© Franz Gertsch 2007

Franz Gertsch: Kranenburg. 1970
Aargauer Kunsthaus Aarau
Dispersionsfarbe auf ungrundiertem Halbleinen,
200 x 300 cm
© Franz Gertsch 2007


Étant donné: Die Sammlung!
250 Jahre aktuelle Schweizer Kunst



Das Aargauer Kunsthaus beherbergt die wichtigste und umfassendste öffentliche Sammlung von neuerer Schweizer Kunst. Als im Herbst 2003 das erweiterte Kunsthaus wiedereröffnet wurde, war die erste grosse Ausstellung ganz der Sammlung gewidmet und zeigte gleichzeitig, wie hervorragend die neu konzipierten Räume die Werke der Kunst zur Geltung bringen.


Aus aktuellem Anlass - nach über 20 Jahren steht im Aargauer Kunsthaus ein Wechsel in der Museumsleitung bevor - wird die Sammlung wiederum vollumfänglich ins Zentrum gerückt, zumal diese ein ganz besonderes Potential des Hauses ist und in den letzten Jahren oft als Quell und Ziel der unterschiedlichsten Museumsaktivitäten fungierte. So galt der Leitung des Kunsthauses bei der Planung von Ausstellungen stets als Maxime, die bestehende Sammlung zu berücksichtigen und mögliche neue Perspektiven zu eröffnen: Einerseits wurden Ausstellungsprojekte oft dezidiert aus der Sammlung und ihren Schwerpunkten heraus entwickelt, anderseits fanden durch die Wechselausstellungen immer wieder wichtige Werke Eingang in die Sammlung. So hat das Aargauer Kunsthaus in den vergangenen Jahren dank einer regen Ausstellungstätigkeit und einer aufmerksamen Sammlungspolitik an Qualität und Profil gewonnen und auch international grosse Beachtung gefunden.


Für die Präsentation von "Étant donné: Die Sammlung!" werden wiederum wie bei der Neueröffnung von 2003 grosszügig sämtliche Räume einer Sammlungspräsentation zur Verfügung gestellt, auch das in der Regel für Wechselausstellungen reservierte, lichtdurchflutete Parterre. Die Ausstellung gewährt einen Überblick über die Geschichte der Schweizer Kunst der letzten 250 Jahre. Wesentliche Beachtung finden dabei ganz aktuelle und neue künstlerische Positionen wie auch eine umfangreiche Auswahl an Werken aus bisher noch nicht gezeigten Neuerwerbungen und Schenkungen, die erstmals im Sammlungszusammenhang präsentiert werden.


In der Ausstellung vertretene Künstlerinnen
und Künstler

In der Ausstellung sind insgesamt über 500 Werke von über 200 Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt. Dabei wird im Obergeschoss des Museums der ältere Teil der Sammlung vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts präsentiert. insbesondere Werkgruppen von Caspar Wolf, Johann Heinrich Füssli, Arnold Böcklin, Cuno Amiet oder Ferdinand Hodler, Alberto Giacometti und Max Gubler sowie wichtige Werke der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Im Untergeschoss dann folgen Arbeiten der Kubisten über die Zürcher Konkreten bis hin zu Varlin und Josephsohn sowie eine umfangreiche Reihe von Arbeiten auf Papier im Graphischen Kabinett - von Ferdinand Hodler bis Silvia Bächli. Der Erweiterungsbau des Untergeschosses wie auch das ganze Erdgeschoss ist reserviert für thematische Einblicke in künstlerische Positionen der letzten drei Jahrzehnte bis in die unmittelbare Gegenwart: Markus Raetz, Franz Gertsch, Martin Disler oder auch Christine Streuli sind Beispiele dafür.


Publikation
Die Art und Weise, wie sich Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit programmatisch aufeinander beziehen und sich gegenseitig befruchten, gehört zu den Besonderheiten des Aargauer Kunsthauses. Die zur aktuellen Sammlungsausstellung erscheinende Publikation zeigt exemplarisch die Geschichte und Entwicklung des Ausstellungswesens im Aargauer Kunsthaus auf und erläutert die Hintergründe und Zusammenhänge des Sammelns und Ausstellens. In acht thematischen Gängen durch das Museum wird dieses Wechselspiel beleuchtet. Darüber hinaus informiert das Buch über die historische Basis, auf der diese Arbeit aufbaut, und es dokumentiert den hervorragenden architektonischen Rahmen des 1959 erbauten und 2003 von Herzog & de Meuron und Rémy Zaugg erweiterten Kunsthauses.

"EIN KUNST HAUS. Sammeln und Ausstellen im Aargauer Kunsthaus", Hrsg. von Stephan Kunz, Gerhard Mack, Beat Wismer, 2007. 304 Seiten, mit zahlreichen Texten, reich bebildert.


Gleichzeitig erscheint zur Ausstellungseröffnung eine neue Publikation innerhalb der Reihe "Schriften zur Aargauischen Kunstsammlung": "Adrian Schiess - Flache Arbeiten. Schriften zur Aargauischen Kunstsammlung 2". Gespräch von Roman Kurzmeyer mit Adrian Schiess, Farb- und s/w-Abbildungen, 64 Seiten, broschiert, Verlag Lars Müller, Baden, 2007, deutsch / englisch.


Ausstellungsdauer 19.8. - 4.11.2007

Öffnungszeiten Di-So 10 - 17 Uhr, Do 10 - 20 Uhr,
Mo geschlossen


Aargauer Kunsthaus
Aargauerplatz
CH-5001 Aarau
Telefon +41 62 835 23 34
Fax +41 62 835 23 29
Email kunsthaus@ag.ch

www.aargauerkunsthaus.ch