© Hans Witschi

Leonardo erklärt mir was er meint


Hans Witschi
Selbstgespräch mit Anwesenden



Das Atelier als Innenraum ist eines der ältesten Themen der Malerei. Es wird als Metapher zur Darstellung verschiedenster, innerpsychischen Interaktionen verwendet. Bei Hans Witschi, der in seinem Werk immer wieder "Der Maler und sein Bild" auf verschiedenste Weise thematisiert hat - um z. B. sich über das "Bild im Bild" an Bilder heranzuwagen, zu denen er noch nicht fähig war, selber als Autor zu stehen, oder wie vor zwei Jahren, als orange Linienknäuel, die allesamt eine sich selbst kreierende Malerperson zum Thema hatten - zeigt er in seiner neuesten Serie, Einblicke in Ateliers von Künstlern, die Kunstgeschichte geschrieben haben.


Diese Atelierbesuche bezeichnet er als "Handerinnerungen". Er meint damit, dass bei jedem Vollstreckungsschritt, die zu einem Bild führen, sich Erinnerungen einstellen, die dem Maler mitteilen: "Dieser Pinselstrich, diese Form, dieses Licht, gehört jemand anderem, als dir". Nun hat Witschi, den fremden Qualitäten - die aus seiner Hand stammen - ihre Urheber daneben gestellt. Er nennt sie liebevoll ironisch, beispielsweise "My Vermeer" oder "My Artaud". Diese, nicht nur formatmässig, intimen Bilder können als das tägliche Ringen um das eigene Ich, verstanden werden.


Witschi nimmt damit wieder eine Fährte auf, die er mit dem Bild "Leonardo erklärt mir was er meint", 1985 gelegt hat. Hans Witschi ist 1954 in Luzern geboren. Er lebt und arbeitet seit 1989 in New York.


Ausstellungsdauer: 14.1. - 28.2.2004
Oeffnungszeiten: Di-Fr 15 - 18.30 Uhr, Sa 10.30 - 14 Uhr, und nach telefonischer Vereinbarung


Galerie Rigassi
Münstergasse 62
3011 Bern
Telefon 031 311 69 64
Fax 031 312 58 78
E-Mail rigassi@access.ch

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