© Gerson Bettencourt Ferreira

Foto eines Wimpels, den Bettencourt speziell nachfertigen liess. Er trägt das allseits verbreitete Motto der Arbeitersportvereine zu Anfang des 20. Jahrhunderts.


Gerson Bettencourt Ferreira
Frisch, Frei, Stark, Treu!


Gerson Bettencourt Ferreiras Medium ist die Fotografie, wobei sein künstlerisches Interesse vor allem Porträts gilt. Seine Herangehensweise an die Sujets bezeichnet der Künstler als "empathisch". Ihm ist daran gelegen, zwei sehr gegensätzliche, aber komplementäre Aspekte in die Porträts einfliessen zu lassen – sie zeigen einerseits die rein menschliche, universelle Seite der Porträtierten, und setzen andererseits kulturelle und soziale Attribute, wie z.B. Kleidung oder Auftreten ins Bild. Der die Personen umgebende Raum wird ebenfalls in die Aufnahme integriert und deren mögliche Lesart so um zahlreiche Facetten erweitert.


Für seine in Berlin entstandene Porträt-Serie hat Bettencourt Ferreira die Bedeutung des Vereinslebens in der Grossstadt auf der Ebene des Breitensports ausführlich erforscht und fotografisch umgesetzt. So entstanden bisher an die siebzig Einzel- und Gruppenporträts, aus denen der Künstler für die Ausstellung "Frisch, Frei, Stark, Treu!" eine repräsentative Auswahl getroffen hat. Die Bilder verschmelzen in idealer Weise den soziologischen Blick mit dem individuell ausgerichteten des Künstlers: "Bettencourt Ferreiras Bilder geben uns ein Stück metropolitaner Ursprünglichkeit in angenehm ironiefreien Bildern von wunderbarer Menschlichkeit zurück. Gegen den gehetzten Optimismus der Sieger werden winzige Nuancen spiel- und auseinandersetzungsfreudiger Individualität gesetzt. Von Biederimage keine Spur". (Christoph Tannert, Katalog)


Gerson Bettencourt Ferreira, geboren 1975 in Luxemburg, lebt und arbeitet in Metz, Frankreich. Er absolvierte sein Kunststudium an der dortigen Ecole des Beaux Arts. Sein zwölfmonatiger Arbeitsaufenthalt im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms wurde durch ein Stipendium des Conseil Général de la Moselle, Metz ermöglicht.


Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Farbabbildungen und Textbeiträgen von Helmut Höge und Christoph Tannert.


Ausstellungsdauer: 12. - 28.12.2003
Oeffnungszeiten: Mi-So 14 - 19 Uhr


Künstlerhaus Bethanien
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