© Susann Walder
Susann Walder: "Diana 1997", 1998
Farbfotografie auf Aluminium, 100 x 100 cm
Sammlung Andreas Züst, Zürich
Foto: Franziska Bodmer, Zürich


Ikonen
Kunst und Kult



Christian Andersen, Daniele Buetti, Marc Chagall, Le Corbusier, Ruth Erdt, Sibylle Feucht, Peter Fischli / David Weiss, Sylvie Fleury, Katrin Freisager, Karl Geiser, Giovanni Giacometti, Laurent Goei, Richard Hamilton, Nic Hess, Ferdinand Hodler, Karl Hosch, Dorothy Iannone, Arnold Jenny, Fred E. Knecht, Ella Lanz, Manon, Andrea Muheim, Emil Nolde, Meret Oppenheim, Max Pechstein, Pablo Picasso, Pierre et Gilles, Rockmaster K., Pirmin Rösli, Hermann Scherer, Johannes Robert Schürch, Jules Spinatsch, Edouard Vallet, Yoki van de Cream, Susann Walder, Andy Warhol, Wegee


Ikonen. Der Begriff, griechisch für Bild, ist in unserem zunehmend vom Visuellen geprägten Alltag präsenter denn je. Wir sprechen von Kunst- und Künstlerikonen, Wirtschaftsikonen, Pop-, Punk- und Cyber-Ikonen. Selbst in die Computerwelt hat der Begriff "Icons" als eine spezielle Art von Piktogrammen Eingang gefunden. Seltener verwenden wir den Begriff in seiner klassischen Bedeutung als Heiligenbild der Ostkirchen. Während die religiös geprägte Ost-Ikone dem Betrachter als Hilfe zur spirituellen Annäherung und Identifikation mit dem verehrten Symbol dient, hat die Ikone unseres Alltags ein weitaus breiteres Bedeutungsspektrum: Sie steht für die kultartige Verehrung von Personen, Institutionen, Konsumprodukten, Ideen oder gar von blossen Klischees. Sie verkörpert Werte, Vorstellungen, Lebensgefühle und mutiert somit als Erscheinung unserer Massenkultur und Mediengesellschaft zur reinen Projektionsfläche. Als oft subjektiv empfundener Bedeutungsmagnet oszilliert sie zwischen Fakt und Fake. Eine Nebenerscheinung unseres pseudokultischen Umgangs mit der Ikone kann der Trieb sein, sie zu demolieren, zu demontieren und zu dekonstruieren.

Ausgehend von religiöser Ikonenmalerei zeigt die Ausstellung anhand verschiedener Lebens- und Kulturbereiche die künstlerische Auseinandersetzung mit dem allgegenwärtigen Begriff "Ikone", der stets auf einen Kult-Status verweist. Daher werden auch Exponate miteinbezogen, deren Künstlerinnen und Künstler selbst Ikonen-Status erlangt haben. So ist eine zweiteilige Fotoarbeit der Schweizer Performance-Künstlerin Manon aus der Serie "Forever young" von 1999 zu sehen. Manons Fotoarbeiten – insbesondere diejenigen, die Ende der siebziger Jahre in Paris entstanden sind – gelten heute als Ikonen der Schweizer Fotokunst. Auch der New Yorker Künstler Andy Warhol ist mit einem Porträt des Kunstmythos Joseph Beuys vertreten. Warhol, einer der Mitbegründer der Pop-Art, prägte durch seine Auseinandersetzung mit Stars der Film-, Mode- und Kunstwelt aber auch mit Konsum-Ikonen wie "Coca-Cola" das Lebensgefühl von Generationen nachhaltig.

Der assoziative Werkdialog der Ausstellung versucht neben (religiöser) Ernsthaftigkeit die (Selbst-) Ironie aufzuzeigen, mit dem die heutige Kunst auf das oft subjektive Thema reagiert.

Neben international bekannten Exponenten sind junge Zürcher Künstler und Künstlerinnen vertreten, was mit den Interessen von Werner Coninx korrespondiert, der seinerzeit auch zahlreiche Werke der damaligen Zürcher Künstlerszene sammelte.


Eine Ausstellung von Cynthia Gavranic (Konservatorin) und Esther Eppstein (message salon Zürich, Gastkuratorin).


Ausstellungsdauer: 13.9.2002 - 23.2.2003
Öffnungszeiten: Di-Sa 14 - 17 Uhr, So 11 - 17 Uhr
Führungen nach Vereinbarung


Coninx Museum
Heuelstrasse 32
8032 Zürich
Telefon 01 252 04 68
Fax 01 252 04 22

www.coninx-museum.ch