impress // yourself

FONDATION BEYELER und PLUG.IN präsentieren im Rahmen von: "Claude Monet… bis zum digitalen Impressionismus" interaktive Bilder zum digitalen Impressionismus.

Im speziell für die Monet-Ausstellung eingerichteten "Café_digital" im Kunst Raum Riehen präsentiert [plug in]
interaktive Arbeiten von jungen Netzkünstlern, die mit rein digitalen Mitteln erzeugt wurden. "impress//yourself"
heisst das Sampling.

Während BenutzerInnen mittels Pad und Zeichenstift durch die verschiedenen Arbeiten navigieren und sie interaktiv
verändern, können die BesucherInnen die dynamischen Bilder als Projektion beobachten. Die digitalen Medien erlauben, von Grund auf computergenerierte Bildwelten zu erstellen, die von den BenutzerInnen selbst zum Fliessen gebracht werden können, und die anstelle von Farbtupfern von Pixeln oder Codes durchströmt sind. Die ausgewählten Arbeiten wollen – ähnlich wie die Gemälde des Impressionismus – den BetrachterInnen ein visuelles Erlebnis bieten.



http://www.scratchdisk.org
www.scratchdisk.org

01 / Nightmare Generator / Jürg Lehni / Luzern
In "Nightmare Generator" hinterlassen die Bewegungen des Stiftes Spuren, die unerwartet beginnen sich gegeneinander zu verschieben, neue Formen zu erzeugen und sich der Manipulation durch den Betrachter zu entziehen. Das Entstehen und Verändern der visuellen Strukturen wird zu einem traumhaften Prozess, der sich vergleichen lässt mit der Art, wie Monet die Erscheinung der Welt von ihrer vermeintlich rational erfassbaren Form entfernte.

Jürg Lehni studiert und lebt in Lausanne und ist Mitautor des preisgekrönten Internet-Projektes www.vectorama.org. Seit 2001 macht Jürg Lehni auch eigenständige Projekte. Seine aktuellste Arbeit ist www.scriptographer.com.



http://www.flong.com/dendron/index.html
www.flong.com/dendron/index.html

02 / Dendron – Golan Levin / New York
Die mit dem Stift gezeichneten Linien beginnen, dendrisch zu wachsen, sich in alle Richtungen auszubreiten wie eine aus Pixeln zusammengesetzte Flechte. Sie überwuchern schliesslich das ganze Bildfeld und schmelzen wieder zu einer monochromen Fläche zusammen. Die Farbpunkte, welche bei den Impressionisten oft als Auflösungsprozess interpretiert werden, beschreiben hier ein fast organisch wirkendes Wachstum.

Golan Levin ist Künstler, Komponist und Gestalter. Aufsehen erregt hat er u.a. am letzten "ars electronica" Festival mit der "Dialtones Telesymphony", einem Konzert, dessen Klänge vollständig durch das choreographierte Anrufen der Mobiltelefone des Publikums erzeugt werden (nächste Aufführung an der Expo 02, Arteplage Mobile du Jura).



http://www.turux.org/bbbb/01/0126.html
www.turux.org/bbbb/01/0126.html

03 / 0126 – LIA / Wien
Als Inspiration zu dieser Arbeit könnte ein impressionistisches Bild einer dampfschnaubenden Lokomotive gedient haben; Die Dampfwolken werden durch die Stiftbewegungen in Grösse und Farbe verändert und gegeneinander verschoben. So erzeugen die BenutzerInnen, was ein dynamischer und interaktiver Ausschnitt aus Monets "Gare St. Lazare" sein könnte. Tatsache ist jedoch, dass die Arbeit mit rein digitalen Mitteln und Inspirationen erzeugt wurde.

Die in Wien lebende Künstlerin LIA hat bereits eine erstaunliche Vielfalt an digitalen Arbeiten geschaffen. Webgestützte Arbeiten zeigt sie auf ihren Websites, http://lia.sil.at und auf dem vielgelobten www.re-move.org. Ebenso ist sie beteiligt an www.turux.org und www.wofbot.org.



http://adaweb.walkerart.org/jodi/demo
http://adaweb.walkerart.org/jodi/demo

04 / Demo 20% – Jodi
In schwindelerregender Geschwindigkeit brausen bunte Hieroglyphen über die Bildfäche. "Demo 20%" macht die Schichten sichtbar, welche unter den Oberflächen der Interfaces verborgen liegen; Die Programmiersprache. Ähnlich wie sich die Impressionisten der Wahrnehmung, die unser Bewusstsein formt, zuwandten, richten Jodi ihr Augenmerk auf das, was das Internet konstituiert, den Code.

