© Karim Noureldin

Aire, 2004
Installationsansicht


Karim Noureldin
Aire


4. Manor-Kunstpreis Kanton Zürich 2004


Der 4. Manor-Kunstpreis Kanton Zürich 2004 geht an Karim Noureldin. Der 1967 in Zürich geborene Künstler absolvierte seine Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Zürich und an der Hochschule für Gestaltung in Basel. Mit der Einladung in das Austauschatelier der Christoph Merian-Stiftung kam er nach New York, wo er sich danach längere Zeit aufhielt; ein Jahr verbrachte er als Gast des Istituto Svizzero in Rom.


Neben Einzelausstellungen in verschiedenen Galerien sowie 2000 im Kunstmuseum Thun nahm Karim Noureldin an zahlreichen Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil, darunter in der Kunsthalle Basel, dem Kunstmuseum Solothurn und dem Swiss Institute in New York.


Von Anfang an entwickelte Noureldin ein Werk, das konsequent auf dem freien Zeichnen beruht. Erste kleinformatige Zeichnungen zeigen mehrteilige, im Raum schwebende Gebilde, ohne dass dieser Impuls zu realen Konstruktionen geführt hätte. Selbst gesetzte Regeln gab es dafür kaum, denn Noureldin ging gänzlich intuitiv vor; die Kargheit der oft mit dem Lineal gezogenen, unpersönlichen Striche verleiht den Arbeiten dafür Halt.


Hunderte solcher Zeichnungen wurden Ende der neunziger Jahre zu Zeichnungsräumen zusammengefasst. Nicht um das einzelne Blatt ging es dabei, sondern um die Sequenzen, um die Konfrontation imaginärer, beinahe obsessiv vorangetriebener Ordnungen mit einer realen Ausstellungssituation. Neben den konstruktiven Gebilden wurden öfters Räume gezeichnet, deren Perspektive in immer neuen Anläufen Blicke in spezifische Situationen auftat.


In den letzten Jahren entstanden daraus gross angelegte Zeichnungen, in denen solche Raumdarstellungen thematisiert wurden. Erneut wandte sich Noureldin von diesen autonomen Arbeiten ausgehend dem realen Raum zu, indem er Wandzeichnungen mit ähnlichen Motiven entwickelte, erstmals an einer Aussenwand der Basler Kunsthalle. Seither folgten verschiedene Arbeiten, die von der einen Wand auf andere Wände und auf den Boden übergriffen. Sie sind nun nicht mehr rein linear gestaltet, sondern bedienen sich verschiedener, farbig ausgefüllter Formen.

Unter dem Titel "Aire - Fläche, Bezirk" - wird Karim Noureldin im Kunstmuseum Winterthur zwei jeweils zweiteilige Arbeiten zeigen, zum einen eine Wandarbeit, die zwei grosse Räume besetzt, daneben eine kleinteilige Kabinett-Installation mit den Zeichnungen der letzten Jahre. Im Wechsel der Dimensionen erscheint der Raum im Spannungsfeld zwischen materiellen Gegebenheiten und psychischer Besetzung.


In Begleitung der Ausstellung "Karim Noureldin: Aire" erscheint eine vom Künstler und Anne Hoffmann gestaltete Publikation, die erstmals seine Wandmalereien dokumentiert. Mit einem Essai von Max Wechsler und einem Gespräch mit dem Künstler von Katharina Holderegger. 104 Seiten, 60 Farbabbildungen, gebunden.


Ausstellungsdauer: 2.7. - 15.8.2004
Öffnungszeiten: Di 10 - 20 Uhr, Mi-So 10 - 17 Uhr,
Mo geschlossen


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