© Klaus Merkel

Klaus Merkel: stage 2, 2007
Oel auf Leinwand, 140 x 115 cm


Klaus Merkel & Anselm Stalder
Gelenk & Zwischenton



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Wir freuen uns sehr, mit "Gelenk & Zwischenton" die erste Doppelausstellung von Klaus Merkel und Anselm Stalder in unserer Galerie ankündigen zu dürfen! "Gelenk & Zwischenton" ist eine Ausstellung über die Malerei und bringt zwei Künstler zusammen, die in ihrem langjährigen Schaffen durch eine systematische Herangehensweise zu höchst unterschiedlichen Resultaten gelangen.


Zum ersten Mal überhaupt präsentiert die Galerie Elisabeth Kaufmann Werke des deutschen Künstlers Klaus Merkel. Er ist spätestens seit den so genannten "Katalogbildern", erstmals 1993 in Köln und in Stuttgart gezeigt, als herausragender Maler bekannt, dessen grossformatige, traditionell in Öl auf Leinwand ausgeführte Werke kompromisslos die grundsätzlichen, konzeptuellen Aufgaben der Malerei erörtern. Klaus Merkel wurde 1953 in Heidelberg (DE) geboren; er lebt und arbeitet in Freiburg (DE). Seine Ausbildung erhielt er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. 2006 wurde er mit dem Preis der Stiftung Kurt Lehmann, Staufen, ausgezeichnet. Klaus Merkel zeigte seine Arbeit im In- und Ausland, darunter regelmässig auch in der Schweiz.


In der Ausstellung "Gelenk & Zwischenton" installiert Merkel drei Arbeiten. Kontrastreich gesetzte Farbflächen und -linien thematisieren den Umgang mit Zentren, Rändern, Rahmung, Figur und Grund und die zahlreichen Möglichkeiten der Malgestik. Die Entstehung des Werkes kann nicht nur nachvollzogen werden, sondern ist zugleich dessen Motiv. Das Gemälde bei Merkel ist in seiner Substanz selbstreferentiell. Im Kontext seines Oeuvres ist eine Wiederverwertung des Formenmaterials ersichtlich. Das Einzelbild wird serialisiert und verliert dennoch nie seine Autonomie. "Gelenk" (2006) - die grösste Arbeit der ausgestellten Trilogie - war ursprünglich auf einer in den Raum gespannten Holzkonstruktion aufgezogen und verklammert satt gemalte Flächen und Leerstellen (ein Bilderstapel vor Bildern) zu einem clusterartigen, räumlich wirkenden Gebilde. Durch die Wiederholung von analogen Formen schafft Merkel ein eigenes Referenzsystem, welches auch den beiden anderen Gemälden, "Fächer" (1998) und "stage" (2005) ihre zeichenhafte Sprachfähigkeit verleiht.


© Anselm Stalder

Anselm Stalder: G&Z
Aquarell, 70 x 100 cm


Anselm Stalders Werke, die seit Anbeginn seiner Ausstellungstätigkeit immer wieder in der Galerie Kaufmann gezeigt werden, entstehen durch präzise Planung und akribische Ausführung. Trotz äusserst durchdachter Formen sprengen sie jedoch den konzeptionellen Rahmen und beharren auf Offenheit.


Anselm Stalder, 1956 in Rheinfelden (CH) geboren, lebt und arbeitet in Basel. Auf ein kurzes Studium der Kunstgeschichte, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel folgten zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Er ist seit 1999 Studienleiter im Studiengang Kunst an der Hochschule der Künste in Bern.


Die Sprache war schon immer ein essentielles Merkmal von Stalders Werken. Sie ist auch für die acht 70 x 100 cm grossen Bilder, die er in "Gelenk & Zwischenton" zeigt, grundlegend. Die Arbeiten haben ihren Ausgangspunkt in einem grösseren Konvolut und wurden textlich auf die Ausstellung zugeschnitten. Die Textkürzel, die ursprünglich aus verstreuten Notaten stammen, wurden in einem Layoutprogramm zu mehrfach verwendbaren Matrizes verarbeitet. Mittels Projektion hinterlassen sie auf dem Papier keine Spuren, sondern überlassen der Malerei, die in einem langwierigen Prozess gefunden und geübt werden musste, ihre volle Entfaltung. Hier beginnt denn auch ein Oszillieren zwischen Text und Farbfläche. In ihrer fragilen Leuchtkraft stehen die konzentrierten Bilder losgelöst vom textuellen Konzept, welches Stalder bewusst eng hielt: "Die grösstmögliche Enge erlaubt nur noch eine Öffnung". Eine Öffnung in die Malerei. Interaktionen geschehen zwischen den verschiedenen Textfragmenten, zwischen der Malerei und den Texten, zwischen den einzelnen Bilder und nicht zuletzt auch im Kontrast und Einklang zu Merkels Arbeiten.


