© Judit Villiger

Judit Villiger: 1 Tischtuch, 1 Essiggurke, 2004
Epoxidharz
Foto: P. Hunkeler


Judit Villiger
Conrad Steiner



Geheimnisvoll sind die Miniaturmodelle von Judit Villiger, die sich auf den beleuchteten Oberflächen von mehreren tischförmigen Sockeln ausbreiten. Die Plastikerin, die jede Skulptur in Wachs formt, neuerdings in der Giesserei herstellen lässt und anschliessend handbemalt, hat sich nachgerade auf die Grösse des Taschenformats spezialisiert.


In ihrer neuen Arbeit dehnt die Künstlerin ihren Ansatz auf die zeitgenössiche Kunst aus. Denn auch die Miniaturmodelle sind aus dreidimensionalen Objekten aufgebaut, deren Sujets aus der Kunst- und Kulturgeschichte entlehnt, und ins Hier und Jetzt übersetzt sind. Befreit von der Last ihrer Herkunft wirken die Bausteine der hybriden Gebilde anonym und fremd. Während sie einerseits ihre eigentliche Identität verbergen, kommen andererseits Ahnungen auf. Ihr Geheimnis geben sie jedoch nicht preis. Oder doch? Erinnert uns das Muster des Tuchfragmentes an die türkischen Tischdecken in den Bildern des Jan Vermeer? Und die Essiggurken vielleicht an die parodistischen Arrangements von Fischli und Weiss?


Judit Villigers Kunst ist ein gewissenhaftes Experimentieren mit künstlerischen Motiven und Konzepten, mit Identität und Verfremdung, mit Regeln des Sich-Zeigens und der Maskerade. Dabei greifen Ernsthaftigkeit und Witz, Spiel und Vergnügen ineinander.


© Conrad Steiner

Conrad Steiner,: o.T., 2004


Parallel dazu zeigt Conrad Steiner neue Werke. Seine Malerei versteht sich als Laboratorium , wo geforscht, gesucht und auch gefunden wird. So sind einerseits grosse Leinwandarbeiten entstanden, deren Ausgangspunkte klassisch sind: Keilrahmen, Ölfarbe, Terpentin, Pinsel. Die gestische Malerei erscheint vorerst sperrig; lässt man sich aber darauf ein, öffnen sich Räume für Assoziationen und Empfindungen.


Die zweite Gruppe nennt sich "Transfer": mit Kugelschreiberlack auf Aluminium gemalte Tafeln. Verschiedene Lösungsmittel führen dazu, dass beim Trocknungsprozess blasenähnliche Gebilde entstehen, an deren Rändern die unterschiedlichsten Ausblühungen stattfinden. Bilder an der Grenze zwischen Kontrolle und Zufall.


Ausstellungsdauer: 26.2. - 25.3.2005
Oeffnungszeiten: Do 18 - 20 Uhr, Fr/Sa 16 - 18 Uhr,
So 10 - 12 / 15 - 17 Uhr


Forum Vebikus
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