© Georges Adéagbo

Installationsansicht
"Le Dieu-créateur dans la création, I", 2004/05
Galerie Elisabeth Kaufmann


Georges Adéagbo
Le Dieu - créateur dans la création, 2004
AC:DC Archiv, 2004



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"Ils sont des artistes! Je ne suis pas artiste! L'art est dans la nature! C'est l'art qui fait l'artiste! Ce n'est pas l'artiste qui fait l'art! L'artiste est un missionaire!" (Georges Adéagbo). Georges Adéagbo versteht sich nicht als Künstler im eigentlichen Sinn. Er präzisiert, dass die Kunst in der Natur liege, in der Welt, die uns umgibt.


Nach seinem Beitrag "Espace...! monde (histoire de l'art)" in der Kunsthalle Zürich 2001, innerhalb der Ausstellung "Ein Raum ist eine Welt", zeigt Adéagbo nun zwei kleinere installative Werke in unserer Galerie. Adéagbo ist ein Sammler. Seit über zwanzig Jahren sammelt er Bücher, Stoffe, Trouvaillen aller Art und setzt sie zu grossen Installationen zusammen. Traditionelle afrikanische Kunst und Devotionalien ergänzt Adéagbo mit Elementen, die er am Ausstellungsort vorfindet. In seinen streng komponierten Sammelsurien werden sie in einen neuen Bezug zueinander gesetzt. Seine Installationen richten sich stets an das Publikum vor Ort.


Adéagbos Arbeiten kreisen um Themen wie Religion, Sklaverei, Kolonialismus, Politik, Kunst. Der Betrachter ist aufgefordert, sich mit der kollektiven Vergangenheit und der eigenen Gegenwart auseinander zu setzen. Überholte Sichtweisen auf politische und historische Prozesse sollen verworfen, neue gesucht werden. In Adéagbos Erinnerungsräumen blicken wir auf das Andere, das zu uns gehört und dennoch - oder gerade deshalb - sich in kein System einordnen lässt.


Die eigens für Elisabeth Kaufmann an der ART COLOGNE 2004 konzipierte Arbeit "Le Dieu - créateur dans la création" besteht aus 18 Elementen. Ein grosses Bootsfragment ist bestückt mit Texten, einem Schuh, Postkarten; daneben finden wir einen Thron mit Löwenarmlehnen und anderen Tieren, die den Stuhl tragen. Bücher sind tragende Elemente in Adéagbos Installationen und so stehen sich hier "Die vertraulichen Gespräche der Kaiserin Eugénie" den "Animals of Africa" gegenüber, ergänzt durch Photographien der Mennonitenkirche von Köln.


Die Arbeit "AC:DC Archiv" wurde für die diesjährigen Rheinschau in Köln erarbeitet und dort zum ersten mal gezeigt (AC:DC ist eine Ausstellungsreihe des Museum Ludwig in Köln. Dazu erscheinen jeweils Publikationen). Sie entstand in Zusammenhang mit dem Ankauf der Installation der Documenta 11 "Der Entdecker und die Entdeckten vor der Geschichte der Entdeckungen...! Welttheater" durch das Museum Ludwig Köln (zu sehen noch bis 20. Februar 05).


Der Autodidakt Adéagbo wurde 1942 in Bénin geboren, wo er lebt und arbeitet. In Westafrika ist er auch heute noch nicht sehr bekannt. Seit der Documenta 11 in Kassel, dem bisherigen Höhepunkt seiner Karriere als Künstler, werden seine Werke in Europa, Japan, Süd- und Nordamerika gezeigt. Adéagbo ist einer der anregendsten Künstler aus Afrika.


Chiara-Maria Argentini


Ausstellungsdauer: 15.1. - 5.3.2005
Oeffnungszeiten: Di-Fr 14 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr


Galerie Elisabeth Kaufmann
Müllerstrasse 57
8004 Zürich
Telefon/Fax 043 322 01 15
Email info@elisabethkaufmann.com

www.elisabethkaufmann.com





Georges Adéagbo
Le Dieu - créateur dans la création, 2004
AC:DC Archiv, 2004



Georges Adéagbo is a collector. He has been claimed as one of West Afrika's foremost artists ever since his contribution to the documenta in 2002. Following his "discovery" in 1993 by a French art agent, this autodidact's installations have been exhibited in Europe, the two Americas, and even Japan. For more than thirty years he has been collecting books, fabrics, pictures and all manner of lucky finds, piecing them together to form large installations.


His works tackle such objects as cannibalism, slavery, socialism, religion, war, art ect. In Adéagbo's installations of memories we recognize the "Other", which makes always part of ourself and therefore can't fit in the system.


For his first show at our gallery, the Benin based artist (*1942 in Cotonou, where he still lives and works), a hundred of objects are pieced together in "Le Dieu – créateur dans la création (2004/05), I and II".


The two installations were first shown in Cologne, one at our booth at ART Cologne 04 and the other one at the last year's Rheinschau, also in Cologne. In our current show the two works became one. Together with a hundred of new finds from the local area, references to Zurich, Adéagbo expanded the former situation of the two different small installations into a wide, spaceful open work, where the viewer has to act as and become an explorer himself.


January 15 - March 5, 2005


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