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Hermann und Margrit Rupf-Wirz, um 1925
Unbekannter Fotograf
Archiv Rupf
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Rupf Collection - Kubismus im Korridor


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Die Ausstellung "Rupf Collection - Kubismus im Korridor" anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Hermann und Margrit Rupf-Stiftung im Kunstmuseum Bern vermittelt einen Einblick in das hochkarätige Sammlungsgut mit bedeutenden Werkgruppen u.a. der Fauves, der Kubisten Braque, Picasso, Gris und Léger sowie von Klee, Kandinsky und André Masson. Gleichzeitig widerspiegelt sie die Vorlieben eines privaten Sammlers, welcher über Jahrzehnte mit dem Pariser Kunsthändler und Galeristen Daniel-Henry Kahnweiler in freundschaftlichem Kontakt stand. Die Ausstellung fokussiert bewusst auf Ankäufe des Sammlerpaares Hermann und Margrit Rupf. Dass die Werke ursprünglich für private Zwecke gesammelt wurden, ist nicht zuletzt an den mehrheitlich kleinen Formaten der Bilder und Skulpturen ablesbar. Der grossen Qualität ist es zu verdanken, dass diese doch den weit weniger intimen Räumlichkeiten des Museums Stand zu halten vermögen.


Als Ergänzung von bestehenden, historisch gewachsenen Werkgruppen oder auch als zeitgenössische Kommentare sind Arbeiten in die Präsentation integriert, welche durch die Stiftung angekauft worden sind.


Das Berner Sammlerpaar
Hermann Rupf (1880-1962) war Mitinhaber des Mercerie-Geschäftes Hossmann & Rupf, das für viele Bernerinnen und Berner während den Jahren 1901 bis 1979 am Waisenhausplatz 1 eine Fundgrube für Knöpfe, Seidenbänder und Reissverschlüsse darstellte. Doch wie kommt der junge Berner Kaufmann dazu, sich mit Kunst auseinanderzusetzen, diese zu vermitteln und zu sammeln? Hermann Rupf hielt sich von 1901 bis 1903 in Frankfurt als Bankkorrespondent auf und machte Bekanntschaft mit Daniel-Henry Kahnweiler (1884-1979). Gemeinsam entdeckten sie ihr Interesse an Musik und Kunst. Als Kahnweiler 1907 in Paris eine Galerie eröffnete, gehörte Rupf zu seinen ersten Kunden. Der Berner Kaufmann und der Pariser Galerist blieben sich zeitlebens freundschaftlich verbunden. Viele Erwerbungen erfolgten über die Vermittlung von Kahnweiler, den Rupf und seine Frau Margrit bei ihren alljährlichen Paris-Reisen aufsuchten.


So erwarb Rupf beispielsweise um 1908 anlässlich eines Besuches zusammen mit Kahnweiler bei Pablo Picasso, die Gouache mit dem Titel "Feuillage" (1907), die heute zu den Inkunabeln des Kubismus gezählt werden darf.


In den nachfolgenden Jahren erwarb Rupf zusammen mit seiner Frau Margrit Rupf-Wirz in Kahnweilers Galerie in Paris Werke von Braque, Picasso, Derain, Léger, Gris und Masson. Später kamen immer wieder Bilder hinzu, welche das Paar direkt von Künstlern ankaufte. 1914 erwarb Rupf beispielsweise drei Zeichnungen von Paul Klee, die den Grundstein für eine grössere Werkgruppe des befreundeten Künstlers innerhalb der Berner Sammlung darstellten.


Während den Kriegsjahren, von 1914 bis 1920, liess sich Kahnweiler auf Anraten Rupfs gar in Bern nieder. Sein Pariser Kunstbesitz - rund 800 Gemälde des Kubismus und der Fauves - wurden in der französischen Metropole beschlagnahmt und nach seiner Rückkehr in den Jahren 1921 bis 1923 zwangsversteigert. Rupf unterstützte den Kunsthändler moralisch wie finanziell bei dessen Wiedereröffnung der Galerie, die neu den Namen Galerie Simon trug und nach dem Zweiten Weltkrieg als Galerie Louise Leiris bekannt wurde.


