James Abbe: Joseph Stalin, 1932

Joseph Stalin in seinem Arbeitszimmer im Kreml, Moskau, 13. April 1932


Shooting Stalin
Die "wunderbaren" Jahre des Fotografen James Abbe
(1883-1973)



Das Museum Ludwig zeigt die erste Einzelausstellung des amerikanischen Fotografen James Abbe in Deutschland. In den 20er und 30er Jahren gehörte Abbe zu den international bedeutendsten Fotografen und Fotojournalisten. Sein Werk wird mit über 200 Originalfotografien sowie neuen Abzügen von den Originalnegativen präsentiert.


Einen Namen als Fotograf machte sich der aus einer Kleinstadt in Virginia stammende Abbe im New York der goldenen 20er Jahre. Hier fotografierte er die Grössen des Broadway und der Stummfilmära. Dabei interessierte er sich nicht nur für die Stars auf der Bühne, sondern - und das vor allem - auch für das Geschehen dahinter. Viele seiner Aufnahmen, Porträts u.a. von Rudolph Valentino, Mae West, Josephine Baker und Charlie Chaplin, wurden zu Ikonen der modernen Bilderwelt. Andere, wie etwa die von Thomas Mann, blieben unbekannt und sind erst jetzt wieder entdeckt worden.


Ab Mitte der zwanziger Jahre zog Abbe durch die Metropolen Europas - und wurde zum Chronisten der politischen Umwälzungen. Er veröffentlichte Fotoreportagen über das kulturelle Leben der Sowjetunion, die letzten Jahre der Weimarer Republik und den spanischen Bürgerkrieg. "Shooting Dictators is great fun" lautete das ironische Statement von Abbe - denn als erster amerikanischer Fotograf erhielt er nicht nur die Erlaubnis Stalin zu porträtieren, sondern bekam auch Hitler, Mussolini und Franco vor die Linse. Die Portraits von Stalin erschienen 1932 auf der Titelseite der New York Times, andere wurden u.a. in Vogue und Vanity Fair, später in Vu, dem London Magazine, in Die Dame und der Berliner Illustrierten Zeitung publiziert. Mit Abbes Rückkehr in die USA 1937 endete auch seine Karriere als Fotograf. Als Radiomoderator jedoch begleitete und kommentierte er das Geschehen der Welt und des Zweiten Weltkriegs noch bis in die 50er Jahre hinein. James Abbe starb 1973 in San Francisco.


"Shooting Stalin" schliesst an die äusserst erfolgreiche Ausstellung "Kiosk" an, die 2001 im Museum Ludwig zur Geschichte des Fotojournalismus gezeigt wurde. Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung unter dem Titel "Shooting Stalin: Die "wunderbaren" Jahre des Fotografen James Abbe", hgg. von Bodo von Dewitz und Brooks Johnson, ca. 330 Seiten mit ca. 330 Fotografien im Steidl Verlag.


Die Ausstellung erfolgt in Kooperation mit dem Chrysler Museum of Art, Norfolk, Virginia und der National Portrait Gallery London.


Ausstellungsdauer: 2.10.2004 - 9.1.2005
Oeffnungszeiten: Di-Do 10 - 18 Uhr, Fr 11 - 18 Uhr
Sa/So 10 - 18 Uhr, Mo geschlossen


Museum Ludwig
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