Die rigorose Thematisierung der Malerei und ihre Textualisierung ist - wenngleich auch die Annäherung aus zwei verschiedenen Richtungen erfolgt - das Scharnier zwischen den beiden Künstlern. In subtilen Nuancen öffnen sich Assoziationsfelder zwischen den Elementen, zwischen Zeilen und zwischen den Werken - und überlassen dem Betrachter eine unerhörte Freiheit.


Ausstellungsdauer 23.8. - 13.10.2007

Oeffnungszeiten Di-Fr 14 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr


Galerie Elisabeth Kaufmann
Müllerstrasse 57
8004 Zürich
Telefon/Fax +41 (0)43 322 01 15
Email info@elisabethkaufmann.com

www.elisabethkaufmann.com




Klaus Merkel & Anselm Stalder
Gelenk & Zwischenton



We are proud to announce the first collaboration show "Gelenk & Zwischenton" (Joint & Overtone) of Klaus Merkel and Anselm Stalder at our gallery!


Painting is the very topic of "Gelenk & Zwischenton" and brings together two artists who - through a very systematic approach - achieve exceedingly contrasting results.


For the very first time Elisabeth Kaufmann Gallery presents works of the German artist Klaus Merkel. Since his so-called "Katalogbilder", shown for the first time in Cologne and in Stuttgart in 1993, he has been known as an outstanding painter, whose large-sized oil paintings uncompromisingly investigate the conceptual tasks of painting. Klaus Merkel was born in Heidelberg (Germany) in 1953 and lives and works in Freiburg (Germany). He received his education at the Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. In 2006 he was awarded the price of the endowment Kurt Lehmann, Staufen. Merkel shows his work in Germany and abroad, including Switzerland, on a regular basis.


"Gelenk & Zwischenton" features three works from his extensive oeuvre. Colour surfaces and lines, which are rich in contrast, play on the themes of figure and background, centre and border and the manifold possibilities of painting gestures. The formation of the painting can be followed and is at the same time its topic. The work becomes self-referential in its substance. By repainting it Merkel recycles his formal vocabulary. The unicum is subject to a serialisation but never loses its autonomy. "Gelenk" (2006) - the biggest work of the trilogy and originally attached to a wooden construction which loomed into the exhibition space - cotters painted and empty surfaces to a spatial cluster-like formation. By reiterating analogous forms Merkel creates his own reference system which grants an emblematic linguistic ability also to the other two paintings, "Untitled" (2003) and "stage" (2005).


Anselm Stalder's works, which have been shown at Elisabeth Kaufmann Gallery since the beginning of his exhibition activity, originate from exact planning and are meticulously realised.. Nevertheless, in spite of extremely elaborate forms they exceed the conceptual frame and persist on openness. Anselm Stalder, born in Rheinfelden (Switzerland) in 1956, lives and works in Basel. After studying Art History, Ethnology, and Philosophy at the University of Basel for a short period, he had numerous exhibitions in Switzerland and abroad. Since 1999 he is a lecturer at the Hochschule der Künste in Bern (Switzerland).


Language has always been a primary feature of his works and is essential to the eight 70 x 100 cm images shown at "Gelenk & Zwischenton". The watercolours have their origin in a bigger omnibus volume and were textually adapted to the exhibition. Text abbreviations, which originally come from scattered notations, were processed through a layout programme into manifold usable matrixes. Being projected onto the paper they leave no tracks but let the painting unfold itself. Text and colour start to oscillate. In their fragile brightness the concentrated pictures stand detached from the concept, which Stalder held narrow: "The greatest possible narrowness permits only an opening." An opening into painting. Interactions happen between the different text fragments, between the painting and the texts, between the single pictures and in contrast to and harmony with Merkel's work.


Focusing on painting and its textualisation is - although the approach occurs from two different directions - the frame joint between both artists. In subtle nuances association areas open between the coloured areas, between lines and between the works - and leave an amazing freedom to the viewer.


Exhibition 23 August - 13 October 2007

Gallery hours Tues-Fri 2 - 6 pm, Sat 11 am - 4 pm