Mäzen mit sozialem Engagement
Das Ehepaar Rupf setzte sich auch ausserhalb ihrer Sammlertätigkeit für Künstlerinnen und Künstler ein und stand vielen beratend und unterstützend zur Seite. Mit Schweizer Künstlerinnen und Künstlern wie Alice Bailly, Louis Moilliet, Paul Zehnder oder Albrecht Schnyder war Rupf freundschaftlich verbunden. Ein grosser Teil der Erwerbungen regionaler oder nationaler Kunstschaffender, die oftmals mit persönlichen Kontakten verbunden waren, wurde von Hermann Rupf veräussert und gehört heute nicht dem Sammlungsgut der Stiftung an.


Rupfs Haltung war aber nicht nur die eines Mäzen; er war vielmehr von grossem sozialen Engagement und übernahm durch seine Tätigkeit als Kunstkritiker eine wichtige Rolle in der Verbreitung und Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Seine Texte und Kritiken - v.a. in der "Berner Tagwacht" waren als Plädoyer für die zeitgenössischen Kunstströmungen zu verstehen und richteten sich gegen eine konservative Kunstpolitik. Als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei gründete Rupf u.a. den Bildungsausschuss der Arbeiterunion Bern, mit dem Ziel, regelmässig Führungen durch Ausstellungen, Reisen und Vorträge zu organisieren.


Rupfs Sammlertätigkeit nahm in den Fünfzigerjahren mehr und mehr ab. Hingegen wurde er zum wichtigen Verhandlungspartner für Museen und Institutionen im In- und Ausland, deren Ausstellungen er mit Leihgaben unterstützte und so einen wichtigen Beitrag in der Rezeption moderner Kunst leistete, die durch zahlreiche Reproduktionen von Werken aus seinem Besitz unterstützt wurde.


Die Stiftung
Dem kinderlos gebliebenen Ehepaar war es ein Anliegen, die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Am 16. Dezember 1954 wurde ein grosser Teil der Sammlung von Hermann und Margrit Rupf in eine Stiftung überführt und dem Kunstmuseum Bern anvertraut. Ziel der Stiftung - Hermann Rupf war deren erster Präsident - ist nicht nur die Erhaltung und konservatorische Betreuung, sondern auch die kontinuierliche Ergänzung des Sammlungsgutes. Nach dem Tod der beiden Stifter - Margrit Rupf-Wirz verstarb 1961, Hermann Rupf ein Jahr später - fand der restliche Teil der Sammlung definitive Aufnahme im Kunstmuseum Bern.


Der damalige Bestand von 300 Werken konnte bis heute durch Ankäufe des Stiftungsrates kontinuierlich wachsen, so dass die Sammlung heute über 900 Kunstwerke umfasst. Im Sinne des Sammlerpaares wurde bisher mehrheitlich in zeitgenössische Kunst investiert. In den letzten Jahren fanden Werkgruppen von Schweizer Kunstschaffenden wie Bernhard Luginbühl, Meret Oppenheim, Markus Raetz, Dieter Roth und Otto Tschumi sowie einigen Vertretern der konkreten Kunst wie Richard Paul Lohse oder Max Bill Eingang in den Sammlungsbestand. Gleichzeitig erweitern internationale Positionen wie Ad Reinhard, Donald Judd, Joseph Beuys, Brice Marden, Joseph Kosuth, Lucio Fontana oder James Turrell das Stiftungsgut.


Stiftungsratsmitglieder
Präsident der Stiftung, Altbotschafter Philippe Lévy, Bern; Matthias Frehner, Direktor des Kunstmuseums Bern; Kotscha Reist, Bern; Konrad Tobler, Bern; Maurice und Renée Ziegler, Zürich; Prof. Dr. Regina Kiener, Institut für öffentliches Recht, Bern.


