© Katharina Sieverding

Visual Studies IV, 2004
A/D Process, C-Print, Acrylic, Steel, 125 x 190 cm


Katharina Sieverding
Visual Studies 2004



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Die Galerie Thomas Schulte zeigt die dritte Einzelausstellung der Düsseldorfer Künstlerin Katharina Sieverding, in der sie ihre Werke unter dem Titel "Visual Studies 2004" vorstellt.


Katharina Sieverding (geb. 1944 in Prag) lebt und arbeitet in Düsseldorf, wo sie in den späten sechziger Jahren als Schülerin von Joseph Beuys an der Staatlichen Kunstakademie mit fotografischen Techniken zu arbeiten beginnt und bald einen signifikanten und das Medium erweiternden einflussreichen Stil entwickelt.


Die Wichtigkeit ihrer Arbeit wurde schnell entdeckt. Bereits 1972 kam Sieverding zu ihrer ersten documenta Teilnahme, der weitere folgten. Zu den zahlreichen Ausstellungen der Künstlerin im In- und Ausland zählen u.a. Einzelpräsentationen im Museum Folkwang, Essen, dem Van Abbe Museum, Eindhoven, in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, in der Kunstsammlung NRW und im Stedelijk Museum Amsterdam. 1997 vertrat Katharina Sieverding Deutschland auf der Biennale di Venezia. In den USA waren ihre Werke im Solomon R. Guggenheim Museum, New York, im Warhol Museum, Pittsburgh, im Dallas Museum of Art, im Walker Art Center, im ICA Boston und zahlreichen anderen Instituten zu sehen. Für den Herbst diesen Jahres ist eine Übersichtsausstellung im P.S.1, Center for Contemporary Art in New York geplant.


Katharina Sieverding hat ihre Werke als hybride Bildoberflächen und -räume auf der Grenze von Wahrheit und Fiktion, Ikonoklasmus und Pictorial Turn charakterisiert. Zur traditionellen Definition von Fotografie stand dieses Werk schon sehr früh beinahe antipodisch. Es beschritt in der Schaffung oft monumentaler Bilder technisch, inhaltlich und formal radikale Wege und nutzte eine Vielfalt technischer Wiedergabeprozesse und ein grosses Reservoir gefundener und selbst generierter Bilder.


Unstreitig hat dieses Werk im Laufe von dreissig Jahren mit seinem zentralen Grundthema von der Identität als Individualität und als kollektives Individuum immer richtungsweisende Positionen bezogen und vieles in der zeitgenössischen fotografischen Kunst heute beeinflusst, vorweggenommen und verursacht. Wichtige internationale Ausstellungen und hier nicht zuletzt Sieverdings Beitrag zur Biennale in Venedig 1997 machten das deutlich.


Die Ausstellung grossformatiger C-Prints zeigt neue Arbeiten der Künstlerin, die neben der Technologisierung und Virtualisierung zwischenmenschlicher Kommunikation, die Bedrückung durch Gewalt als Mittel globaler Politik thematisieren. Die "Visual Studies" schwanken dabei zwischen dokumentarisch wirkenden Fotografien und Bildkompositionen, in denen mehrere Realitätsebenen gleichzeitig übereinandergelagert sind. Sie erinnern uns an die heute täglich in unterschiedlichen Stufen technischer Filterung begegnenden Bilder von Krieg und Bedrohung.


Ausstellungsdauer: 19.4. - 29.5.2004
Oeffnungszeiten: Mo-Fr 11 - 18 Uhr, Sa 11 - 15 Uhr


Galerie Thomas Schulte
Mommsenstrasse 56
D-10629 Berlin
Telefon +49 30 324 00 44
Fax +49 30 345 15 96
Email mail@galeriethomasschulte.de

www.galeriethomasschulte.de





Katharina Sieverding
Visual Studies 2004



Gallery Thomas Schulte is pleased to present its third solo exhibition of Katharina Sieverding.


Entitled "Visual Studies 2004", this exhibition will present new large scale photographic works by the Düsseldorf based artist. The images in the exhibition are C-prints measuring 300 x 375 cm and 125 x 190 cm concentrating on imagery that attempts a visual comment on the most pressing and immediate concerns of a global society faced with war and aggression and an increasing virtualisation of interhuman communication.


Katharina Sieverding (born 1944 in Prague) has characterised her works as hybrid picture surfaces and rooms at the border between truth and fiction, iconoclasm and Pictorial Turn. Her work has always stood almost adversary to the traditional definition of photography. As far as its technique, content and form was concerned, it pursued radical paths in its creation of what were often monumental pictures. A variety of technical solutions was used along with a large reservoir of discovered and self generated pictures. With the fundamental theme of identity as individuality and as a collective individual, Sieverding took on pioneering positions quite early on, thus influencing and anticipating a great deal in photographic art today.


April 19 - May 29, 2004