Eliane Rutishauser, "Untitled", 1999
(Eliane Rutishauser: Untitled, 1999)

NEUE FOTOGRAFIEN
Gabriela Domeisen, Roland Iselin, Margaret Morgan, Mauro Restiffe, Eliane Rutishauser, Stefanie Schneider, Christoph Schneeberger

Die Zürcherin Gabriela Domeisen folgt mit ihren erotischen Bildern von Barbies einerseits einer neueren Tradition der Darstellung von Künstlichkeit und Entfremdung, andererseits jedoch dreht sie den Spiess um und erschafft in der Intimität und Schönheit der Aufnahmen eine beeindruckende Ästhetik.

Die deutsche Fotografin Stefanie Schneider lebt und arbeitet seit einigen Jahren in Los Angeles. In ihrer Arbeit mit Polaroidmaterial schafft sie spannungsgeladene und rätselhafte Bilder, die an Filmstills erinnern.

Christoph Schneebergers Arbeit "Odyssee Reportage I&II" über zwei Reisen nach Bosnien-Herzegowina ist eine Art Road Movie in Stills durch ein Land, in dem eben der Krieg zum Stillstand kam. Die 48-teilige Serie erscheint in der Edition Schedler als Postkartenedition mit Texten von Allen Frame und Patrik Schedler sowie in einer Vorzugsausgabe.

Eliane Rutishauser zeigt vier Arbeiten aus ihrer in den USA entstandenen Serie "untitled", in der sie sich selbst zum Gegenstand einer konzeptionellen 12-teiligen Arbeit in grossen Formaten gemacht hat, in der sie mögliche Selbstbilder entwirft.

Roland Iselin (Zürich/ New York) zeigt neueste Arbeiten, Fotografien von Körperfragmenten, die im Gegensatz zu seiner stilistischen Nähe zur künstlerischen Reportagefotografie die malerischen Aspekte von Komposition, Form, Fläche und Farbe hervorhebt.

Schliesslich sind auch drei Arbeiten von Mauro Restiffe, einem jungen brasilianischen Künstler zu sehen, der seine fotografischen Arbeiten selbst in den Kontext der Erforschung des künstlerischen Bildes und seiner Position innerhalb des Raumes setzt.

Ausstellungsdauer: 25.3. - 29.4.2000
Oeffnungszeiten: Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr

Galerie Schedler
Josefstrasse 53
8005 Zürich
Telefon: 01-440 61 20
Fax: 01-440 61 21
E-Mail: zurich@schedler.ch

www.schedler.ch


Im P77 - Projektraum für Kunst richtet die australische Künstlerin Margaret Morgan eine Installation ein, die sich um das praktische Thema des WC's dreht. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit Aspekten der Unsichtbarkeit des hygienischen Systems unseres Alltags. Die Äusserlichkeit des architektonischen Raums ist heute durchzogen von einem hochkomplizierten und unsichtbaren System von Röhren und Leitungen, von Zu- und Abwasser, von Kabeln, Klammern und geheimen Gängen. In der künstlerischen, "installativen" Sichtbarmachung dieser Systeme schafft Margaret Morgan gleichermassen ein symbolisches System der Gesellschaft, die ebenfalls in ihren Funktionen abhängig ist von einem komplizierten Fluss von exkredierten Elementen. Ihre künstlerische Arbeit ist zugleich eine Form von Erkenntnis und Vergegenwärtigung der Geschichte des Modernismus, die sie zusätzlich mit ihren fotografischen Arbeiten erweitert und dokumentiert. Die Fotografie in ihrer perfekten Abbildung des Wirklichen ist ungefähr gleich alt wie das Wassercloset.

Im Projektraum gab es bisher keine Toilette. Nun gibt es eine und diese ist zugleich der zentrale Ausgangspunkt für ihre raumgreifende Arbeit, in der sie die vorhandenen alten und neuen Rohre im Raum in den Bereich des Sichtbaren rückt. Damit die Toilette auch genutzt werden kann, steht der Projektraum an folgenden Donnerstagen (6. April. / 20. April / 4. Mai / 18. Mai / 1. Juni) zwischen 20.00 und 24.00 Uhr offen.

P77 - Projektraum für Kunst (Josefstrasse 77, im Hinterhof)