fascho! berichte aus dem alltag.
(Neo-) Faschismus, gesellschaftliche "Mitte" und schweizerische Politik. Ästhetik, Identität, Ideologie. Widerstand!



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Der Ausruf "fascho!" steht für eine unreflektierte, emotionale und doch grundsätzliche Missbilligung einer Äusserung oder Handlung. Er wird in der Alltagssprache dazu verwendet, ein heterogenes Feld von gesellschaftlichen Erscheinungen unserer heutigen Zeit zu beschreiben. In dieses Feld wollen wir mit der Ausstellung "fascho! - berichte aus dem alltag" intervenieren.


Die Ausstellung "fascho! berichte aus dem alltag" will zum einen Fragmenten von Ideologien mit faschistischer "Vergangenheit" nachgehen, die heute noch in verschiedenen Diskursen und Debatten auftauchen. Zum anderen wird die Frage ausgelotet, was aktuelle Ideologien, Politiken und Praktiken - ob sie nun auf den Ausschluss bestimmter Gruppen oder auf durchdringende ökonomische Verwertung abzielen oder sich vereinfachender Welterklärungen bedienen - mit dem historischen Faschismus zu tun haben könnten. Auch wenn unsere "neoliberale" Gesellschaft nicht einfach "faschistisch" ist, so zeigt sie doch an historische Faschismen erinnernde Effekte. Drittens werden neonazistische Organisationen und Gruppen sowie die "rechten Jugendszenen" thematisiert.


Die Ausstellung gliedert sich in vier thematische Bereiche:

1 Identität, Selbstverständnis
Entlang der Frage "Wer bin ich, indem ich mich von anderen abgrenze?", werden Themen wie Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Orte wie das Fussballstadion behandelt.


2 Ästhetik zwischen "Rand" und "Mitte"
Ästhetik und Propaganda spielten in der Geschichte des Faschismus eine zentrale Rolle. Bezüge darauf finden sich heute indirekt in der Mainstreamkultur oder explizit bei neofaschistischen Gruppen. Uns interessiert speziell die popkulturelle Verbreitung dieser Ästhetiken.


3 Ideologien, Politiken, Praktiken
Welche Funktion haben Fragmente faschistischen Denkens für heutiges Regieren? Thematisiert werden aktuelle bevölkerungspolitische Forderungen und sich darauf stützende politische Praktiken am Beispiel der Behindertenpolitik in der Schweiz.


4 Umgang mit ... und Widerstand gegen
Der Umgang von Medien, Politik und Justiz mit dem Phänomen des Neonazismus wird hinterfragt. Dargestellt werden jedoch auch Formen des Widerstandes jenseits dieser "offiziellen" Politik.


Zusätzlich umfasst die Ausstellung einen Grundlagenteil mit historischen Informationen, Begriffsdefinitionen und Informationen zum Entstehen der Ausstellung.


Die Ausstellung "fascho! berichte aus dem alltag" kann dank ihres niederschwelligen Zuganges ein Werkzeug für eine vertiefte Auseinandersetzung mit den beschriebenen Themen sein. Sie richtet sich grundsätzlich an alle interessierten Personen. Spezifisch möchte sie mit Führungen und didaktischen Materialien aber auch Schulklassen ansprechen.


Termine
24. August ab 19h: Vernissage
31. August: Diskussionsrunde mit dem Apabiz e.V.
2. September: Film: "The Truth lies in Rostock"
7. September: Vortrag über Esoterik und Leitkultur (Claudia Barth)
9. September (18.30h): Film "Die unterbrochene Spur"
14. September: Vortrag über Juden-Bilder im Kino (Hanno Loewy)
15. September (20h): Konzert mit Chaoze One + Lotta C
16. September (19.15h): Film "Konfrontationen“
21. September: Vortrag über Rassismus, Männlichkeit und Gewalt (Susanne Spindler)
28. September: Diskussion zum Thema "Neoliberale Verwaltung von Invalidität" (im Infoladen Kasama)


Mehr Informationen finden Sie unter:
www.fascho-dieausstellung.ch


Ausstellungsdauer 25.8. - 23.9.2007

Öffnungszeiten Mi/Fr 14 - 17 Uhr, Do 14 - 21 Uhr,
Sa/So 14 - 20 Uhr


Shedhalle
Rote Fabrik
Seestrasse 395
8038 Zürich
Telefon +41 (0)44 481 59 50
Fax +41 (0)44 481 59 51
Email info@shedhalle.ch

www.shedhalle.ch




fascho! reports from everyday life.
(Neo)Fascism, The "Center" of Society and Swiss Politics.
Aesthetics, Identity, Ideology. Resistance!



The german exclamation "fascho!" is an expression of unthinking, emotional, and yet at the same time principled and categorical disapproval of a comment or act. It is used in everyday language to describe a heterogeneous field of social phenomena. With the exhibition "fascho! reports from everyday life", we seek to intervene in this field. The exhibition "fascho! reports from everyday life" seeks first to explore fragments of ideologies with a fascist "past" that still come up today in various discourses and debates. Second, it tries to investigate the question of what current ideologies, policies, and practices - whether they aim at the exclusion of particular groups or at pervasive economic exploitation or make use of oversimplifying explanations of the world - could have to do with historical fascism. Even if our "neo-liberal" society is not simply "fascist," it nevertheless displays effects that are reminiscent of historical fascisms. Third, the exhibition looks at neo-nazi groups and organizations as well as the "right-wing youth scenes."


The exhibition was produced and organised by Verein zur Förderung antifaschistischer Aktivitäten VFAA.


Please find more information on the website:
www.fascho-dieausstellung.ch


Exhibition 25 August - 23 September 2007

Opening hours Wed/Fri 2 - 5 pm, Thur 2 -9 pm,
Sat/Sun 2 - 8 pm