Zur Ausstellung erscheint im Benteli Verlag ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen sowie Texten u.a. von Matthias Frehner, Stefan Frey, Susanne Friedli, Malcolm Gee, Caroline Kesser, Konrad Tobler und Samuel Vitali.


Ausstellungsdauer 2.12.2005 - 26.2.2006

Oeffnungszeiten Di 10 - 21 Uhr, Mi - So 10 - 17 Uhr
Mo geschlossen


Kunstmuseum Bern
Hodlerstrasse 8 - 12
3000 Bern 7
Telefon +41 (0) 31 328 09 44
Fax +41 (0) 31 328 09 55

www.kunstmuseumbern.ch





La collection Rupf - Cubisme au corridor


L'exposition "La collection Rupf - Cubisme au corridor", présentée au Musée des Beaux-Arts de Berne à l'occasion du cinquantenaire de la Fondation Hermann et Margrit Rupf, donne un aperçu de cette remarquable collection d'œuvres marquantes, dans laquelle sont représentés notamment les Fauves, les cubistes Braque, Picasso, Gris et Léger, ainsi que Klee, Kandinsky et André Masson. Elle reflète en même temps les préférences d'un collectionneur privé qui a entretenu pendant des décennies des contacts amicaux avec le marchand d'art et galeriste parisien Daniel-Henry Kahnweiler. L'exposition se concentre volontairement sur des acquisitions du couple Hermann et Margrit Rupf. Le fait que les œuvres ont été collectionnées à des fins privées se remarque aux petits formats des tableaux et des sculptures. Mais vu leur remarquable qualité, les œuvres ne perdent rien de leur présence dans le cadre beaucoup moins intime du musée.


Des travaux achetés par la fondation ont aussi été intégrés à la présentation, en complément des ensembles d'œuvres qui se sont constitués comme témoins d'une époque, ou au titre de commentaires contemporains.


Le couple de collectionneurs bernois
Hermann Rupf (1880-1962) était propriétaire du commerce de mercerie Hossmann & Rupf, à la Waisenhausplatz 1, qui était pour nombre de Bernoises et Bernois une mine d'or pour trouver boutons, fermetures éclairs et autres rubans. Comment donc ce jeune commerçant en est-il venu à s'occuper d'art et à en devenir un médiateur et collectionneur? Hermann Rupf a séjourné de 1901 à 1903 à Francfort comme correspondant d'une banque et y a fait la connaissance de Daniel-Henry Kahnweiler (1884-1979). Ils découvrirent ensemble leur intérêt pour la musique et les arts. Lorsque Kahnweiler ouvrit une galerie à Paris - c'était en 1907 - Rupf fur l'un de ses premiers clients. Le commerçant bernois et le galeriste parisien restèrent lié d'amitié leur vie durant. Rupf et son épouse Margrit firent de nombreuses acquisitions par l'intermédiaire de Kahnweiler, qu'ils allaient trouver à chacun de leurs voyages annuels à Paris.


C'est ainsi, par exemple, que lors d'une visite en compagnie de Kahnweiler chez Pablo Picasso, Rupf acheta la gouache "Feuillage" (1907), qui compte aujourd'hui parmi les incunables du cubisme.


Les années suivantes, Rupf et sa femme Margrit Rupf-Wirz acquirent à la galerie Kahnweiler des œuvres de Braque, Picasso, Derain, Léger, Gris et Masson, auxquelles s'ajoutèrent plus tard des tableaux achetés directement aux artistes. En 1914, Rupf devint propriétaire, par exemple, de trois dessins de Paul Klee, qui constituent les premiers éléments de tout un ensemble d'œuvres de cet artiste et ami dans la collection bernoise.


Pendant les années de guerre, de 1914 à 1920, Kahnweiler vint même s'établir à Berne, suivant en cela le conseil de Rupf. Les œuvres d'art dont il était propriétaire à Paris - quelque huit cents tableaux des cubistes et des fauves - furent saisis dans la métropole française; après son retour, elles furent vendue par adjudication, de 1921 à 1923. Rupf soutint le marchand d'art moralement et financièrement lors de la réouverture de sa galerie, rebaptisée Galerie Simon, avant de devenir, après le Seconde Guerre, Galerie Louise Leiris.


