© Karina Wisniewska

© Karina Wisniewska


Karina Wisniewska
Listen!



Mit ihren Arbeiten definiert Karina Wisniewska die Hör- und Sehgewohnheiten des Zuschauers neu, indem sie nach einem individuellen Sound in ihrer Malerei forscht. Klangfarben oder Farbklänge? In der Ausstellung "Listen!" werden Grenzen bis weit über die Leinwand hinaus ausgelotet - und lösen ein Gefühl von Unendlichkeit aus.


Wie ein zart schwingendes Gewebe zieht sich ein Netz aus gegossenen Linien über die Bilder von Karina Wisniewska. Die Farblinien wandern in rhythmischen Wiederholungen über die Leinwand und darüber hinaus. So wie in utopischen Architekturphantasien der Moderne verschmilzt Natur und Technik, Öffentliches und Privates zu einer nicht unterscheidbaren, pulsierenden Masse. Genau diese Form der Wahrnehmung findet sich auch in den Bildern von Wisniewska wieder: Verflechtungen, die eine Perspektive andeuten. ohne dass wir wissen, wovon; Schrägen, denen die Gerade als Orientierung fehlt, und Farben, deren Quellen oder Ziele im Off bleiben.


Beim Betrachten der unterschiedlichen Netz-Bilder als zusammenhängende Installation werden durch verschiedene Farblinien, die sich durch die ganze Galerie ziehen, reflexartige Zusammenhänge hergestellt, die sich aber an nichts festmachen lassen. Konstruktion von etwas, was noch nicht vorhanden ist und dennoch nicht in einem Nebel liegt, sondern klare, deutliche Strukturen besitzt. Konstruktionen von etwas, was in seiner Gesamtheit eine grosse visuelle Komplexität besitzt.


Karina Wisniewska forscht intensiv nach Klang in ihrer Kunst. Dafür verwendet sie Spachtel, Stöcke, fliessende Farbe und Sand. Die Leinwand steht nicht auf der Staffelei, sie liegt am Boden. Die Farbe wird durch Giessen und Tropfen aufgetragen und dann mit Quarzsand (weiss oder eingefärbt) aufgefüllt, die von der Farbe verschlungen wird. Auch wenn die mit Schwung gesetzten Linien Eindruck von Geschwindigkeit vermitteln, zielt die orientierungslose Räumlichkeit der Farbbewegung auf einen Ausdruck von Unendlichkeit.


Karina Wisniewska lebt und arbeitet in Zürich. Musik und Malerei sind die beiden Dinge, die ihre Leben prägen. Den ersten Klavierunterricht erhielt sie mit fünf Jahren. Nach der Matur und dem Klavierstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Bern folgte eine Konzertausbildung am Salzburger Mozarteum. Zahlreiche Auszeichnungen: u.a. 1997 "Schweizer Musikerin des Jahres", "Europäischer Kulturpreis". 1998 Erste Preisträgerin der Kulturstiftung Bank Armand von Ernst. Seit 1991 kontinuierliche Weiterbildung in der Malerei. Einzelausstellungen in Bern, Luzern, Gstaad und Zürich. Internationale Gruppenausstellung "Peinture et Musique" im Musée Abbatiale de Payerne/VD.



Ausstellungsdauer: 15.1. - 20.3.2004
Oeffnungszeiten: Di-Fr 14 - 19 Uhr, Sa 12 - 16 Uhr


Galerie Artrepco
Rämistrasse 45
8001 Zürich
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Fax 01 240 53 27
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