© Kesang Lamdark

Der Künstler Kesang Lamdark (Gesi) auf einem
Yak reitend in Tibet, 2004
aus der Rauminstallation "YAK & GESI"


Kesang Lamdark
YAK & GESI



"YAK & GESI" ist eine Rauminstallation des Künstlers Kesang Lamdark in der Lounge des Kaufleuten Zürich. Sie besteht aus neunzig Leuchtkästen mit je acht Bildern. Jeder Leuchtkasten erzählt für sich eine eigene kleine Geschichte. In der Aneinanderreihung verschmelzen sie zu eindrücklichen Lichtskulpturen.


Die insgesamt 720 Fotografien sind Zeugen einer Nähe zu den abgebildeten Menschen und Landschaften, wie sie von einem Aussenstehenden in dieser Form nicht realisierbar wäre. Obwohl der in Zürich lebende Künstler Kesang Lamdark ursprünglich aus dem Ost-Tibet stammt, ist die Betrachtungsweise der 2004 in Tibet entstandenen Fotos auch von einem westlichen Auge geprägt, da er fast sein ganzes Leben in Zürich und New York verbrachte. Die Tatsache, dass sein leiblicher Vater ein in Kanze (Ost-Tibet) lebender hoher religiöser Würdenträger (Rimpoche) ist, ermöglicht ihm diesen intimen Zugang zu Bevölkerung und Kultur.


Die Ausstellungsdaten überschneiden sich mit dem achttägigen Besuch vom Dalai Lama, welcher vom 5. bis am 12. August im ausverkauften neuen Hallenstadion in Zürich seine "Unterweisungen in Buddhismus" abhalten wird.


Ohne direkte politische Anspielungen in seinen Werken will der Künstler die Aufmerksamkeit mit dieser Ausstellung auf das Thema Tibet lenken. Mit diesem Aspekt tun sich die Politiker und Wirtschaftsvertreter vor allem schwer, wenn es darum geht den Dalai Lama zu empfangen und nicht wegen seiner religiösen Position. Keiner will es sich heute mit dem gebieterischen Regime Chinas verderben...


The art of Kesang Lamdark

Traditionelle tibetische Wurzeln vermischen sich mit den urbanen Eindrücken New Yorks und Zürichs, wo Lamdark lebt und arbeitet. So weit wie diese Welten auseinander liegen, so komplex wird eine Deutung und Interpretation der Aussagen zu Lamdarks Werken. Er arbeitet mit unkonventionellen Materialien, Medien und Methoden wie z.B. Verschmelzung von Plastik, Styropor, Butter, Spiegel, Licht und Video... und schafft Objekte und Skulpturen, welche den Rahmen des bisher gekannten sprengen. Doch wenn er selbst einen Kommentar zu Aussage und Inhalt eines Werkes äussert, wirkt dieser als die naheliegendste Erklärung, die man sich denken kann. Der Betrachter wird bei einer vertiefenden Auseinandersetzung mit den Werken von Kesang Lamdark aber noch viel mehr feinfühlig versteckte Ironie und gesellschaftskritische Andeutungen erfahren.


Für die Biennale 2005 in Venedig, hat Lamdark das Konzept für den ersten Tibet Pavillon erarbeitet. Das Projekt wurde jedoch von der Leitung im letzten Moment mit der Begründung abgelehnt, dass China bei der diesjährigen Biennale erhebliche Investitionen tätige und daher aus politischen Gründen auf einen Pavillon von Tibet verzichtet werden müsse. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass diesem Konzept sowie auch dem gesamten Werk von Kesang Lamdark keine politische Aufklärung oder Provokation zugrunde liegt. Allein die Tatsache, dass ein Tibeter sich in der Welt "Tibeter" nennt, die kulturellen Einflüsse seiner Herkunft in seine Tätigkeit nicht verheimlicht und damit an die Öffentlichkeit tritt, veranlasst die chinesische Regierung ein Veto einzulegen, welches, angesichts dem wirtschaftlichen Gewicht dieses Landes, meist auch erfolgreich ist.


Text: Lukas Moser


Special Events
Livekonzert LOTEN NAMLING "the white crane of Tibet": Sonntag, 7.8.2005, 19 Uhr
Party YAK-NIRVANA with DJs MassivUrsive: Donnerstag, 11.8.2005, 22 - 3 Uhr


Ausstellungsdauer: 2. - 12.8.2005
Oeffnungszeiten: täglich 17.30 - 2 Uhr und nach telefonischer Verabredung +41 79 231 40 20 (Lukas Moser)


Kaufleuten
Lounge
Talackerstrass 34
8001 Zürich

www.lamdark.com