© Constantin Luser

Eskimo, 2006
Dia-/Videoprojektion, Dauer: 3 Min 38 Sec


Gabriela Gerber und Lukas Bardill
Sometimes It Snows In April



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Wir freuen uns sehr, die neusten Arbeiten von Gabriela Gerber und Lukas Bardill in ihrer zweiten Einzelausstellung bei staubkohler präsentieren zu dürfen. Gabriela Gerber (*1970) und Lukas Bardill (*1968) sind Preisträger des Swiss Art Awards und des Manorkunstpreises. Sie konnten ihre Arbeiten kürzlich im Rahmen einer Einzelausstellung im Bündner Kunstmuseum Chur präsentieren, zu der auch die Publikation "See How The Land Lies" erschien.


Für ihre Ausstellung bei staubkohler überklebten Gerber/Bardill die Fenster der Galerie mit einer weissen Folie, durch die der Ausstellungstitel "Sometimes It Snows in April" durchschimmert. Der Titel bezieht sich auf einen Liedtext von Prince, aber auch auf die Unberechenbarkeit der Natur und die Ungelegenheit eines Momentes. Mit Video, Installation und Fotografie geht das Künstlerduo dem nach, was zwischen Erwarten, Stillstand und Zurückbleiben liegt. Sie untersuchen in ihren Arbeiten ein Zeichensystem, welches im weitesten Sinne auf Landschaft verweist.


Die wandübergreifende Projektion "Laerche" zeigt einen hochstämmigen Baum, der sich im Wind bewegt. In der Sequenz ist die Zeitspanne von 20 Minuten mit 500 Fotografien festgehalten und auf eine Minute gerafft. In einer Endlosschlaufe zittert der Baum als Projektion im Galerieraum. Das Moment der Künstlichkeit akzentuierend, ist das Geräusch vom Suchlauf durch Radiofrequenzen hörbar. Gegenüber bläst ein Gusseisenofen malerischen Rauch an die Wand. Während in früheren Zeiten solche Öfen des Typs "Eskimo" die Herzen der Reisenden in Warteräumen von Bahnhöfen erwärmten, ist die Arbeit "Eskimo" eine blosse Projektion, die Sehnsüchte und Erinnerungen weckt.


Namen wie "Mosstall" oder "Gadastatt" schliesslich begegnen einem in der 26-teiligen Fotoserie "Tenner Ställe" in unterschiedlichen Bildformaten an der dunkel gestrichenen Stirnwand der Galerie. Abgebildet sind die bergseitigen, wettergegerbten Fassaden der Scheunen im frühen Morgenlicht rund um das Dorf Tenna im Safiental. Es sind Verweise auf die Bewirtschaftung in vergangener Zeit, denn viele Ställe sind heute leer und entbehren einer Funktion. Wie gewaltige Skulpturen stehen sie verloren im Land, vielleicht in Erwartung auf das Kommende, und sei es nur das Licht des neuen Tages.


In der auf einem Flachbildschirm präsentierten Arbeit "Heidi und Peter" sehen wir ein fast unbewegliches Paar, dargestellt wie auf einem barocken Genre Bild. Es sind die beiden Figuren aus Johanna Spyris Klassiker, die als Puppen am Stubentisch vor dem Fenster im Heidihaus in Maienfeld sitzen. Sie warten auf die Sommersaison und die vielen Besucher aus der ganzen Welt. Mittels Stop-Motion Technik werden sie von Gerber/Bardill zum Leben erweckt, denn manchmal schneit es auch im April.


Ausstellungsdauer 16.3. - 5.5.2007

Oeffnungszeiten Mi-Fr 14 - 18 Uhr, Sa 12 - 16 Uhr


Galerie staubkohler
Rotwandstrasse 53
8004 Zürich
Telefon/Fax +41 (0)44 240 30 55
Email info@staubkohler.com

www.staubkohler.com



Gabriela Gerber and Lukas Bardill
Sometimes It Snows In April



We are pleased to introduce new work by Gabriela Gerber and Lukas Bardill in their second solo show with Staubkohler. Gabriela Gerber (*1970) and Lukas Bardill (*1968) have recently been awarded the prestigious Manor Art Price and the Swiss Art Award. Their recent solo show at the Art Museum Chur was accompanied by the catalogue "See How The Land Lies".


For "Sometimes It Snows In April" the artist duo has closed off the gallery windows with white tape on which they have cut out the title of the show. "Sometimes It Snows In April" is a reference to a song by Prince but also to the unpredictability of nature and the uncertainty of the moment. With video, installation and photography, the artists investigate the space between longing, resting and what may be left behind. Their work explores the signs that signify landscape in a broader sense.


The large-scale projection "Laerche" shows a tall tree seemingly moving in the wind. The artists have compressed a 20 minutes sequence of more than 500 photos into a one-minute stop motion video loop giving the tree a nervous and uneasy presence enhanced by the sound of radio waves. Facing this wall is a slide projection of an old iron clad oven combined with fuming smoke produced by video-animated paintings.


The 26 photos in various dimensions that are mounted on the grayish painted wall in the back of the gallery belong to the photo series "Tenner Ställe". Each photo depicts the weather beaten mountainside of a small barn and was shot in the early morning hours in the Swiss rural area Safiertal. The barns are references to the cultivation and taming of nature. Today, they stand mostly vacant and without further use in the landscape like giant stranded whales waiting to be rescued.


Finally, another animation entitled "Heidi und Peter" shows a boy and a girl in a pose that reminds of a classical baroque genre portraiture painting. Shot in the Heidi museum in Switzerland, the puppets represent the Swiss icon Heidi with her friend Peter. By use of the stop motion technique, the artists have animated the otherwise immobile puppets and brought them back to life. As by magic, it suddenly snows in April.


Exhibition 16 March - 5 May 2007

Gallery hours Wed-Fr 2 - 6 pm, Sat noon - 4 pm