© Willem de Rooij

Willem de Rooij: Protest-Tafel, 2003
Index: Aufruhr, Protest, Trauer und Gedenkfeier (in Zeitungen Januar 2000 bis Juli 2002 abgebildet), Privatbesitz


Jeroen de Rijke und Willem de Rooij
Together


Die niederländischen Künstler Jeroen de Rijke und Willem de Rooij kreieren mit ihren Werken einen Diskurs über unsere Vorstellungen von Abstraktion und Gegenständlichkeit, Ornament und Symbol, Klischee und undefinierter Bedeutung, von Brechungen im zeitlichen und kulturgeschichtlichen Empfinden und Verstehen.


Ihre Arbeiten kreisen um die Problematik der Repräsentation in künstlerischen und medialen Bildern, kulturgeschichtlichen Artefakten und gesellschaftspolitischen Formen. In ihren meist auf eine einzige Einstellung, eine Handlung oder ein Objekt fokussierten Filmen und Fotoarbeiten, in verführerischen Projektionsflächen und ästhetischen Kompositions- und Formprinzipien schüren sie den Zweifel am Bild und hinterfragen die Benutzung von Bildern ebenso wie die Prägung durch Bilder, der sich heute kaum noch jemand entziehen kann.


Mit der Anwendung des Bildmaterials gehen De Rijke und De Rooij extrem wählerisch und vorsichtig um und machen uns auf subtile Art aufmerksam, dass die Abwesenheit von Bildern oft genauso wichtig ist wie das Bild selbst.


Übertriebene Darstellung, Überproduktion und Kontextualisierung wurden wichtige konzeptuelle Parameter in ihrer Arbeit. Im selben Zug stellen sich Fragen sowohl zur künstlerischen Umsetzung des Konzepts als auch zur Umsetzung in die Praxis, wenn zwei Personen gemeinsam arbeiten: "Wie ist die Arbeitsaufteilung?" lautet eine oft gestellte Frage.


In der Ausstellung "Together" wird auf diese Themenbereiche explizit eingegangen: gezeigt werden als Archiv gestaltete ausgewählte Veröffentlichungen (1994-2004), die als Quelle ihrer gemeinschaftlichen Arbeit dienen, eine hier in Bregenz zum erstenmal gezeigte Diashow (2004/05), sowie in einer tunnelartigen Präsentationsallee 18 Protesttafeln (2001-2002), die im Zusammenhang mit der Erforschung und Untersuchung des politischen Potenzials von Bildern zu sehen sind.


Als Einwohner eines ehemaligen Kolonialstaates erleben sie die Erscheinungsformen und Probleme kultureller Adaption als hautnah identitätsstiftend, und als kosmopolitische Bürger erleben sie diese als globalisiertes Thema eines Zusammenlebens im Zeitalter von Migration und der Hybridisierung kultureller Identität.


Jeroen de Rijke (*1970 in Brouwershaven/NL) und Willem de Rooij (*1969 in Bever-wijk/NL) haben an der Gerrit Rietveld Academie und an der Rijksakademie in Amsterdam studiert und arbeiten seit 1994 zusammen. Neben zahlreichen Ausstellungsbeteiligungen in renommierten Museen werden die beiden erfolgreichen Künstler u. a. den niederländischen Pavillon auf der diesjährigen Biennale in Venedig bespielen.


Ausstellungsdauer: 30.1. - 13.3.2005
Oeffnungszeiten: Mi-Fr 16 - 19 Uhr
Sa/So 12 - 16 Uhr


Magazin 4
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