© Judy Millar

Untitled, 2004
Öl, Acryl auf Leinwand, 146 x 109 cm


Judy Millar
To the Is-ness



Die Neuseeländerin Judy Millar wurde 1957 in Auckland geboren, lebt und arbeitet in Auckland und Berlin.

 
Breite Farbbahnen schlängeln sich über die ganze Leinwand - ein bisschen wie Achterbahnen, nur noch viel verrückter. Judy Millar entwickelt ihre Bilder aus der Malbewegung; die Schleifen und Schlingen sind eine dauerhafte Momentaufnahme ihrer Gestik. Ein festgehaltener Ausdruck.


Die grossformatigen Gemälde im Raum 3 bestätigen einen bravourösen Umgang mit grossen Flächen. Der Ausspruch der Künstlerin, dass sie am liebsten noch viel grösser arbeiten möchte, die Malerei aber durch ihren eigenen Körper begrenzt sei, kann nachvollzogen werden. Die Armlänge bestimmt die Grösse der Malbewegung. Um sich dennoch möglichst nahe am Kunstwerk zu befinden, benutzt die Künstlerin für den Malakt oft ihre Handkante, anstelle von Lappen oder Pinsel. Damit findet sie einen direkten körperlichen Kontakt mit dem Gemälde.


Nach dem grossflächigen Auftragen der Farbe wird die Farbe sogleich wieder abgetragen und lässt so transparente Stellen neben pastosen Linien erscheinen. Allan Smith umschrieb diese Oberflächenstruktur als "durchlässige Membran". Die Fluidität weckt den Wunsch, ins Bild einzutauchen, und entsteht durch das räumliche Verhältnis zwischen Gestik und Malgrund - sofern man überhaupt einen Unterschied ausmachen kann: denn die grossen Farbflächen, die als Übermalungen erscheinen, sind in Wirklichkeit Untermalungen. Durch diese Umkehr erscheint das Gemälde wie rückwärts gedacht, und gleichzeitig bleibt es offen und kann atmen.


Ausstellungsdauer: 26.8. - 16.10.2004
Oeffnungszeiten: Di-Fr 12-18 Uhr, Sa 11-16 Uhr
und nach Vereinbarung


Galerie Mark Müller
Gessnerallee 36
8001 Zürich
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