The Skulls of the Artists COM & COM
COM & COM, Skulls of the Artists, 2001, postcard edition

Firemousegod: cult and fame

COM & COM (Johannes M. Hedinger / Marcus Gossolt), Laura Cottingham / Leslie Singer, Ute Fründt, Monica Germann / Daniel Lorenzi, Ine Lamers, Bridget Smith

Das Streben nach Ruhm und Bekanntheit wird immer populärer. Andy Warhols berühmtes Statement über die möglichen 15 Minuten Ruhm haben sich als adäquate Analyse der zeitgenössischen Mediengesellschaft erwiesen. Gleichzeitig hat sich die Vorstellung davon, wer ein Star sein kann, grundlegend verändert. Nicht mehr nur Filmstars und Operndiven, sondern Rocksänger und DJs, Models und Modedesigner sowie bildende Künstler gelten heute als Superstars. Daneben bieten Talkshows, Reality Shows und zahlreiche Seifenopern bisher Unbekannten eine Plattform für zumeist kurzen, vergänglichen Ruhm.

Die Ausstellung untersucht verschiedene Positionen in der zeitgenössischen Kunst, die sich mit diesem Phänomen auseinandersetzen.

Bridget Smiths Fotografie eines leeren Boxrings stellt eine vielschichtige Metapher für die Bühne bereit. Auf einer solchen agieren die jungen Schauspielerinnen, die Ine Lamers für ihre Arbeit "Conspiracy Spray" als Teenie-Filmstars posieren lässt. Das Schweizer Künstlerduo COM & COM (Johannes M. Hedinger / Marcus Gossolt) stilisiert sich selbstironisch zu Superstars und hat sich bereits zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt: Die Schädel der Künstler, in Edelstahl gegossen, zeigen die Popvariante der Ruhmeshallen - Walhalla trifft auf Terminator. Ute Fründt schafft Gemälde von überwiegend weiblichen Filmstars, in denen sie die Posen und den Habitus des Stars, die Klischees und Rollenmodelle untersucht. Laura Cottingham und Leslie Singer haben in ihrer Video- und Fotoarbeit "The Anita Pallenberg Story" Szenen aus dem Leben von Anita Pallenberg mit den Rolling Stones nachgespielt. Alle Rollen sind mit Protagonisten der internationalen Kunstszene besetzt, wobei Laura Cottingham selbst den Supermacho Mick Jagger spielt. So wird die Pose des männlichen Stars karrikiert und gleichzeitig der Starkult der Kunstszene selbst ironisch vorgeführt. Dem Kult in der zeitgenössischen DJ-Szene spüren Monica Germann und Daniel Lorenzi nach, die am Abend der Eröffnung unter ihren Pseudonymen flexin und fly robin selber in die Rolle der Stars am Mischpult schlüpfen werden.

Ausstellungsdauer: 25.8. - 22.9.2001
Oeffnungszeiten: Di-Fr 13 - 19 Uhr, Sa 13 - 18 Uhr

Galerie Barbara Thumm
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