© Hanspeter Hofmann


Hanspeter Hofmann
STOKED



Hanspeter Hofmann wird im Kunstverein Freiburg seine bislang umfangreichste Einzelausstellung in Deutschland realisieren und sowohl ältere wie aktuelle Arbeiten zeigen.


Es gab einmal eine Zeit - Ende der 90er Jahre - da dachte man, der in Basel lebende Künstler Hanspeter Hofmann hätte seine künstlerische Sprache gefunden. Das dachten natürlich nur die, die sich rasch zufrieden geben damit, dass ein Künstler sein Label positioniert hat: eine organische Abstraktion in gedämpften Farben und mittleren Formaten, eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Formenkanons. Doch eigentlich hätte man damals schon ahnen können, dass es dabei nicht bleiben kann. Schon seine früheren Arbeiten changieren in ihrer naturwissenschaftlich-mikroskopischen Anmutung zwischen dynamischen Strukturen und einer stimmungsvollen Chillout-Atmosphäre. Im Verlauf der Jahre wurde dieser Zusammenhang deutlicher, die Farben stärker, die Formen grosszügiger und die Formate ausschweifender. Hofmann trieb seine Farbgestaltung immer provokativer an die Grenzen der retinalen Belastbarkeit einer poppigen Farbskala: Zur Zeit konfrontiert er pralle Farbkonstellationen mit einer geradezu blubbernden Formensprache.


Hofmann arbeitet nach dem Prinzip, Malerei in Form von "Versuchsreihen" zu entwickeln: Er zitiert in seinen eigenen Bildern und positioniert einzelne Formen und Farb-Konstellationen wie Relikte immer wieder in den kommenden Bildern. Auf diese Weise zeichnet sich sein Werk trotz der rasanten Entwicklung durch eine bestimmte Form von Stringenz aus, denn seine Linien- und Formensprache basiert auf einer ästhetischen Verbindung zu naturwissenschaftlichen Kurven.


"Stoked" ist ein Begriff aus der Surfer-Welt und meint das Lebensgefühl, das man hat, wenn man eins ist mit der Welle: In seine aktuellen Arbeiten integriert er nicht nur Begriffe wie z.B. Stoked, Sex oder Hardcore, die er entweder malerisch umsetzt oder aus Klebefolie auf die Leinwand appliziert, sondern auch andere Elemente wie einen Adler oder einen Papagei. Hofmanns Bilder zeichnen sich durch eine vitale und somit auch immer wieder wenig versöhnliche Verbindung aus. Es ist die Konfrontation eines malerischen Diskurses der abstrakten Bildtradition mit einer provokativen Bejahung zeitgenössischer Unsicherheit.


(Dorothea Strauss)


Hanspeter Hofmann, geb. 1960 in Mitlödi, Schweiz, lebt und arbeitet in Basel.


Während der Ausstellung erscheint ein Katalog.


Ausstellungsdauer: 13.2. - 4.4.2004
Oeffnungszeiten: Di-So 11 - 17 Uhr, Mi 11 - 21 Uhr


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