© Fabrice Gygi

Crossblocks, 2001
métal (7 éléments) je 120 x 150 x 165 cm
Courtesy Galerie Bob van Orsouw


Fabrice Gygi


Die Villa Merkel, Galerien der Stadt Esslingen, zeigt in Deutschland erstmals umfassend Arbeiten des Genfer Künstlers Fabrice Gygi (*1965) - ein Shooting Star der Schweizer Szene. Ein grundsätzlicher Dualismus zwischen Zeigen und Verbergen, zwischen Schutz und Auslieferung zieht sich als roter Faden durch das Schaffen von Fabrice Gygi. Die Ambivalenz seiner Arbeiten erzeugt eine intensive Spannung.


Immer geht es um Wechselwirkungen von Schutz und Aggression. Fabrice Gygi hat sich in den letzten Jahren als subtiler Kritiker von Macht- und Autoritätsstrukturen hervorgetan. Seine Objekte und Installationen bestehen oft aus funktionellen Ausstattungsgegenständen, aus Bühnen, Zelten, Absperrungen, polizeilichen Gerätschaften, wie sie bei öffentlichen, gesellschaftlichen Ereignissen sportlicher oder politischer Natur zeitlich befristet und örtlich ungebunden eingesetzt werden. Diese stecken Handlungsfelder ab.


Fabrice Gygi reflektiert soziale und autoritäre Mechanismen, die gesellschaftlichen Ereignissen zugrunde liegen - bisweilen auch gerade dadurch, dass er Assoziationen mit bedrohlichem Unterton inszeniert und "Gefahrenzonen" schafft, die das Herkommen ihres bedrohlichen Potentials im Unklaren lassen. Er realisiert ein Wartehäuschen für eine Bushaltestelle, Tribünen, Wahlkabinen, Zufluchtsorte, die mit der Ausübung von Macht verbunden sind, oder auch aufblasbare Gegenstände, die schützen (Airbags) oder verletzen (Seeminen).


Das Bild, das Fabrice Gygi von unserer Gesellschaft entwirft, ist illusionslos und dennoch frei von Pessimismus. Der Künstler macht die subtilen Zusammenhänge zwischen Ordnung und Kontrolle, zwischen Autorität und Unterdrückung fassbar.


Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum St. Gallen, wo sie in einer zweiten Station zu sehen sein wird und wird gefördert durch die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, die Stanley Thomas Johnson Stiftung, die Hugo Boss AG und die Stiftung Landesbank Baden-Württemberg. Zum Ende der Esslinger Ausstellung erscheint im JRP, Ringier Kunstverlag, Zürich, ein ausführlicher Katalog (160 Seiten, vierfarbig, 23 x 29 cm).


Andreas Baur, Leiter der Galerien der Stadt Esslingen


Ausstellungsdauer: 20.2. - 17.4.2005
Oeffnungszeiten: Di 11 - 20 Uhr, Mi-So 11 - 18 Uhr


Villa Merkel
Pulverwiesen 25
D-73726 Esslingen am Neckar
Telefon +49 711 3512 2640
Fax +49 711 3512 2903
Email villa-merkel@esslingen.de

www.villa-merkel.de