Jodi, das ebenso legendäre wie berüchtige Netzkunstduo aus Belgien und Holland, sind bereits 1998 mit dem international renommierten "Webby-Award" ausgezeichnet worden. Ausgehend vom digitalen "Rohmaterial" erzeugen ihre Werke eine überraschende Ästhetik von inhaltlicher und formaler Konsequenz. Im [plug in] findet vom 18.09. bis 27. 10. die erste Einzelausstellung von Jodi statt.
«www.turux.org» und «www.wofbot.org»



www.re-move.org/03/03.htm
www.re-move.org/03/03.htm

05 / Re-Move 03 – LIA / Wien

In Reih und Glied folgen kleinste Kreisformen den Bewegungen des Stiftes und formen aus der linearen Bewegung eine räumlich wirkende Bildstruktur. Die BenutzerInnen nehmen genauso viel Anteil an der visuellen Gestalt der Arbeit wie die Künstlerin selbst. Die Arbeit artikuliert auf spielerische Weise "die mathematischen und naturwissenschaftlichen Prinzipien unter der visuellen Oberfläche" (Lia), und erlaubt es den BenutzerInnen, eine Art abstrakter und digitaler Entsprechung zur "gepixelten" Bildstruktur der Monetgemälde zu kreieren.



http://acg.media.mit.edu/people/golan/meshy
http://acg.media.mit.edu/people/golan/meshy

06 / MESHY – Golan Levin / New York

Mit dem Stift wird eine Fläche von fliessenden Pixelformen gebildet, die anschliessend in alle Richtungen verformt und verzerrt werden kann. Die Elemente fliessen unaufhörlich über die Oberflächen der von den BenutzerInnen definierten räumlich wirkenden Strukturen. Der Künstler Golan Levin geht – ganz ähnlich wie Claude Monet – von "unserem grössten Lehrer, der Natur" (Levin) aus, um die Bewegungen seiner abstrakten Animationen organisch wirken zu lassen.



www.bewitched.com/m/night.htm
www.bewitched.com/m/night.html

07 / Starry Nights – Martin Wattenberg / New York

Diese Arbeit stellt den stärksten visuellen Bezug zu impressionistischen Bildstrukturen her. Die Bildfläche, ein blauer Himmel mit grossen gelben Sternen, ist gefüllt mit übereinander gelagerten, dynamischen Farb-Partikeln, wie die feinen Pinselstriche der Impressionisten. Mit dem Zeichenstift bringen die BenutzerInnen die Sternenkonstellationen in Bewegung und konfigurieren diese neu.

Martin Wattenberg ist Künstler und Software Designer. Für seine digitalen Arbeiten geht er etwa von kulturell bedeutenden Daten aus, die er ästhetisch und interaktiv erlebbar umsetzt. Bekannte Arbeiten sind etwa seine Darstellung der Weltmärkte und ihren momentanen Bewegungen in Echtzeit www.smartmoney.com/marketmap. Oder die "Idealine", ein faszinierendes Verzeichnis von Internet-Arbeiten www.whitney.org/artport/commissions/idealine.



www.flong.com/floccus
www.flong.com/floccus

08 / FLOCCUS – Golan Levin / New York

Die von den BenutzerInnen gezeichnete Linie beginnt sich schnell zu verselbständigen, wie ein vom Wind davongetragener Faden zu flattern und sich zu verknoten. Der Knoten verdichtet oder zerstreut sich, je nach den Interaktionen der BenutzerInnen.

Ein Leckerbissen in Sachen computergenerierter Bewegung und Interaktion, mit dem sich die Kuratoren erlaubt haben, aus der engen Verbindung zum Impressionismus herauszutreten und mit der Faszination zu spielen, welche gut gemachte Netzarbeiten ebenso auf das Publikum ausüben können wie die Werke des Impressionismus.



impress//yourself ist eine Co-Produktion von Fondation Beyeler und [plug in] Kunst und neue Medien.

Ausstellungsdauer: 11.4. - 18.8.2002 (verlängert)
Täglich geöffnet von 9 - 20 Uhr im Café_digital

Fondation Beyeler
Kunst Raum Riehen
Baselstrasse 77
4125 Riehen
E-Mail fondation@beyeler.com

www.beyeler.com

E-Mail office@youplugin.org

www.weallplugin.org