![]() Kerim Seiler Die Galerie zeigt die neuen "Raum-im-Raum-Installationen - Hypnose 1 etc." von Kerim Seiler. Kerim Seiler liebt es, mit Verdoppelungen zu spielen. neue Räume in bereits bestehende zu konstruieren, eine Art Bühnen zur Wirklichkeit zu schaffen, die zur eigentlichen Realität mutieren und diese neue Realitäten wieder untergehen zu lassen, zu demontieren, um neue "Stillstandbilder" entstehen zu lassen. Seiler will die Welt entmaterialisieren, vergeistlichen, transformieren - eine Metamorphose bis zum Stillstand. Seine Raumbilder sind Geschichten, erzählt wird mit wenigen, komikesken, absurden Zeichen. Auf das Wesentliche reduziert, beschreiben Sie die Welt, wie Kerim Seiler sie sieht. (Katerina Stregl, April 2000) ![]() Filip Haag: sichten "Verlorene Welten wiederentdecken, die keine Sprache interpretieren kann." Diese Aufforderung von Antonin Artaud und auch Jean Fautriers "otages" - Serien, die Faszination für Materie, besonders in der Französischen, Spanischen und Italienischen Nachkriegskunst waren erste Assoziationen bei der Konfrontation mit Filip Haags fotochemischen Bildern. Aus einer embryonalen Perspektive erkennt der Betrachter lebensspendende Organe, Haut. Wen diese verletzlichen visuellen Konnotationen irritieren, kann seine Augen zu kleinen Schlitzen zusammenkneifen wie bei Gegenlicht, wenn man sich, verwundert und ohne Fernglas, Menschen und Dinge heranholen oder wegrücken möchte und kann eine Metamorphose von dem Mikro- in den Makrokosmos erleben um aus Astronautensicht in Blauschwarze Krater und auf den Türkisfarbenen Grund der Abyss zu sehen. Und er kann die Oberflächenbeschaffenheit der Bilder studieren. Sie sind Farbe und Form pur, Effekte ausgegossener Chemikalien auf lichtempfindlichem Fotopapier, wie sie pseudomorph in Emaillearbeiten und Keramiklasuren existieren. Die Strukturen dieser briefmarkenkleinen Experimente sind Haags Materie. Er wählt diejenigen Ausschnitte aus, die seine Wahrnehmung am stärksten stimulieren und fotografiert und vergrössert sie anschliessend. Weniger psychodelisch muten die aus Licht und Schatten modellierten Tuschzeichnungen an. Erotisch anziehend oder befremdend, ikonographisch zu manieristischen Muskel- und Faltenstudien verdichtet oder zu schemenhafter Natur laviert: die apperzeptive Konstante dieser exercises de style ist der Übergang. Müssen Interpretationen bei Zufallswerken mit besonderer Vorsicht angestellt, Absichten hinterfragt werden? Bei Ambivalenzen wird diese Entscheidung seit langem dem Betrachter überlassen. "C'est le spectateur qui fait l'oeuvre d'art." (Karin Klussmann) Ausstellungsdauer: 26.4. - 27.5.2000 Oeffnungszeiten: Di - Fr, 14 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr Serge Ziegler Galerie Limmatstrasse 275 8005 Zürich Telefon: 01 440 42 95 Fax: 01 440 42 97 E-Mail: info@zieglergalerie.ch www.zieglergalerie.ch |