© Julian Opie

Monique Businesswoman, housewife, 3, 2004
Vinyl on wood


Julian Opie


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Wir freuen uns sehr, die neuen Arbeiten von Julian Opie in einer Einzelausstellung präsentieren zu können. Dies ist die vierte Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie Barbara Thumm.


Julian Opie nimmt seit den achtziger Jahren eine einflussreiche Position in der Britischen Kunst ein. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Minimalismus und Pop und bedienen sich der Ästhetik von frühen Computerspielen als auch den unterschiedlichsten Einflüssen von Plakatwänden bis zur klassischen Portraitmalerei. Die in den letzten Jahren entstandenen Skultpuren und Bilder befassten sich mit verschiedenen Kategorien moderner Wahrnehmung. In seinen "Portraits" wird das Gesicht in gleicher Weise wie die vorhergehenden Objekte behandelt und auf seine Grundmerkmale reduziert. Unter der Verwendung von Computeranimationen, Vinyl und LED Technologie, erreicht Opie eine unerwartete Interpretation der vertrauten Gattung des Tafelbildes.


In dörflichen Panoramen und Städteimpressionen zeigt Opie die Welt als Schnittbogen, und es gelingt ihm, in vielfältigen Variationen den schmalen Grat zwischen Vereinheitlichung und Individualität zu wahren. Die Titel der Landschaften sind zum Teil kleine Kurzgeschichten seiner eigenen Impressionen. Die Reduktion der schematisierten Portraits und Landschaften überlässt die konkrete Wahrnehmung der eigenen Imagination. "Ich versuche, Objekte zu machen, die sowohl Zeichnungen von bestimmten Situationen sind als auch Symbole. Diese zwei Dinge sind irgendwie miteinander verbunden. Wenn die Bilder noch symbolhafter würden, gäbe es keinen Grund, mehr als eins zu machen, und sie würden vielleicht nicht mehr den Eindruck einer Beziehung zur erfahrbaren Welt erwecken" (Julian Opie).


In den Arbeiten der Ausstellung erweitert Opie seine Bildsprache mittels Nutzung vielfältiger Medien und Technologien, die ihm eine dreidimensionale Erforschung des Subjekts erlauben. Die Verwendung "multipler" Bilder in den kontinuierlichen Computeranimationen "Bruce Walking" und "Sara Dancing Topless" suggerieren Bewegungsabläufe und vermitteln dem Betrachter den Eindruck, das Subjekt dreidimensional zu erfassen. Opie experimentiert immer wieder, auch mit der Integration von Sound. Die Arbeit "Lindsay talking" wird untermalt von sich wiederholenden Statements, die trotz ihrer stereotypen Aussagen doch eine Charakterisierung des Teenagers wiedergeben.


Auf monochromen Farbgründen werden die Portraits "This is Kiera" präsentiert, die individuellen Gesichtsmerkmale sind auf eine schematische Zeichenhaftigkeit reduziert. Die so entstandenen Bilder zeigen die Person als Grafik, als Logo, den Menschen als Produkt. Obwohl Julian Opie die Reduktion bis auf die Spitze treibt, wird gerade dadurch eine individuelle Präsenz der Figuren suggeriert.


Julian Opie lebt und arbeitet in London. Die aktuelle Installation von 14 Skulpturen für den Public Art Fund sind zur Zeit im City Hall Park in New York zu sehen. Im November wird er an der Ausstellung "Funny Cuts. Bildwelten aus Cartoons und Comics" in der Staatsgalerie Stuttgart teilnehmen. Zu den grossen Ausstellungsprojekten der letzten Jahre zählen die Ausstellung im K21 Düsseldorf und MoMA New York, als auch die Portrait-Serien der Rockband Blur und Formel Eins- Rennfahrer.


Mit der freundlichen Unterstützung des British Council, Berlin.


Ausstellungsdauer: 12.11.2004 - 29.1.2005
Oeffnungszeiten: Di-Fr 11 - 18 Uhr, Sa 13 - 18 Uhr


Galerie Barbara Thumm
Dircksenstrasse 41
D-10178 Berlin
Telefon +49 30 283 90 347
Fax +49 30 283 90 457
Email b.thumm@berlin.snafu.de

www.bthumm.de






Julian Opie


We are pleased to announce the exhibition of new work by Julian Opie. This will be his forth solo exhibition at Galerie Barbara Thumm.


Julian Opie holds an influential position in contemporary British art. Opie's work oscillates between minimalism and pop and draws on the aesthetics of early computer games as well as from influences as diverse as billboard signs, classical portraiture and sculpture. His sculptures and paintings from recent years dealt with different categories of modern ways of perception. In his "Portraits" the human face is treated in the same way as were the objects before and is reduced to its basic features. Using computer animation, vinyl and LED displays Opie gives an unexpected interpretation of the familiar classicism of the "portrait" and the landscape image.


In his new body of work, Opie extends his language of portraiture by using a variety of media and technologies which enable him to make three-dimensional explorations of his subjects. For the continous computer animations "Bruce Walking" and "Sara Dancing Topless" the use of multiple images suggests movement and gives the viewer the impression of having "read" the subject from 3 dimensions. Opie experiments also with the integration of sound. "Lindsay talking" is accompanied by repeating stereotypical statements which nonetheless characterize a teenager.


The portraits of "This is Kiera" are represented on monochromous colour fields, the individual traits are reduced to schematic signs. His paintings show the person as a graphic, a logo: man becomes a product. Although Opie is taking his process of reduction to the limit, it is this very reduction that suggests an individual presence of his figures.


Julian Opie lives and works in London. An outdoor installation of 14 sculptures for the Public Art Fund is on view at City Hall Park, New York. In November he is also participating in the exhibition "Funny Cuts. Cartoons and Comics in Contemporary Art" Staatsgalerie Stuttgart. Past exhibitions include "Bijou gets undressed" K21 Düsseldorf, Neues Museum Nürnberg 2003, Ikon Gallery, Birmingham 2001.


With the kind support of The British Council, Berlin.


November 12, 2004 - January 29, 2005