© Gérard Fromanger
© Gerard Fromanger

La Figuration Narrative
Jacques Monory, Peter Klasen, Bernard Rancilac, Gerard Fromanger, Erró

..."Neben der - von Pierre Restany geprägten - Tätigkeit der Nouveaux Réalistes, die eine gewisse Zeit als Synonym der europäischen Pop Art von der breiten Öffentlichkeit betrachtet wurde, gab es in Frankreich weitere wichtige Gruppierungen, deren Ausstellungen die unterschiedlichsten Tendenzen der politisch-soziologisch geprägten neuen figurativen Kunst präsentierten.

Schon 1961, ein Jahr nach der Gründung des schnell berühmt gewordenen Nouveaux Réalisme, haben Künstler wie Jacques Monory, Bernard Rancillac, Valerio Adami, Peter Klasen oder Gerard Fromanger in Paris die Ausstellung "Nouvelle Figuration" organisiert. ... Der Künstler und Theoretiker Bernard Rancillac formulierte seine ästhetischen Bestrebungen nicht nur als eine Gegentendenz zur lyrischen, informellen Abstraktion, beziehungsweise zur geometrischen, kinetischen Abstraktion der Pariser Galerieszene der fünfziger Jahre, sondern auch als Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität, wobei der Künstler die sichtbare Wirklichkeit nicht nur darstellen, sondern auch kritisch interpretieren und hinterfragen soll. 1965 hat man in Paris die große Ausstellung "Narrative Figuration" mit 68 Künstlern zusammengestellt. Beide Ausstellungstitel zeigen eindeutig die Wiederkehr der Figurativität, das heißt das künstlerische Engagement, die Wirklichkeit im Bild wiederzugeben und das Thema wie eine Erzählung, aber auch wie einen Kommentar zur gesellschaftlichen Realität zu definieren"...

..."Künstler wie Adami, Arroyo, Erró, Fromanger, Kermarrec, Klasen, Monory, Poli, Rancillac, Rebeyrolle, Recalcati, Velickovic oder Voss versuchten hier ihre figurative Kunst als Entmythologisierung und Enthüllung der visuell-bildnerischen Manipulation der modernen Konsumgesellschaft, welche die unmittelbaren Interessen der Machthaber – unter anderem auch den Konsumzwang, aber auch die verschiedenen Formen ideologischer Repressionen und irrationeller Vernebelungen – durch die Macht der Bilder und durch die sinnlich-bildnerische Vergegenständlichung der "Mythen" der modernen kapitalistischen Konsumgesellschaft legitimiert, zu manifestieren...."

(Auszüge aus: Lorand Hegyi, Figuration Narrative - Kritik des Bildnerischen in der spätmodernen Konsumgesellschaft, in La Figuration Narrative, Wien, 2002)

Die Ausstellung wird kuratiert von Lóránd Hegyi.

Ausstellungsdauer: 12.4. - 1.6.2002
Oeffnungszeiten: Di-Fr 10 -18 Uhr, Sa 10 - 16 Uhr

Galerie Ernst Hilger
Dorotheergasse 5
A-1010 Wien
Telefon +43 1 512 53 15
Fax +43 1 513 91 26
E-Mail: hilger@hilger.at

www.hilger.at