© Aleksander Komarov
© Aleksander Komarov


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Aleksander Komarov (NL)
Shaan Syed (CAN)
Gernot Wieland (D)


Aleksander Komarov (*1971 in Grodno, Belarus, lebt und arbeitet Rotterdam) pflegt eine künstlerische Praxis, die man beinahe naturwissenschaftlich nennen möchte. Mit welchem Thema auch immer er sich beschäftigt, stets geht es um eine forschende, experimentelle Auseinandersetzung mit einer Vielzahl verwandter Teilaspekte. Das Atelier ist bei ihm ein Forschungslabor, in dem ausgehend von einem anfänglichen Thema in assoziativer Verknüpfung immer neue Formfindungen entstehen. So wächst über die Zeit ein immer dichteres und umfassenderes Gesamtkunstwerk zusammen, das in seiner am Ende erreichten Komplexität zu einem eigenständigen Mikrokosmos wird. Zur Zeit beschäftigt sich Aleksander Komarov mit dem menschlichen Körper, wobei er seinen Blick mit Vorliebe auf das Innenleben richtet. die Ergebnisse sind Skizzen, die teilweise an Leonardo da Vincis Anatomiestudien erinnern, oder auch Videosequenzen mit unfreiwilligen Darstellern, die Aleksander Komarov heimlich beobachtet hat: Wie ein Psychogramm macht deren eigentümliche Gestik ebenfalls ein Inneres sichtbar.

© Shaan Syed
© Shaan Syed


Shaan Syed (*1975, lebt und arbeitet in Toronto) beschäftigt sich vor allem mit Malerei. Als Ausgangspunkt seiner neuerdings auch grossformatigen Gemälde dient ihm ein umfangreiches Archiv von Zeitungsbildern, das er selbst angelegt hat und laufend erweitert. Die Herkunft der Vorlagen aus dem Tagesjournalismus sorgt für eine gewisse Plakativität der Motive, nichtsdestotrotz steht der Mensch im Vordergrund. Sei dieser alleine in irgendeiner Umgebung, oder aber eingelassen in eine soziale Situation, stets macht er einen vereinzelten, mitunter vereinsamten Eindruck – und dies, obwohl die Anordnung im Bild immer wieder auf verschiedene Spielformen sozialer Interaktion verweist. Bei Shaan Syed begegnen Menschen sich selber und anderen, doch scheint am Ende kaum wirklich ein Austausch stattzufinden; gerade in der kommunikativen Disposition offenbaren die Bildprotagonisten ihr monadisches Dasein.

© Gernot Wieland
© Gernot Wieland


Gernot Wieland (*1968, lebt und arbeitet in Berlin) arbeitet vornehmlich mit Video, Collage und Zeichnung. Die Kernstücke seiner künstlerischen Auseinandersetzung sind häufig in eine installative Rahmung eingelassen, diese dient gewissermassen als dramaturgischer Katalysator: Die räumliche Inszenierung ist weniger Selbstzweck, sondern vielmehr eine flankierende Massnahme, welche die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Wesentliche lenkt. Gernot Wielands Arbeiten kreisen um verschiedene Formen menschlicher Kommunikation, wobei weniger die Sprache als vielmehr die Geste im Vordergrund steht; Austausch findet oftmals in einer knappen Bewegung ihren Ausdruck oder wird durch eine bestimmte Anordnung von Gegenständen und Personen im Raum suggeriert. Während sich bei Shaan Syed die Leute versuchen mitzuteilen, ohne am Ende miteinander zu kommunizieren, so erscheint hier die Stille als äusserst effektive Form gegenseitigen Verstehens.


Kurator: Oliver Kielmayer


Mit freundlicher Unterstütung
Partnerschaft Kanton Aargau - Belarus, Neue Aargauer Bank, Aargauer Kuratorium, Künstlerateliers Niederösterreich, Canada Council for the Arts.


Ausstellungsdauer: 21. - 31.12.2002
Besichtigung nach telefonischer Verabredung: 01 364 55 70


K3 Project Space
Maagareal
Hardstrasse 219
8005 Zürich

www.k3zh.ch