the old and young masters meet, and conventional categorization approaches become insignificant. For today as then, a "master drawing" reveals a creative hand guided by an effortless profundity.


Exhibition 25 January - 1 March 2008

Gallery hours Tues-Fri 2 - 6.30 pm, Sat 11 am - 4 pm