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Möbelsalon Käsekrainer



Ein Zyklus von Biennale-Projekten führte gelatin seit 2000 von Italien über England nach China und Korea und findet im Sommer 2004 seinen vorläufigen, abenteuerlichen Endpunkt auf der Jugoslawien Biennale in Beograd.


Ausstellungen wie "Aller Anfang ist Merz" im Sprengel - Museum, Hannover 2000 oder " Auf eigene Gefahr" in der Schirnkunsthalle, Frankfurt 2003, sowie die für Sommer 2004 geplante Show "Das Dionysische" im Centre Pompidou, Paris, weisen mit den immer wiederkehrenden gleichen Namen in den Künstlerlisten, - wie Thomas Hirschhorn, John Bock, Jonathan Meese, Christoph Büchel und eben gelatin eine internationale Kunstströmung nach, die in den kritischen Praxen von Dadaismus, Situationismus und Aktionismus verwurzelt zu sein scheint, diese aber um ein stärkeres Element des Partizipatorischen bereichert. Diese künstlerische Vorgangswiese findet ihren Niederschlag auch auf der Bühne, etwa bei Eimar Schlief oder Christof Schlingensief, der seinerseits als bildender Künstler auftritt.


Die Biennale-Beiträge von gelatin, die jeweils eine besondere - fast erregende Herausforderung an das Publikum, wie an die Veranstalter darstellen - Hildegund Ammanshauser bezeichnet sie als "Geheimes Theater" - gehen oft über die etablierten, technischen und legalen Möglichkeiten öffentlicher Institutionen hinaus, weshalb die Künstlergruppe seit 2000 verstärkt ihr Experimentierfeld auf die offeneren Möglichkeiten privater Galerien verlagert.


Beginnend mit der waghalsigen Liftkonstruktion in der Galerie Meyer Kainer 2000, über den seltsam zusammengebastelten Kino-Uterus "Grand Marquis" in der Galerie Ars Futura, Zürich, dem aus Menschen gebildeten Bassin, ein "Cadeau" an Emanuelle Perrotin, Paris und die Achterbahn "Otto Volante" für Massimo de Carlo, Mailand planen sie die Abschlussausstellung in den alten Räumen der Galerie Gagosian, London im Herbst 2004. Bei allen Installationen arbeiten gelatin mit einem hochsensiblen, reaktiven Kunstbegriff, der mit einer stupenden und radikalen Präzision auf Raum und Umfeld eingeht.


Die Ausstellung "Möbelsalon Käsekrainer" in Wien zeigt in Form einer Wunderkammer ein Feuerwerk an installativen Ideen und Objekten, die für gelatin unerlässliche für den häuslichen Wohnkomfort zu sein scheinen: ein Dinosausrier Ei für blanchierte Personen, eine wohnliche Rokokoecke, den "Locus Focus", einen bebadbaren Luster als narzistisches Refugium, eine lebende Chaiselonge, Cockjuice Joe und dazu Genrebilder und skulptural formulierte Fantasieszenen, die den Zauber gelatinscher Lebens- und Erlebniswelt in ihrer ganzen Komplexität entfalten.


Mit Humor und wissenschaftlicher Akribie ergründen sie dabei die sozial-psychologischen Bedeutungen menschlicher Körperflüssigkeiten - eine sanfte und liebevolle Kunst - Umarmung durch Sinnesreize.


Ausstellungsdauer: 26.5. - 31.7.2004
Oeffnungszeiten: Di-Fr 13 - 18 Uhr, Sa 11 - 15 Uhr


Galerie Meyer Kainer
Eschenbachgasse 9
A-1010 Wien
Telefon +43 (1) 585 72 77
Fax + 43 (1) 585 75 39
Email contact@meyerkainer.at

www.meyerkainer.at