Joachim Bandau: Ausstellungsansich

Joachim Bandau: Ausstellungsansicht


Joachim Bandau
Aquarelle und Skulpturen



Aus der Ferne erkennt man eine schwarze Fläche; nähert man sich jedoch der Arbeit von Joachim Bandau, so eröffnen sich die einzelnen Farbschichten.


Die "Schwarzaquarelle" sind durch geduldiges Lasieren entstanden. Von Grauwerten bis ins matte Tiefschwarz liegen die monochromen Schichten übereinander und sind mit einem breiten Pinsel so transparent aufgetragen, dass sie sich zunächst nur leicht vom Papier abheben. Mit jedem zusätzlichen Feld verdichtet sich die Farbe vom fein schimmernden Schwarzgrau bis zu einem dichten, fast undurchdringlichen Schwarz. Die langsame, präzise Ausführung mit dem Pinsel erfordert vom Künstler Ruhe und Konzentration und gewinnt durch den Malprozess eine Eigendynamik, die im stark individuellen Charakter der einzelnen Arbeiten zum Ausdruck kommt.


Die Schwarzaquarelle, die durch ihre komplexen Überlagerungen eine erstaundliche Tiefenwirkung erlangen, stehen in den Räumlichkeiten der Galerie im Dialog mit feineren Arbeiten. Die ganz transparenten Kompositionen sind aus einer hauchdünnen Farbschicht entstanden, die wie eine samtene Haut über der rauhen Papieroberfläche liegt. Durch die angesammelten Pigmente an den Rändern des Farbauftrags ergibt sich eine klare Trennungslinie zwischen Fläche und Grund. Wie feine Nähte umranden die Begrenzungslinien das Rechteck und sind das Ergebnis der sehr wässrig aufgetragenen Farbe, die erst nach dem Trocknen die überraschenden Pigmentränder sichtbar macht.


Den zarten Aquarellen stellt Bandau eine Skulpturen gegenüber, die völlig frei im Raum steht und eine spannungsvolle Beziehung zu den Papierarbeiten aufbaut.


Joachim Bandau, 1936 in Köln geboren, lebt und arbeitet in Aachen und Zürich.


Francis Baudevin: Ausstellungsansicht

Francis Baudevin: Ausstellungsansicht


Francis Baudevin
zigzag



Betritt man den Raum III der Galerie, findet man sich in einer fast vertrauten Umgebung wieder. Die ausgewogenen Kompositionen von Francis Baudevin irritieren auf den ersten Blick: Sie erinnern an bereits Gesehenes oder lassen Assoziationen zur bunten Warenwelt herleiten. In Wirklichkeit entlehnt der Künstler seine konstruktiven Formen Verpackungen von Haushaltartikeln, Spezialfabrikaten oder Postern. Mit Acrylfarbe überträgt er die Logos der Produkte auf die Leinwand, wobei er Bild- und Schriftelemente weglässt und das ganze Sujet um ein mehrfaches vergrössert.


Das ungegenständliche Bild bekommt durch seine Entstehungsgeschichte eine humoristische Note. Der grüne Strichcode ist einer Packungsbeilage von Aspirin und die gelb-schwarzen Diagonalen sind einem Ausstellungsplakat des befreundeten Kollegen Olivier Mosset entnommen. Die Logos sind aber nicht immer auf den ersten Blick erkennbar: Die Wandmalerei in der Ecke wird nur dem kochfreudigen Publikum vertraut sein - es handelt sich um das schlichte Motiv der Bratfilter von Migros.


Francis Baudevin wurde 1964 in Bulle geboren und lebt in Genf und arbeitet in Lausanne. Er unterrichtet an der Ecole cantonale d'art de Lausanne.


(Marina Rüttimann)


Ausstellungsdauer: 10.1. - 21.2.2004
Oeffnungszeiten: Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
und nach Vereinbarung


Galerie Mark Müller
Gessnerallee 36
8001 Zürich
Telefon 01 211 81 55
Fax 01 211 82 20
E-Mail: mail@markmueller.ch

www.markmueller.ch