© Magdalena Kunz / Daniel Glaser

Babelsberg 1-10, fotografischer Bildzyklus
Lambda Print, 1.25 x 3.53 m / 0.70 x 1.98 m


Magdalena Kunz / Daniel Glaser
High and Low



Installation: Objekte, fotografische und kinematische Bilder


Erstmals zeigt das Künstlerpaar Magdalena Kunz / Daniel Glaser nach Turin, Leipzig und Berlin einen Teil der Trilogie "High and Low" in Zürich. Fünf Jahre arbeiteten die beiden an der enorm aufwändigen Trilogie, welche aus den Teilen "Flying High", "Babelsberg" und "Overnight" besteht.


Im White Space steht "Babelsberg" im Zentrum. Die Installation erinnert durch eine dramatische Lichtführung an Dioramen. "Babelsberg" zeigt unter anderem Menschen in einer weiten Sumpflandschaft. Auf den ersten Blick sehen die Bilder gemalt aus oder scheinen der virtuellen Realität entnommen. Doch Kunz und Glaser haben jede einzelne Figur (oder Figurengruppe) in einem Studio inszeniert und digital zu Tableaus arrangiert. Digital ist allerdings nur die Montage, alles andere ist "echt". Doch was heisst schon echt, angesichts heutiger medialer Möglichkeiten? Die Sinne lassen sich einfach täuschen. So wird erst beim zweiten Blick klar, dass das zentrale Tableau in der Babelsberg-Installation eigentlich eine Projektion ist. Kunz/Glaser haben hunderte Einzelbilder zu einer kinematischen Bildfolge montiert. Ganz langsam verändert sich das Bild - so langsam, dass man glaubt, beim ersten Mal nicht richtig hingeschaut zu haben.


Das Künstlerpaar führt verschiedene Medien und Techniken zusammen: Montage, Malerei, Collage, Bühnenbild, Modellbau, Fotografie, Film, Zeichnung, Installation. Doch nicht nur technisch vermischen sich die Ebenen. Vielschichtig ist das Werk auch hinsichtlich zahlreicher Zitate und Referenzen an die Kunstgeschichte. Da taucht beispielsweise die mittelalterliche Gleichzeitigkeit mehrerer Handlungsstränge in einem Bild wieder auf. Oder Kunz/Glaser spielen ironisch mit dem Selbstporträt, respektive dem Drama der künstlerischen Existenz oder gar mit einer gewissen Genie- und Schöpferästhetik. Magdalena Kunz: "Im kinematischen Bild Babelsberg geht es um die Inszenierung einer Welt am Abgrund. In der dazugehörigen Fotoserie reflektieren wir den Wahnsinn dieser Arbeit, die uns vollständig erschöpft hat. Schliesslich werden wir von unseren eigenen Figuren, die wir uns für die Inszenierung ausgedacht haben, buchstäblich überrannt." (Magdalena Kunz und Daniel Glaser im Gespräch mit Illaria Bonacossa. In: "Kunz/Glaser. High and Low". Gagliardi Art System, Turin 2006)


Katalog zum Werk - zu beziehen während der Ausstellung im White Space.


Ausstellungsdauer 9. - 25.11.2006

Öffnungszeiten Mi-Fr 18.30 - 20.30 Uhr, Sa 16 - 18 Uhr


White Space
Raum für aktuelle Kunst
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8004 Zürich
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