© George Steinmann


George Steinmann
Blue Notes



Unter dem Titel "Blue Notes" zeigt George Steinmann (*1950, lebt in Bern) im Helmhaus Zürich einen Überblick über sein künstlerisches Schaffen der letzten zwanzig Jahre. Die Frage nach der Verantwortung der Kunst für Gesellschaft und Umwelt steht im Zentrum dieses Werks. Wichtige Arbeiten, wie zum Beispiel "Ruumi naasmine - Die Rückkehr des Raumes" (Renovation der Kunsthalle Tallinn 1992-1995), werden in der Schweiz zum ersten Mal umfassend gezeigt.


George Steinmann versteht Kunst als gesellschaftsbezogene Praxis. Kunst ist für ihn eine Wissensform und als Gestaltungskompetenz ein wichtiger Beitrag für eine Kultur der Nachhaltigkeit. Exemplarisch verdeutlicht dies eine Arbeit aus den 1990er Jahren, als der Künstler in Tallinn (Estland) die dortige Kunsthalle renovierte und das Werk als "nachhaltige Skulptur" bezeichnete. Mit seinem Entscheid, die Kunsthalle Tallinn zu restaurieren, hat er einen Prozess der Vernetzung und Kommunikation in Gang gesetzt und ein vielschichtiges Netzwerk zwischen Estland und der Schweiz, zwischen Kunst, Politik und Wirtschaft etabliert. Dieser Prozess wurde vom Künstler vielfältig dokumentiert und wird nun unter dem Titel "Ruumi naasmine" als raumfüllende Arbeit ausgestellt.


George Steinmann, der auch als Bluesmusiker tätig ist, realisiert seine Werke in verschiedenen Medien: In der Ausstellung sind Videoarbeiten, Installationen, Fotografien, Papierarbeiten, eine Diaprojektion und Wandmalereien zu sehen. Dabei arbeitet Steinmann mit den unterschiedlichsten Materialien: Von Quellsubstanzen und Pflanzensäften bis zu blauen Heidelbeertinkturen und Sondermüll, der in Fässern abgefüllt als Kunstwerk problemlos über Landesgrenzen transportiert werden konnte. "Blue Notes" zeigt Möglichkeiten auf, wie sich ein Konzept der Kunst als gesellschaftsbezogene Praxis in den "White Cube" übertragen lässt.


Andreas Fiedler, freier Kurator und Kunstkritiker aus Bern, hat die Ausstellung als Gastkurator für das Helmhaus konzipiert und zeichnet auch für den zugehörigen Katalog verantwortlich. Die umfangreiche Publikation erscheint im Verlag für moderne Kunst Nürnberg und enthält einen Text von Gerhard Mack und ein ausführliches Gespräch mit dem Künstler.


Neben einem Künstlergespräch und Führungen mit Andreas Fiedler findet am 22. März eine Buchvernissage statt, an welcher die von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA initiierte Publikation "George Steinmann - Komi: Eine wachsende Skulptur 1997-2006" erstmals vorgestellt wird.



Ausstellungsdauer 2.2. - 1.4.2007

Öffnungszeiten Di-So 10 - 18 Uhr, Do 10 - 20 Uhr


Helmhaus
Limmatquai 31
8001 Zürich
Telefon +41 44 251 61 77
Fax +41 44 261 56 72

www.helmhaus.org