© Johanna Schwarz


Johanna Schwarz
gestern war und bald wird sein



miniretro - Konzepte, Objekte, Bilder


Mit der Ausstellung von Johanna Schwarz mit dem programmatischen Titel "gestern war und bald wird sein" rückt der Kunstverein Siegen den Focus auf eine junge Künstlerin, die auf unterschiedlichen medialen Ebenen agiert.


Johanna Schwarz arbeitet nicht im Elfenbeinturm, sondern in direkter Auseinandersetzung mit ihrer erfahrbaren Umwelt. Ihr kommunikatives Umfeld wirkt strukturbildend auf ihre Kunst ein. Die Künstlerin, die seit einiger Zeit zwischen der Schweiz und Deutschland pendelt, zeigt ihre Arbeiten auf zwei Ebenen des Ausstellungsforums Haus Oranienstrasse 9 in Siegen, einer Bürgervilla der Jahrhundertwende. Im Erdgeschoss ist eine "miniretro" installiert. Ausgewählte Arbeiten der letzten Jahre sind zu sehen, z.B. aus der "Expedition" oder der "Welt von A-Z". Ausserdem werden hier Zeichnungen und neue Bilder präsentiert.


Für das Obergeschoss hat Johanna Schwarz eine installative Arbeit über drei Räume entwickelt. Sie trägt den selben Titel wie die Ausstellung. Mit reduziert eingesetzt visuellen Mitteln, Akustik und Video schafft die Künstlerin eine theatrale Atmosphäre, die mit der Geschichte des Hauses spielt und sich gleichzeitig mit dem Thema Zeit auseinandersetzt. Im Mittelpunkt stehen Zitate aus den Essays von Montaigne, wie z.B. aus dem Stück "Über die Erfahrung": "wenn ich tanze, tanze ich und wenn ich schlafe, schlafe ich".


Johanna Schwarz arbeitet häufig ortsbezogen, so auch diesmal in der oben beschriebenen Installation im Kunstverein Siegen. Ihre Konzepte entwickeln sich assoziativ und tragen absurd-poetische Züge. Die Künstlerin möchte "der Schönheit und Absurdität des Lebens ein wenig näher rücken". Die aktuelle Arbeit trägt den Titel "Was macht ein glücklicher Künstler? 100 banale Betrachtungen des Lebens in Wort und Bild". Einzelne Bilder (Öl auf Leinwand) aus diesem Zyklus sind in der Ausstellung schon zu sehen.


Johanna Schwarz, 1968 in Duisburg geboren, studierte von 1993 bis 1997 Freie Kunst an der Kunstakademie Münster in der Klasse von Prof. Timm Ulrichs, und von 1997 bis 2000 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Prof. Fritz Schwegler. Nach dem Abschluss als Meisterschülerin von Prof. Fritz Schwegler lebte und arbeitete sie in Köln, Duisburg und im Künstlerdorf Schöppingen, wo sie im Winter 2004/05 Stipendiatin war. Derzeit arbeitet sie auf Grund eines einjährigen Atelierstipendiums in Zürich, wo sie auch als Dozentin an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich tätig ist.


Johanna Schwarz beschrieb ihre Arbeit anlässlich der Abschlussausstellung des Wilhelm-Lehmbruck-Stipendiums in Duisburg mit den Worten: Konzept, Objekt, Poesie, Ironie, Fotografie.


Anlässlich der Ausstellung im Kunstverein Siegen erscheinen ein Katalog und eine Edition in limitierter Auflage. Ausstellung und Katalog werden von der Kunststiftung NRW und der Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V. (GWK) gefördert.


Ausstellungsdauer: 17.4. - 22.5.2005
Öffnungszeiten: Di/Mi/Fr/So 10 - 17 Uhr, Do 12 - 19 Uhr


Kunstverein Siegen
Ausstellungsforum
Oranienstrasse 9
D-57072 Siegen
Email siegerlandmuseum@tiscali.de

www.kunstverein-siegen.de
www.likeyou.com/johannaschwarz


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