© Evanthia Tsantila


Evanthia Tsantila


Evanthia Tsantila, geboren 1963 in Thessaloniki, lebt in Berlin. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jannis Kounellis und nahm 1999 an der Biennale von Venedig teil. Evanthia Tsantila ist zurzeit für zwölf Monate als Stipendiatin des Griechischen Ministeriums für Kultur im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms im Künstlerhaus Bethanien zu Gast.


Von der Malerei kommend, begann Tsantila schon früh in ihrer künstlerischen Karriere, sich mit den verschiedensten Medien auch ausserhalb der bildenden Kunst zu beschäftigen, so dass in ihren Installationen ganz unterschiedliche Disziplinen wie Architektur, Theater, Video oder Literatur zusammentreffen. Die Transformationen von einem Medium in ein anderes, die Tsantilas künstlerische Praxis bestimmen, haben zum Ziel, die Autonomie des Kunstwerks zu verdeutlichen. Ihre konzeptuelle Arbeit stellt die Frage nach der Wahrnehmung des Kunstobjekts durch den Rezipienten. So hinterfragte ihre Biennale-Installation die Erwartungshaltung des Rezipienten, im konventionell-institutionalisierten Kunstbetrieb den Ausstellungsraum zu betreten und "das Kunstobjekt zu sehen", indem sie ausschliesslich mit Licht, also einem immateriellen Medium arbeitete.


Tsantilas während ihres Berlin-Aufenthalts entstandene Arbeit, die in Studio 2 gezeigt wird, benutzt das Medium Film als Ausgangsbasis. Die Künstlerin projiziert zwei Szenen des Films "Das Schweigen" von Ingmar Bergman, die sie in ganz subjektiver Manier reinszeniert und auf Video aufgenommen hat. Fast ein Dutzend ausgewählte Szenen des Films sind zudem als grossformatige, mittels Tinte und Pinsel hergestellte Zeichnungen zu sehen, die sich in der Art von fotografischen Negativen erst bei genauem Hinsehen und einer gewissen Distanznahme erschliessen - eine Vorgehensweise der Künstlerin, deren Ergebnis eine Art "Montage" ist: die cineastischen Bilder verschmelzen mit den Bildern der persönlichen Interpretation des Originals durch Tsantila. Auf diese Weise bricht Tsantila den Erzählstrang Bergmans auf und transformiertdie Wahrnehmung der kinematografischen Zeit durch den Betrachter im Ausstellungsraum in eine gänzlichneue Zeitstruktur.


Ausstellungsdauer: 8. - 24.10.2004
Oeffnungszeiten: Mi-So 14 - 19 Uhr


Künstlerhaus Bethanien
ateliers und projektwerkstatt für künstlerische und kuratorische konzepte
Studio 2
Mariannenplatz 2
D-10997 Berlin
Telefon +49 30-616 903-0
Fax +49 30-616 903 30
Email info@bethanien.de

www.bethanien.de