Mécéne et engagement social
Indépendamment de leur activité de collectionneurs, les époux Rupf se sont engagés en faveur des artistes et en ont soutenu beaucoup. Rupf était lié d'amitié avec des artistes suisses comme Alice Bailly, Louis Moilliet, Paul Zehnder ou Albrecht Schnyder. Une grande partie des acquisitions auprès d'artistes régionaux ou nationaux, qui étaient souvent liées à des contacts personnels, a été revendue par Hermann Rupf et n'appartient plus à la collection dont la fondation est propriétaire. Mais l'attitude de Rupf n'était pas seulement celle d'un mécène; il était très engagé socialement et a joué un rôle important dans son activité de critique d'art pour diffuser et faire comprendre l'art contemporain. Ses articles et critiques - avant tout dans la "Berner Tagwacht" - avaient le caractère de plaidoyers pour les courants de l'art contemporain et étaient dirigés contre une politique artistique conservatrice. En tant que membre du parti social-démocrate, Rupf a fondé le comité culturel du l'Union bernoise des travailleurs (Arbeiterunion Bern) dans le but d'organiser régulièrement des visites d'expositions, des voyages et des conférences.


L'activité de collectionneur de Rupf a diminué de plus en plus dans les années cinquante. Par contre, il devint un important partenaire de négociations pour des musées et institutions en Suisse et à l'étranger. Il soutenait leurs expositions par le prêt d'œuvres et a beaucoup contribué à la compréhension de l'art moderne, que de nombreuses reproductions des œuvres en sa possession ont aidé à faire connaître.


La fondation
Un souci du couple, resté sans enfants, était de rendre la collection accessible au public. Le 16 décembre 1954, une grande partie de la collection Hermann et Margrit Rupf a été transformée en fondation et confiée au Musée des Beaux-Arts de Berne. Le but de la fondation - dont Hermann Rupf fut le premier président - n'est pas seulement d'entretenir et conserver la collection, mais aussi de la compléter en permanence. Après la mort des deux fondateurs - Margrit Rupf-Wirz est décédée en 1961, Hermann Rupf un an plus tard - le reste de la collection a été accueilli définitivement au Musée des Beaux-Arts de Berne.


De trois cents œuvres au départ, la collection s'est enrichie continuellement par des achats du conseil de fondation, si bien qu'elle compte aujourd'hui plus de neuf cents pièces. Œuvrant dans l'esprit du couple de collectionneurs, le conseil de fondation a investi avant tout dans l'art contemporain. Ces dernières années, des ensembles d'œuvres d'artistes suisses tels que Bernhard Luginbühl, Meret Oppenheim, Markus Raetz, Dieter Roth et Otto Tschumi, ainsi que de quelques représentants de l'art concret, comme Richard Paul Lohse ou Max Bill, ont pris place dans la collection. Simultanément, les noms d'artistes internationaux tels que Ad Reinhard, Donald Judd, Joseph Beuys, Brice Marden, Joseph Kosuth, Lucio Fontana ou James Turrell sont venus grossir l'inventaire de la fondation.


Membres du conseil de fondation
Président de la fondation, Philippe Lévy, ancien ambassadeur, Berne; Matthias Frehner, directeur du Musée des Beaux-Arts de Berne; Kotscha Reist, Berne; Konrad Tobler, Berne; Maurice et Renée Ziegler, Zurich; Prof. Dr Regina Kiener, Institut de droit public, Berne.


Un catalogue de l'exposition est publié aux éditions Benteli; il comprend de nombreuses illustrations ainsi que des textes de Matthias Frehner, Stefan Frey, Susanne Friedli, Malcolm Gee, Caroline Kesser, Konrad Tobler et Samuel Vitali et d'autres auteurs.


Exposition 2.12.2005 - 26.2.2006

Heures d'ouverture Mar 10h - 21h, Mer-Dim 10h - 17h