© Greta Leuzinger

Erinnerungen eines gelben Feldes II, 1991
Oel auf Leinwand, 95 x 71 cm


Greta Leuzinger


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Die Glarner Künstlerin Greta Leuzinger (1912 in Glarus, lebt in Zürich) malt und radiert schon seit über 50 Jahren. Das Kunsthaus Glarus widmet der Künstlerin nun die erste Retrospektive mit Fokus auf ihre Malerei seit den frühen 60er Jahren.


Zeitlebens hat sich die Künstlerin für das Einfache, Grundlegende im Leben interessiert: das Verhältnis des Menschen zu Natur, Kreatur und Raum. Mit einfachsten, reduzierten Mitteln setzt sie ihre Bildvorstellungen um. Dass ihre Malerei immer in engem Verhältnis zur Radierung entstand, wird deutlich, wenn man sich die Wichtigkeit der Linie in ihrer Arbeit vergegenwärtigt und öfters auch aus dem Malgrund gekratzte Elemente entdeckt. Sieht man Greta Leuzingers Werkentwicklung im Überblick, lässt sich beobachten wie sie immer mehr zu ihrer eigenen, persönlichen Formensprache gefunden hat.


Inspiriert von ihren Studienreisen nach Paris, wo die Künstlerin bei Stanley William Hayter das Handwerk des Radierens gelernt hat (1955, 1958 und 1962), hat Greta Leuzinger ihre frühen Bildern unter dem Einfluss der Pariser Tendenzen der 50er Jahre, insbesondere der "Lyrischen Abstraktion", gemalt. Ihre charakteristischen, bildschriftähnlichen Zeichen, die bis heute ihr Vokabular prägen, tauchen aber schon ab Mitte der 60er Jahre in ihren Kompositionen auf. Es sind dies immer wiederkehrende zeichenhafte Motive – stilisierte Elemente aus der Natur – die nicht von ungefähr an neolithische Felsritzzeichnungen erinnern, besuchte die Künstlerin doch schon 1956 die Höhlen von Lascaux und später (1966 und 1970) die in den Fels geritzten Zeichnungen im lombardischen Val Camonica. Ein Motiv, das sich wie ein roter Faden durch das malerische wie auch das grafische Werk Greta Leuzingers zieht, ist der Vogel – Totemtier und Existenzchiffre der Künstlerin.


Im Kunsthaus Glarus werden neben den Bildern von Greta Leuzinger auch ihre neusten Radierungen (2003) präsentiert.


Ausstellungsdauer: 29.6. - 24.8.2003
Oeffnungszeiten: Di - Fr 14 - 18 Uhr, Sa/So 11 - 17 Uhr

Kunsthaus Glarus
Im Volksgarten
8750 Glarus
Telefon 055 640 25 35
Fax 055 640 25 19
E-Mail: office@kunsthausglarus.ch

www.kunsthausglarus.ch




Greta Leuzinger


The Glarus artist Greta Leuzinger (born 1912 in Glarus, lives in Zurich) has already painted and etched for over 50 years. The Glarus Art Museum is now devoting a first retrospective to the artist with a focus on her painting since the early 60's.


All her life, the artist has been interested in the simple and fundamental in life: the relationship of human beings to nature, creature, and space. With the simplest, reduced means, she realizes her image ideas. It becomes apparent that her painting has always developed in a close relationship with etching when one notices the importance of the line in her work or discovers the elements often etched from the priming. Taking an overall view of the development of Greta Leuzinger's work, it can be observed how she has increasingly found her own personal language of forms.


Inspired by her study trips to Paris, where the artist learned the craft of etching from Stanley William Hayter (1955, 1958, and 1962), Greta Leuzinger painted her early pictures under the influence of the Paris tendencies of the 50's, especially "lyrical abstraction". Her characteristic, pictographic symbols, which set the tone of her vocabulary until today, already surfaced in her compositions from the mid 60's. They are ever recurring, allegorical motifs – stylized elements of nature – which not coincidentally recall neolithic rock etchings, since the artist visited the caves of Lascaux already in 1956 and later (1966 and 1970) the drawings etched into stone in the Val Camonica of Lombardy. A motif stretching as a central thread through the painting and graphical work of Greta Leuzinger is the bird – totem and existential cipher of the artist.


In the Glarus Art Museum, the newest etchings (2003) of Greta Leuzinger will be presented in addition to her pictures.


June 29 - August 24, 2003