© Peter Stoffel

Peter Stoffel: Grace, 2005
Öl auf Leinwand, 258 x 408 cm
Courtesy: ausstellungsraum25, Zürich & Ruzicska//Weiss, Düsseldorf


Emanuel Geisser, Edit Oderbolz, Peter Stoffel

Aufstieg vom Bergsee



Wir freuen uns, Sie am 6. Oktober 2007 zum Eröffnungsfest von KURATOR, dem neuen Förderprogramm für junge KuratorInnen der Gebert Stiftung für Kultur und zur Vernissage der Ausstellung "Aufstieg vom Bergsee" einzuladen.


Mit dieser Ausstellung beginnt Christiane Rekade als erste Stipendiatin von KURATOR ihr Programmjahr.


Dieses steht ganz unter dem Thema "Alpine Architektur". Die Kuratorin bezieht sich damit auf das gleichnamige Buch, das der Architekt Bruno Taut 1919 publizierte. In dreissig Zeichnungen beschrieb und zeichnete Taut dort die Vision einer neuen künstlichen Hochgebirgslandschaft. Riesige labyrinthische Kristallhäuser, Kuppeln und fantastische Säulengänge zeichnete der Architekt in die Alpenlandschaft und entwarf einen - nicht nur architektonisch - völligen Neubau der Welt.


Ausgehend von den utopisch-futuristischen Visionen der "Alpinen Architektur" wird die Ausstellungsreihe in der Alten Fabrik die Arbeiten jüngerer, international arbeitender KünstlerInnen zeigen, die sich in ihren Werken mit Architektur und der Wahrnehmung des (Lebens-)Raumes beschäftigen. Die Faszination der Bergwelt als Gegenwelt zur Zivilisation, als ein mystischer Ort, aber auch als Herausforderung der Moderne soll mit Blick auf Bruno Tauts Werk betrachtet, Zukunftsvisionen aus heutiger Sicht entworfen werden. Die Titel der einzelnen Ausstellungen sind den Überschriften von Bruno Tauts Zeichnungen entliehen.


Im Zentrum der ersten Ausstellung "Aufstieg vom Bergsee" stehen die Berge als Ausgangspunkt und Ort für Tauts Visionen einer Alpinen Architektur. Die drei Schweizer Künstler Emanuel Geisser, Edit Oderbolz und Peter Stoffel setzen sich in ihren Arbeiten auf unterschiedliche Weise mit den Bergen - mit ihrer Wahrnehmung und Bedeutung auseinander.


Edit Oderbolz (*1966) verwandelt die Sammeltöpfe der Heilsarmee in eine skurrile Berglandschaft, deren Gipfel von farbigen Spitzdeckchen bedeckt sind. Augenzwinkernd transformiert die Basler Künstlerin alltägliche Gegenstände und Materialien in Skulpturen, die von grösseren, bedeutenderen Themen sprechen: Ein Sonnenuntergang aus bunten Wollfäden, ein Feuer aus mit farbigen Bändern beklebten Dachlatten beschreiben jene Sehnsüchte nach Abenteuer, Glamour und Grossen Gefühlen, die zwischen Hausarbeiten, Wohltätigkeitsveranstaltungen und Alltag nur selten Platz finden. "Dingen, die sich in jedem Haushalt finden, verschafft Edit Oderbolz ein glamouröses Eigenleben, das herkömmliche Unterscheidungen in high und low, banal und raffiniert in Frage stellt" (Andrea Thal, Les Complices, Zürich)


Peter Stoffels (*1972) farbige, grossformatige Malereien zeigen verschobene, ineinandergehende Perspektiven imaginierter Berglandschaften. Der Blickwinkel des Betrachters lässt sich nie genau festlegen, er ist in stetiger Bewegung in diesen grellen, mehrschichtigen Landschaft. Glaubt man im einen Augenblick, die Aussicht von einer Bergspitze zu geniessen, ist man schon im nächsten Moment in der Gefahr sich in den verschiedenen Ansichten zu verlieren oder gar abzustürzen.


Die Gefahr, sich zu verlieren, besteht auch in den Arbeiten von Emanuel Geisser (*1974). Der in Berlin lebende Ostschweizer spürt die mystischen, geheimnisvollen Seiten der Alpen auf. Seine Installationen bergen unergründliche Systeme, deren Entschlüsselung nie vollständig möglich ist. Andeutungen an seltsame Forscher, an Tiere oder verborgenes Schätze sammeln sich in den aus einfachen Materialien geschaffenen Installationen an. Gespiegeltes Licht wirft Schatten - wie Sagengestalten an die Wand und eine Herde fast unsichtbare Tiere huschen immer wieder über die Bildfläche. Geisser beschreibt ein Universum und ist stets auf der Suche nach dem "was die Welt im Innersten zusammenhält".


Mit freundlicher Unterstützung von: Kulturförderung Kanton St.Gallen; Swisslos; Rapperswil-Jona; Avina Stiftung, Hurden; Ortsbürger Rapperswil; Kulturamt Appenzell Ausserrhoden; Raiffeisen, Fluora Leuchten AG, Herisau; Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil


Ausstellungsdauer 7.10. - 18.11.2007

Öffnungszeiten Mi-Fr 17 - 20 Uhr, Sa/So 14 - 17 Uhr


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