© Hans Hansen

Vasen von Wilhelm Wagenfeld, 1996


Hans Hansen
Sachfotografie



Hans Hansen (geb. 1940) gilt heute als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Produkt- und Sachfotografen in Deutschland - und bereits als ein Klassiker seines Metiers.


Sein Studio in Hamburg gehört zu den international ersten Adressen der Profi-Szene für Auftraggeber wie Sony, Bulthaup, American Express, Lufthansa, Vitra, Fiat, Perrier, Erco, Daimler Benz, Volkswagen und Porsche, Kodak, Joop, Jil Sander und viele andere. Seine Aufnahmen erscheinen in grossen Zeitschriften und Magazinen, von Geo über Harpers Bazaar, Stern, Vogue, Zeit, Max und Feinschmecker, Architektur & Wohnen und so weiter sowie in zahlreichen Foto-Fachzeitschriften. Daneben publiziert er mit Passion Kochbücher von hohem optischen Reiz und widmet sich zudem seit einigen Jahren verstärkt der freien Studiofotografie.


Hans Hansen ist Mitglied des Art Directors Club (ADC), berufenes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPH) und Ehrenmitglied des Bundes Freischaffender Fotodesigner (BFF). 1997 erhielt er den Karl-Schneider-Preis der Stadt Hamburg.


Nach einer Lithographenlehre studierte Hans Hansen Ende der fünfziger Jahre Grafik an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Walter Breker. Fotografie stand damals nicht auf seinem Lehrplan. Diese erschloss er sich auf eigenem Wege - unter anderem durch die Begegnung mit modernem Design und Kunsthandwerk, zum Beispiel den Glaskreationen von Tapio Wirkkala und Timo Sarpaneva - und machte sich mit 22 Jahren selbständig: als Produkt- und Sachfotograf.


Inzwischen hat seine Art, die Dinge zu sehen, Schule gemacht. Zahlreiche Produkte sind unauslöschlich mit den von ihm geschaffenen Bildern verknüpft. Selten verschmilzt die spezifische Qualität des Motivs und die ästhetische Aussage in der fotografischen Repräsentation so vollkommen, selbstverständlich, unprätentiös und doch sinnlich wie in den Sachaufnahmen von Hans Hansen. "Fotografieren mit grafischen Mitteln" hat er seine Methode einmal genannt. Es geht ihm dabei vor allem um das angemessene Porträt der Gegenstände. Ob Automobile, Stühle, Tassen, Stoffe, Lampen, Blumen, "Food" oder medizinisches Hilfsgerät - stets erscheint das Objekt in fast schlichter, quasi minimalistischer Licht-Dramaturgie - so eben, wie es seinem Charakter entspricht und wie dieser am besten zur Geltung kommt.


Hans Hansen sieht sich sehr entschieden im angewandten Bereich der professionellen Auftragsfotografie angesiedelt und bezeichnet seine freien Arbeiten gerne als Experimentierfeld. Hier erlaubt er sich Strategien, die weit über das reine Abbild hinausführen und einen hohen Abstraktionsgrad erzielen. Der Fotograf vertieft sich ganz in die Materie - zum Beispiel Glas oder Kunststoffverpackungen - und vermittelt über seine Arbeit Einsicht in ihre Beschaffenhaft. Hansen löst seine Sujets aus vertrauten Zusammenhängen und verleiht ihnen dadurch eine magische, gleichsam entrückte Aura.


Hans Hansen hat vielfach Dinge fotografiert, die mit den Sammlungsinteressen der Neuen Sammlung übereinstimmen und er hat diese Dinge aus einer Sicht dargestellt, die mit den ästhetischen Prämissen und Ansprüchen des Staatlichen Museums für angewandte Kunst korrespondiert. Eine Präsentation seiner Arbeiten bietet sich daher mehr als nahe liegend an.


Nach einer umfangreichen Retrospektive im Jahre 2002 in der Neuen Sammlung in München, werden nun in den Fotoräumen der Sammlung Design aktuell ausgewählte und neu entstandene Werkgruppen aus bevorzugten Gebieten des Fotografen gezeigt.


Ausstellungsdauer: 18.3. - 21.9.2003
Oeffnungszeiten: Di-Fr 10 - 20 Uhr, Sa/So 10 - 18 Uhr
Montags geschlossen


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